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Konjunktur im Handel bleibt in Oberösterreich im ersten Halbjahr angespannt

Der Handel in Oberösterreich erzielte im ersten Halbjahr 2023 zwar ein nominelles Umsatzwachstum von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 27,3 Mrd. Euro, trotz sich abschwächenden Preisanstiegen mit 5,4 Prozent konnte aber kein reales Konjunkturwachstum generiert werden.

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Aktualisiert am 22.09.2023

„Die Teuerung zehrt das nominelle Konjunkturplus immer noch auf. Real betrug das Minus im oberösterreichischen Handel 4,3 Prozent“, berichtet Ernst Wiesinger, Obmann der Sparte Handel der WKOÖ. Die jeweiligen Handelssektoren weisen im ersten Halbjahr laut aktueller Studie des Instituts für Österreichs Wirtschaft unterschiedliche Konjunkturverläufe auf.

Im Einzelhandel stiegen die Umsätze nominell um 5 Prozent auf rund 6,8 Mrd. Euro, das Absatzvolumen (reale, preisbereinigte Entwicklung) sank hingegen um 3,2 Prozent. Reale Zuwächse konnte insbesondere der Modehandel ausgehend vom geringen Vorjahresniveau und aufgrund sinkender Preise erzielen. Der Großhandel weist im ersten Halbjahr einen nominellen Umsatzrückgang von 2,5 Prozent auf, der unter Berücksichtigung der sich abschwächenden Preisentwicklung (1,5 Prozent) in einem realen Minus von 4 Prozent resultiert. In absoluten Zahlen bedeutet dies einen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahreswert auf rund 17 Mrd. Euro. Anders verläuft die Konjunkturentwicklung in der Kfz-Wirtschaft, die in Oberösterreich ein nominelles Umsatzwachstum in Höhe von 9,6 Prozent auf in Summe rund 3,5 Mrd. Euro erwirtschaftete, was ein geringfügiges reales Minus von 0,2 Prozent bedeutet.

Die Konjunkturentwicklung im ersten Halbjahr reicht im oberösterreichischen Handel von nominellen Umsatzzuwächsen von 8,4 Prozent bei Drogerien/Apotheken bis zu Umsatzrückgängen von 11,5 Prozent im Uhren- und Schmuckhandel. Überdurchschnittlich hohe Umsatzsteigerungen verzeichneten auch die Einzelhandelsbranchengruppen Zeitungen/Bücher (7,9 Prozent) und Lebensmittel (5,5 Prozent). Beim Spiel- und Sporthandel gab es keine Veränderung. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau 2019 erzielte die Einzelhandelsbranchengruppe Elektro/Möbel mit 28,8 Prozent die höchsten nominellen Umsatzsteigerungen, gefolgt vom Lebensmittelhandel mit 24,4 Prozent und den Drogerien/Apotheken mit 19,7 Prozent. Deutlich unter dem Vorkrisenniveau bilanziert weiterhin der Uhren- und Schmuckhandel mit einem Minus von 42,1 Prozent.

Die reale (preisbereinigte) Konjunkturentwicklung zeigte im Einzelhandel eine hohe Bandbreite, von Plus 6,3 Prozent im Modehandel bis zu Minus 13 Prozent im Uhren- und  Schmuckhandel. Steigerungen des Absatzvolumens erzielten auch die Drogerien/Apotheken mit 3,6 Prozent, der Einzelhandel mit Bau- und Heimwerkerbedarf mit 3,4 Prozent sowie Zeitungen/Bücher mit 1,9 Prozent. Einen realen Rückgang verzeichneten weiters der Spiel- und Sporthandel mit 0,2 Prozent, der Lebensmittelhandel mit 5,9 Prozent und der Handel mit Möbel und elektronischen Geräten mit 11 Prozent.

Mit rund 100.200 unselbstständig Erwerbstätigen im ersten Halbjahr 2023 stieg die Zahl der Beschäftigten im oberösterreichischen Handel leicht um 0,4 Prozent an. Zurückzuführen ist dies auf einen Beschäftigungszuwachs im Großhandel von 1,7 Prozent, wohingegen die Zahl der Beschäftigten sowohl im Einzelhandel um 0,7 als auch in der Kfz-Wirtschaft um 1,2 Prozent sank.