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Bosnien und Herzegowina: Top Business News der Woche

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Lesedauer: 3 Minuten

Bosnien und Herzegowina
17.05.2024

KW 20  

1. FBiH: Unternehmensumsätze nach Kantonen

Laut einer Analyse von Akta.ba erzielten Unternehmen im Kanton Sarajevo den höchsten Umsatz von 25,5 Milliarden KM, gefolgt vom Tuzla-Kanton mit 11,3 Milliarden KM und dem Zenica-Doboj-Kanton mit 9,1 Milliarden KM. Der Westherzegowina-Kanton und der Hercegovačko-neretvanski-Kanton verzeichneten Einnahmen von 6,01 Milliarden bzw. 7,08 Milliarden KM. Der Srednjobosanski-Kanton erzielte einen Umsatz von 5,3 Milliarden KM, während der Unsko-sanski-Kanton 2,8 Milliarden KM und der Posavski-Kanton 1,2 Milliarden KM erzielten. Der Kanton 10 und der Bosansko-podrinjski-Kanton verzeichneten mit 880,1 Millionen bzw. 470 Millionen KM die geringsten Umsätze und die geringste Anzahl an Unternehmen in der Föderation Bosnien und Herzegowina.

2. Block 7 Tuzla: Alternativen und Herausforderungen für die Energieversorgung in Bosnien und Herzegowina

Das geplante Kraftwerk Block 7 in Tuzla wird nicht gebaut, da der Vertrag zwischen Elektroprivreda Bosne i Hercegovine und den chinesischen Partnern aufgrund von US-Sanktionen gegen chinesische Unternehmen und der Unfähigkeit, amerikanische Technologie zu integrieren, aufgelöst wurde. Die Regierung von Bosnien und Herzegowina sucht nun nach alternativen Lösungen für die Energieversorgung. Eine Möglichkeit ist der Bau von drei Wasserkraftwerken an der Drina. Energiefachleute warnen vor überstürzten Entscheidungen und betonen die Notwendigkeit eines ausgewogenen Energiemixes. Aufgrund von Problemen in den Kohlengruben der Föderation wird eine Strompreiserhöhung erwartet, wobei jedoch die Einführung eines Blocktarifs für höhere Strompreise als diskriminierend angesehen werden könnte. Wenn die Entscheidungsfindung und die Umsetzung alternativer Lösungen nicht beschleunigt werden, könnte dies zu weiteren Strompreiserhöhungen führen.

 

3. Wirtschaftliche Herausforderungen in Bosnien und Herzegowina aufgrund mangelnden politischen Konsenses

Die Wirtschaft von Bosnien und Herzegowina leidet aufgrund des mangelnden politischen Konsenses, was sich negativ auf das internationale Rating des Landes auswirken könnte. Der jüngste Quartalsbericht der Europäischen Kommission hebt hervor, dass die einheimischen Politiker einen größeren Konsens zeigen müssten, um die strukturellen Reformen voranzutreiben und das Wirtschaftswachstum zu beschleunigen. Trotz eines leichten Rückgangs des Wirtschaftswachstums und eines Anstiegs des Bruttoinlandsprodukts um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete das Land einen Rückgang der ausländischen Investitionen und des realen Exports von Waren und Dienstleistungen. Besonders betroffen war der Import, der um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückging. Dennoch gab es positive Entwicklungen in einigen Sektoren wie Handel, Verkehr, Hotel- und Gastgewerbe sowie Informationstechnologie-Dienstleistungen. Der Tourismussektor verzeichnete ebenfalls ein Wachstum, wobei die Zahl der ausländischen Touristen wieder das Niveau vor der Pandemie erreichte. Diese positiven Entwicklungen wirkten sich auch auf die Beschäftigung aus, wobei die Arbeitslosigkeit im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 4,7 Prozent zurückging.

4. Rückgang des Industrieumsatzes in Bosnien und Herzegowina im März

Im März verzeichnete die Industrie in Bosnien und Herzegowina einen saisonbereinigten Umsatzrückgang um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Auf dem Inlandsmarkt sank der Umsatz um 5,9 Prozent, während er auf dem ausländischen Markt um 0,9 Prozent stieg. Im Vergleich zum Vorjahr war der Gesamtumsatz um 2,3 Prozent niedriger, wobei im Inland ein Rückgang von 4,1 Prozent und auf dem ausländischen Markt ein Rückgang von 0,6 Prozent zu verzeichnen war. Der Energieumsatz stieg um 6,9 Prozent, während der Umsatz mit langlebigen Konsumgütern um 3,9 Prozent, mit Investitionsgütern um 3,3 Prozent, mit Zwischenprodukten um 2,6 Prozent und mit nicht langlebigen Konsumgütern um 0,8 Prozent zurückging. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz mit nicht langlebigen Konsumgütern um 9,9 Prozent, während er bei Energie um 34,6 Prozent, bei langlebigen Konsumgütern um 16,6 Prozent, bei Zwischenprodukten um 4,1 Prozent und bei Investitionsgütern um 0,4 Prozent zurückging.

5. Alarmierender Rückgang des Exports gefährdet Wirtschaftswachstum

Der Export der bosnischen Wirtschaft verzeichnete im ersten Quartal 2024 einen alarmierenden Rückgang um 560 Millionen KM im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Trend könnte bis zum Jahresende zu einem Gesamtverlust von über zwei Milliarden KM führen. Die Spoljnotrgovinska komora Bosne i Hercegovine präsentierte Daten, die einen Rückgang des Handelsvolumens um 2,75 Prozent gegenüber dem Vorjahr zeigen. Besonders stark betroffen waren Exporte in die EU-Länder wie Kroatien, Österreich, Italien und Deutschland. Trotzdem gab es positive Entwicklungen auf anderen Märkten, insbesondere ein Anstieg des Exports in die Türkei um 37,9 Prozent. Hauptursachen für den Exportrückgang waren niedrigere Preise für elektrische Energie sowie ein Rückgang der Nachfrage nach Metallen und chemischen Produkten. Experten wie Predrag Mlinarević und Siniša Pepić warnen vor den negativen Auswirkungen dieses Trends auf die Wirtschaft und betonen die Notwendigkeit von Strategien zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, Diversifizierung des Exports und Verbesserung des Geschäftsumfelds, um ausländische Investitionen anzuziehen. 

Bei zusätzlichen Fragen kontaktieren Sie bitte das AußenwirtschaftsCenter Sarajevo

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