Mutter mit Kind
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Motherhood-Pay-Gap: Altersarmut bei Frauen vorbeugen

Altersarmut ist weiblich. Gründe dafür sind neben dem Gender-Pay-Gap, Teilzeitarbeit und Berufe in schlechterbezahlten Branchen auch der Motherhood-Pay-Gap. Die oö. Finanzdienstleister geben drei Tipps, wie sich die Pensionslücke schließen lässt.

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 12.10.2023

1. Frühzeitig mit Sparen beginnen

So abgedroschen es klingen mag, jeder Monat, den man früher Beginn, sich um seine private Pensionsvorsorge zu kümmern, desto besser. Dadurch verlängert sich nicht nur der Einzahlungszeitraum, auch der Zinseszinseffekt schlägt sich positiv zu buche. Das heißt, das angesparte Geld wächst schneller und die Rendite in der Gesamtsumme ist höher, je länger man diesen Effekt nutzt. Auch wenn man anfangs nur mit einem kleinen Einzahlungsbeitrag beginnt, der sich im Laufe der Jahre erhöhen sollte, summiert sich der Zinseszinseffekt markant. Spätestens mit dem Eintritt ins Berufsleben sollte man sich ausführlich beraten lassen und einen Finanzplan zu entwickeln. Dieser kann jederzeit angepasst und neu ausgerichtet werden.

Der Verdienstausfall während Karenz und die im Anschlussvielfach gewählte Teilzeitbeschäftigung, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, schlägt sich in den späteren Pensionsansprüchen signifikant nieder, wenn nicht privat vorgesorgt wird.


2. Investment in die eigene Finanzbildung

„Frauen sollten unbedingt in ihr eigenes Finanzwissen investieren und selbst über ihre Finanzen bestimmen können“, betont Norbert Eglmayr, Obmann der oö. Finanzdienstleister. Ob Internet, Finanzpodcast oder Fachmedien – wichtig ist es, sich dem Thema Finanzen Stück für Stück anzunähern und die Scheu davor abzubauen. Finanzielle Selbstbestimmung fängt bereits damit an, sich einen Notgroschen anzusparen – ein bis zwei Monatsnettogehälter sollten immer zum Beispiel auf einem Tagesgeldkonto für kurzfristige Investitionen bereitstehen. Für die Pensionsvorsorge ist ein langfristiger, individuell abgestimmter Finanzplan nötig. Wichtige Fragen sind: Was möchte ich später einmal haben? Eine Eigentumswohnung, ein Haus, einen hohen Lebensstandard im Alter? Darauf lässt sich ein angepasster Finanzplan entwickeln, der auch den Bedürfnissen, Erwartungen und Anforderungen von Frauen gerecht wird.

3. Mehrgleisig fahren und regelmäßig anpassen

Den einen Weg, für das Alter vorzusorgen gibt es nicht. Um Aktien führt allerdings kein Weg vorbei, wenn man langfristig Rendite erwirtschaften will. Ganz wichtig ist dabei: Je länger man Aktien hält, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ihr Wert signifikant steigert. Daher sollte man immer mit einem langen Anlagehorizont von mindestens 10 Jahren und länger planen, um Kursschwankungen und -einbrüche auszugleichen. Zudem sollte man seine Anlagen breit und international in verschiedene Aktien und Fonds streuen. Wer den Wunsch vom Eigenheim verfolgt, auch der sollte frühzeitig anfangen zu sparen. Schließlich gibt es kaum eine bessere Absicherung im Alter, als eine abbezahlte Immobilie, in der man selber den Lebensabend verbringen kann. Und ein regelmäßiger Finanzplan-Check klärt, ob Ziele und Ausrichtung noch übereinstimmen.

4. Geprüfte Berater garantieren fundierte Kenntnisse

Rund 6.300 Gewerbliche Vermögensberaterinnen und Vermögensberater stehen österreichweit für Fragen und detail-lierte Beratungen in Finanzfragen zur Verfügung. Gewerbliche Vermögensberatung ist in Österreich ein reglementiertes Gewerbe. Das heißt, dass für die Ausübung des Berufs eine strenge Befähigungsprüfung absolviert werden muss. Zusätzlich unterliegen die Berufsangehörigen einer Weiterbildungsverpflichtung im Ausmaß von 20 Stunden pro Jahr.