Zwei EU-Flaggen im Wind wehend, im Hintergrund Gebäude mit Glasfassade
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WKÖ-Kühnel zu 20 Jahre EU-Erweiterung: Erfolgsgeschichte fortsetzen

Meilenstein für europäische Integration – Exporte & Direktinvestitionen massiv gestiegen - Österreichs Wirtschaft stark engagiert für Integration des Westbalkans

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Aktualisiert am 30.04.2024

Am 1. Mai wird der 20. Jahrestag der sogenannten "Großen EU-Erweiterung" gefeiert, als die ehemaligen Staaten des Ostblocks – Polen, die Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn und die drei baltischen Staaten – sowie Zypern und Malta der Europäischen Union beigetreten sind. "Die EU-Erweiterung vor 20 Jahren markiert nicht nur einen entscheidenden Moment für die europäische Integration, sondern auch einen essenziellen Puzzlestein für eine echte wirtschaftliche Erfolgsgeschichte. Neben den neuen Mitgliedstaaten konnte insbesondere Österreich die Potenziale der neuen Wachstumsmärkte optimal nutzen und die wirtschaftliche Zusammenarbeit intensivieren", betont Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). "Unser Land hat von der EU-Erweiterung profitiert wie kaum ein anderes in der Europäischen Union", so Kühnel. So haben sich Österreichs Exporte in die fünf Mitgliedstaaten Ungarn, Slowenien, Tschechien, Slowakei und Polen seit 2003 auf rund 30 Mrd. Euro im Jahr 2023 verdreifacht. Die Exporte in alle "neuen EU-Länder" stiegen im selben Zeitraum auf 37,9 Mrd. Euro.

Österreich ist bei Direktinvestitionen führend in der Region

Österreich ist zudem ein Top-Investor in der Region: Der Bestand an österreichischen Direktinvestitionen im Ausland stieg von 9 Mrd. Euro 1995 auf etwa 238 Mrd. Euro im Jahr 2022, wovon etwa 82 Mrd. Euro auf die „neuen Mitgliedstaaten“ und Osteuropa entfallen. Kühnel: "Österreich ist und bleibt ein zentraler Knotenpunkt für den Handel mit Mittel-, Ost- und Südosteuropa."

Die EU-Erweiterungen waren in den vergangenen 20 Jahren "ein Trampolin für mehr Wachstum, Wohlstand und Beschäftigung insbesondere auch in Österreich". Dies wird auch der Fall sein, wenn etwa die Länder des Westbalkans näher an die EU rücken. "Die Wirtschaft begrüßt daher die Dynamik im EU-Erweiterungsprozess, besonders auch in der Region des Westbalkans", betont Kühnel. So werde mittlerweile mit vier der fünf Beitrittskandidaten aus dem Westbalkan verhandelt, Bosnien und Herzegowina steht kurz vor Verhandlungsstart.

Wirtschaft für graduelle Integration in den EU-Binnenmarkt

Die Wirtschaft plädiert für eine graduelle Integration in den EU-Binnenmarkt während des Erweiterungsprozesses. "Österreichische Exporteure und Niederlassungen vor Ort würden stark von einer frühen Angleichung der Normen und Standards an jene der EU profitieren. Entscheidende Erfolgsfaktoren sind dabei stabile wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen in den künftigen Mitgliedstaaten", so Kühnel abschließend.

(PWK164/ST)