Computermüde Augen
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Computermüde Augen durch Büroarbeit

Stundenlange Bildschirmarbeit sorgt für trockene Augen, Kopfweh und Müdigkeit. Um die Augen zu entlasten und das sogenannte „Office Eye Syndrom“ zu lindern, gibt es aber eine Reihe an Dingen, die wir tun können. Die oö. Augen- und Kontaktlinsenoptiker geben Ratschläge.

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Aktualisiert am 22.09.2023

Den ganzen Arbeitstag vor dem PC sitzen, zwischendurch am Smartphone die Nachrichten checken und am Abend noch die Lieblingsserie am Fernseher anschauen. „Die vielen Stunden vor dem Bildschirm strengen unsere Augen übermäßig an, weil sie sich dauerhaft auf eine kleine Fläche in gleichbleibender Distanz fokussieren müssen. Die Folgen: Der Lidschlag reduziert sich und der Tränenfilm wird nicht mehr häufig genug erneuert. In der Praxis bedeutet das oft trockene, juckende, brennende und müde Augen in Kombination mit unscharfem Sehen und Lichtempfindlichkeit“, erklärt der oö. Landesinnungsmeister der Augen- und Kontaktlinsenoptiker, Philipp Orso. Um die Augen zu entlasten und das sogenannte „Office Eye Syndrom“ zu lindern, gibt es aber eine Reihe an Dingen, die wir tun können. 


Die richtige Brille ist das A und O: „Jede Brille ist für einen anderen Zweck ausgerichtet“, betont Orso. „Und gerade für die Arbeit am Bildschirm, brauchen wir besondere Unterstützung. Dafür werden vom Augenoptiker die Brillengläser optimal auf die individuelle Sehdistanz zum Computer oder Laptop angepasst. Durch besondere Qualitätsmerkmale der Gläser wie zum Beispiel die Entspiegelung zur Reduktion von Lichtreflexen oder dem Blaulichtfilter zur Kontrastverstärkung werden die Augen bei der Bildschirmarbeit entlastet.“ 


Arbeitsplatz optimal einrichten: Der Arbeitsplatz sollte bedürfnisgerecht eingestellt sein. Das Um und Auf dabei ist die aufrechte Körperhaltung und die richtige Positionierung zum Bildschirm. Dieser sollte ca. 70 bis 90 cm von den Augen entfernt und zentral im Blickfeld aufgestellt werden, sodass der Blick geradeaus und ohne Rotation des Kopfes den oberen Rand des Bildschirms trifft. 


Möglichst viel Tageslicht und frische Luft: Neben der richtigen Sitzposition ist auch die entsprechende Beleuchtung ausschlaggebend: „Hier gilt, so viel Tageslicht wie möglich zu nutzen und den Arbeitsplatz dementsprechend einzurichten“, sagt Orso und ergänzt: „Etwas, das viele zudem vergessen, aber nicht minder wichtig ist: Regelmäßiges Lüften! Auch wenn es draußen über 30 Grad hat oder der eiskalte Luftzug im Winter kaum auszuhalten ist – frische Luft ist notwendig und hilft die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Denn Klimaanlagen und Heizungen führen sonst zusätzlich zu trockenen Augen.“ 


Pausen einlegen und aufstehen: Um Schwerstarbeit leisten zu können, brauchen unsere Augen unbedingt regelmäßige Bildschirmpausen. Der oö. Landesinnungsmeister rät zusätzlich, zwischendurch aufzustehen, eine Runde zu spazieren oder auch ein paar Hampelmänner zu machen. Das schafft nicht nur bei den Augen Entspannung, sondern beugt auch Haltungsschäden vor. 


Starren Blick mit Augenübungen entlasten: Um unsere Augen während der Bildschirmarbeit zu entlasten bzw. fit zu halten, gibt es Übungen, die ganz leicht in den Arbeitsalltag integriert werden können.

  • Die 20-20-20 Regel: Alle 20 Minuten 20 Sekunden lang 20 Meter in die Ferne blicken. Falls das im Büroalltag schwer ist, sollte den Augen zumindest stündlich eine neue Perspektive geboten werden.
  • Blinzeln: 20 Sekunden lag abwechselnd mit dem linken und dem rechten Auge sowie mit beiden Augen blinzeln. Das regt den Tränenfluss an und verbessert die Tränenfilmquantität und -qualität.
  • Warme Hände auf geschlossene Augen: Die Wärme der eigenen Hände und das zusätzliche Abdunkeln durch die Handflächen tragen zur Entspannung der Augen bei. 


Zeit am Smartphone, Tablet und Co. verringern: Wer bereits in der Arbeit, beim Studium oder für die Schule viele Stunden am Computer verbringt, sollte sowohl die Pausen als auch die Freizeit dafür nutzen, den Augen Entlastung zu schenken. Um langfristige Sehprobleme und auch eine Zunahme der Kurzsichtigkeit zu vermeiden, müssen unsere Augen in die Ferne schweifen können – im Idealfall bei Tageslicht“, empfiehlt Orso. „Die Zeit am Handy, Tablet und Laptop sollte im Sinne unserer Augen also so kurz wie möglich gehalten werden – und das bereits im Kindesalter.“