Verschiedene Lebensmittel arrangiert auf einem gestrichenen Untergrund
© bit24 | stock.adobe.com

China: Anti-Dumping-Untersuchung gegen Schweinefleisch und Nebenprodukte aus der EU

Gegenreaktion auf europäische Zölle auf E-Autos aus der Volksrepublik 

Lesedauer: 1 Minute

China Agrarwirtschaft Nahrungsmittel/Softdrinks
05.07.2024

Am 17. Juni 2024 startete das chinesische Handelsministerium eine Anti-Dumping-Untersuchung gegen importiertes europäisches Schweinefleisch und sonstige Nebenprodukte daraus. Die Investigation wird den Zeitraum von 1. Jänner 2023 bis zum 31. Dezember 2023 betrachten und etwa ein Jahr andauern. Bei Bedarf kann der Untersuchungszeitraum nochmals verlängert werden. Dabei sollen auch mögliche finanzielle Schäden für die chinesische Industrie zwischen Jänner 2020 und Dezember 2023 geprüft werden. 

Die Anti-Dumping-Untersuchung stützt sich auf eine Petition der China Animal Agriculture Association vom 6. Juni 2023 die an das chinesische Handelsministerium herangetragen wurde. Bei den untersuchten Produkten handelt es sich um Schlacht- und Verarbeitungsprodukte von Schweinen, einschließlich frischer, gekühlter und gefrorener, getrockneter, geräucherter und gesalzener Produkte, teilte das Handelsministerium mit. Also alles, was aus den geschlachteten Tieren hergestellt werden kann.

Betroffen sind folgende Produkte mit den chinesischen Zolltarifnummern:

02031110, 02031190, 02031200, 02031900, 02032110, 02032190, 02032200, 02032900, 02063000, 02064100, 02064900, 02091000, 05040011, 05040014, 05040029, 05040090

Produkte aus anderen Tieren sind nicht betroffen, auch wenn die Zolltarifnummer übereinstimmt. 

Diese Maßnahme dürfte eine Gegenreaktion Pekings auf die von der EU angedrohten Strafzölle auf chinesische E-Autos sein (siehe Artikel: EU erhöht Zölle auf chinesische Elektroautos). China hatte bereits im Vorfeld mögliche Gegenmaßnahmen auf europäische Fleisch- und Milcherzeugnisse sowie Fahrzeuge mit Verbrennermotor diskutiert. 

Österreich exportierte im vergangenen Jahr Schweinefleisch im Wert von 20,9 Mio. EUR (-32%) in die Volksrepublik China. Im ersten Quartal von 2024 beliefen sich die Exporte auf 1,5 Mio. EUR (-79,6%).

Erst im Februar dieses Jahres konnte während des offiziellen Besuchs des österreichischen Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, Mag. Norbert Totschnig, die Erweiterung des bestehenden Schweinefleischprotokolls um essbare Beiprodukte, wie Innereien, Füße und Kopf, die in China als besondere Delikatessen gelten, unterzeichnet werden.

Sie haben weitere Fragen?

Das AußenwirtschaftsCenter Peking steht Ihnen gerne telefonisch unter +86 10 8527 5050 oder per E-Mail an peking@wko.at zur Verfügung. 

Weitere interessante Artikel
  • Holzwürfel mit Lettern Steuern sind auf einem Haufen verschiedener Euro Münzen und Euro Geldscheinen platziert

    18.07.2024

    Ungarn verhängt neue Sondersteuern für Unternehmen in zahlreichen Branchen
    Weiterlesen
  • Ein kleiner, blauer Koffer mit Rollen und ausgefahrenem Griff steht neben einem metallenen Geländer auf Fliesen in einem hellen Gang

    24.07.2024

    Erleichterung bei Festlandseinreisen für ausländische Daueraufenthaltsberechtigte in Hongkong und Macau
    Weiterlesen
  • Detailaufnahme hellbrauner Getreideähren. Im Hintergrund in der Unschärfe sind weitere Getreidepflanzen.

    22.07.2024

    Algerien: Getreideimporte der Saison 2023-2024 belaufen sich voraussichtlich auf 14 Mio. Tonnen
    Weiterlesen