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Wegen Kostendruck – Immer mehr NÖ Unternehmen müssen Investitionen zurückfahren

Zahl der betroffenen Unternehmen hat sich in letzten zwei Jahren verdoppelt – WKNÖ-Präsident Ecker warnt: „Wenn Unternehmen keinen Spielraum für Investitionen mehr haben, sinkt die Wettbewerbsfähigkeit“ 

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Aktualisiert am 05.08.2023

Der Kostendruck auf Niederösterreichs Unternehmen hinterlässt auch im Investitionsklima heftige Spuren. Nahezu die Hälfte der Betriebe (49 Prozent) gehen gemäß WKNÖ-Wirtschaftsbarometer in den nächsten zwölf Monaten von einem Rückgang der Investitionen aus. Nur 19 Prozent rechnen mit verbesserten Investitionsvolumina. Jedes dritte Unternehmen plant überhaupt keine Investitionen. Zum Vergleich: Vor einem Jahr hatten nur 19 Prozent der NÖ Unternehmen keine Investitionen geplant, vor zwei Jahren sogar nur 15 Prozent. Der Anteil jener Betriebe, die nicht mehr investieren hat sich also in den letzten zwei Jahren verdoppelt. „Inflation, Energiepreise und teurer gewordene Lieferketten belasten die Finanzen unserer Unternehmen massiv und lassen zunehmend keinen Spielraum mehr für Investitionen. Wer nicht mehr investieren kann, droht aber im Wettbewerb zurückzufallen“, warnt Wolfgang Ecker, der Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ).

Großteil entfällt auf Ersatzinvestitionen

Den hohen Druck auf die Unternehmen bestätigt auch ein detaillierter Blick darauf, welche Investitionen geplant sind. Der überwiegende Teil entfällt auf Ersatzinvestitionen, die für 58 Prozent der investierenden Betriebe auf dem Plan stehen. Auf echte Neuinvestitionen setzen nur 28 Prozent. „Das zeigt, dass die Betriebe alle Hände voll zu tun haben, ihre Geschäfte am Laufen zu halten. An einen Ausbau ist unter den jetzigen Bedingungen kaum zu denken“, fordert Ecker dringend flexiblere Finanzierungsmodelle für Unternehmen, um Liquidität zu sichern und Investitionen zu ermöglichen. „Denn wenn die Unternehmen keinen Spielraum für Investitionen mehr haben, fehlt die Basis für den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg. Das bedeutet in weiterer Folge den Verlust von Arbeitsplätzen und damit auch der Finanzierungsbasis für unsere Sozialsysteme“, warnt Ecker. „Die Kettenreaktion von Kostendruck, sinkenden Investitionen und schwächer werdender Wettbewerbsfähigkeit trifft Unternehmen und Beschäftigte gleichermaßen.“

Investitionsschwerpunkte auf Ökologie und Nachhaltigkeit

Bei jenen Unternehmen, die trotz des Kostendrucks Neuinvestitionen planen, liegen Aktivitäten in den Bereichen Ökologie und Nachhaltigkeit an der Spitze. Nahezu zwei Drittel (62 Prozent) setzen auf Investitionen in Sachen Umwelt. „Das zeigt einmal mehr, das große Engagement der NÖ Unternehmen in Sachen Umwelt und grüner Technologien“, betont Ecker. An zweiter Stelle der Investitionsgründe liegen Innovationen (57 Prozent), gefolgt von Digitalisierungsmaßnahmen (53 Prozent).