Auf einem großen Tisch steht ein aufgeklappter Laptop, auf dem eine Person tippt. Auf dem Bildschirm sind Diagramme und Statistiken mit der Überschrift Marketing. Am Tisch liegen weitere lose Zettel mit Statistiken
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Chart of the Week: Der Input-Output-Gap Österreichs im Bereich F&E

Aktuelle Daten und Fakten visualisiert

Lesedauer: 3 Minuten

24.04.2024

24.4.2024: Der Input-Output-Gap Österreichs im Bereich F&E

Österreich hat seine Forschungsintensität in den letzten beiden Dekaden deutlich erhöht und die F&E-Quote von 1,9 % im Jahr 2000 auf 3,3 % des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2023 angehoben. Eine große Herausforderung stellt nach wie vor die Überführung von F&E-Input in messbaren F&E-Output dar. Bei der Vermarktung von Innovationen besteht jedoch noch Luft nach oben.

Bei der F&E-Quote liegt Österreich EU-weit auf Rang 3, beim Innovationsumsatz nur auf Platz 14

Platzierung Österreichs im EU-Vergleich

Grafik: Österreichs F&E-Quote im EU-Vergleich
© WKÖ Quelle: OECD, Eurostat

Fazit: Bis 2030 soll Österreich in den Top-5 im European Innovation Scoreboard liegen und die F&E-Quote auf mindestens 4% des BIP gesteigert haben. Abgesehen von einer gezielten Unterstützung von Schlüsseltechnologien, ist hierzu ein themenoffener Zugang zu F&E mit einem ausgewogenen Mix an Policy-Instrumenten essenziell. Ein zügiger Ausbau von Schlüsselqualifikationen und ein starker Fokus auf Spitzenforschung verkürzt dabei den schwierigen Weg hin zur Technologieführerschaft. Schließlich erfordert ein zukunftsfähiger Standort auch Standortbedingungen, die radikale Innovationen forcieren. Dazu gehören neben einem verbesserten Zugang zu Risikokapital auch bestmögliche Rahmenbedingungen zur Erprobung und Umsetzung von Innovationen. 

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16.4.2024: Preisliche Wettbewerbsfähigkeit - Österreich fällt deutlich zurück

Die Entwicklung der Lohnstückkosten hat maßgeblichen Einfluss auf die preisliche Wettbewerbsfähigkeit eines Wirtschaftsstandortes. Der internationale Vergleich zeigt für Österreich ein besorgniserregendes Bild: Die Lohnstückkosten steigen hierzulande seit Jahren stärker als bei wichtigen Handelspartnern.

Lohnstückkosten steigen mit 43,5 % in Österreich deutlich stärker als bei wichtigen Handelspartnern

Entwicklung der Lohnstückkosten 2015 bis 2025 in Euro, 2015 = 100

Diagramm: Entwicklung der Lohnstückkosten in Österreich 2015 bis 2025 in Euro
© WKÖ Anmerkungen: Lohnstückkosten auf Basis von Personen. 2024 und 2025 Prognosewerte der Europäischen Kommission. | Quelle: AMECO-Datenbank (2024)

Fazit: Eine gute preisliche Wettbewerbsposition ist essenziell für den wirtschaftlichen Erfolg einer Volkswirtschaft. Mit einem international weit überdurchschnittlichen Lohnstückkostenanstieg hat sich die preisliche Wettbewerbsfähigkeit Österreichs während der letzten Jahre stark verschlechtert. Damit der heimische Standort nicht noch weiter Schaden nimmt, müssen zügig angebotsseitige Kosten reduziert werden. Die bedeutendsten Stellschrauben sind bekannt: Sie betreffen die Senkung der Lohnnebenkosten, die Sicherung wettbewerbsfähiger Energiepreise sowie die Reduktion bürokratischer Zusatzbelastungen

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9.4.2024: Chinas strategische Handelspolitik gewinnt global an Einfluss

Geopolitische Rivalitäten sowie einseitige industrie- und handelspolitische Strategien großer Wirtschaftsräume wirken sich negativ auf Wachstum und Wohlstand aus. Besonders offene Volkswirtschaften, wie jene Österreichs und Europas, geraten dadurch unter Druck. Die großen Industrienationen streben nach strategischen Handelspartnerschaften. Die EU-Handelspolitik droht dabei zusehends ins Hintertreffen zu geraten, während China seine Handelsvolumina massiv ausbaut.

Balken-Grafik: Veränderung der chinesischen Handelsvolumina
© WKÖ

Fazit: Um Wachstum und Wohlstand in Europa zu sichern und die Twin Transition erfolgreich zu gestalten, sind funktionierende Handelsbeziehungen unumgänglich. Daher muss eine zukunftsgerichtete EU-Handelspolitik auch weiterhin für Offenheit und internationalen Handel einstehen. Diese gilt es aktiv zu gestalten, etwa durch den Abschluss neuer Handels- und Investitions(schutz)abkommen und weitere Kooperationen mit Drittstaaten auf Augenhöhe, wie digitale Partnerschaften und Rohstoffdialoge.

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2.4.2024: Robotik - Österreich auf Weltmärkten vorne dabei

Im vergangenen Jahrzehnt hat das Produktivitätswachstum in den Industrieländern merklich nachgelassen. Der Einsatz fortschrittlicher Technologien wie Robotik und Künstlicher Intelligenz kann dazu beitragen, dieser Tendenz entgegenzuwirken und die Produktivität anzuheben.

Bei der Industrieroboterdichte, einem Indikator für den Automatisierungsgrad der Industrie, liegt Österreich global auf Platz 15 und europaweit auf Platz 8. Daneben hat Österreich aber noch eine wenig bekannte Stärke: Im globalen Vergleich der Exportnationen von Industrierobotern belegt Österreich Rang 12 und hält einen Weltmarktanteil von 2,3 % - Tendenz steigend

Balken-Grafik: Rangliste Industrieroboter weltweit
© WKÖ

Fazit: Der Einsatz moderner Technologien kann der Verlangsamung des Produktivitätswachstums in Industrieländern entgegenwirken und die Wettbewerbsfähigkeit anheben. Bei der Nutzung von Robotik und beim Export von Industrierobotern ist Österreich im globalen Vergleich vorne mit dabei. Und hier besteht noch weiteres Potenzial, denn die Anzahl der weltweit eingesetzten Industrieroboter wächst jährlich um 7 %. Um dieses auszuschöpfen und die Zukunftstechnologie bestmöglich einzusetzen, gilt es, eine ausreichende Verfügbarkeit von qualifizierten Fachkräften sicherzustellen sowie für steuerlich attraktive Investitionsbedingungen zu sorgen

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