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3D-Rendering von zwei Personen in Stadion beim Fußballspiel, Person in rotem Trikot mit Nummer 23 in Rückenansicht holt zum Kick aus, andere Person in blauweißem Trikot zu Boden stürzend kurz vor Kick auf den Fußball, im Hintergrund Tor und weitere Person
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Marokko: Infrastruktur im Aufschwung – wirtschaftlicher Kurs Richtung WM 2030

Großprojekte, Tourismusboom und Infrastrukturmaßnahmen eröffnen neue Chancen für österreichische Unternehmen in sektorübergreifenden Bereichen

Lesedauer: 1 Minute

Marokko Schienenverkehr Verkehrsinfrastruktur/Tiefbau Aerospace/Sicherheit
18.06.2025

Fußball-WM 2030 beflügelt Marokkos Infrastruktur- und Investitionsoffensive

Marokkos ambitionierte Investitionsstrategie im Infrastrukturbereich erhält durch die Vorbereitungen zur Fußball-Weltmeisterschaft 2030 neuen Aufwind. Bereits seit Jahren verfolgt das Land eine konsequente Modernisierungsagenda, die nun durch internationale Aufmerksamkeit und steigende Besucherzahlen beschleunigt wird. Mit gezielten Anreizen, darunter Förderungen für Unternehmensniederlassungen, positioniert sich Marokko als attraktiver Standort für internationale Firmen.

Tourismus und Stadtentwicklung

Ein zentraler Wachstumstreiber ist der Tourismussektor. Bereits 2024 wurden mit 17,2 Millionen Gästen die ursprünglichen Erwartungen (14,5 Mio.) deutlich übertroffen. Um dem Ziel von 26 Millionen Touristen im Jahr 2030 gerecht zu werden, investiert Marokko massiv in neue Hotelanlagen, Freizeitkomplexe und urbane Infrastrukturen. Allein für die Modernisierung von Sport- und Hotellerieeinrichtungen sind über 50 Milliarden Dirham (rund 4,5 Mrd. Euro) vorgesehen.

Die geplanten Neubauten und Renovierungen der Stadien in Casablanca, Rabat, Marrakesch, Tanger, Agadir und Fès werden von umfassenden Stadtverschönerungs- und Freizeitprojekten flankiert. Dies bietet vielfältige Chancen für österreichische Unternehmen in den Bereichen Architektur, Ingenieurwesen, nachhaltige Baumaterialien, Licht- und Tontechnik, Wasser- und Abfallmanagement sowie Facility- und Projektmanagement. Damit setzt das Königreich gezielt auf nachhaltige urbane Entwicklung nach westlichen Standards.

Transport: Mobilität der Zukunft

Auch der Mobilitätssektor wird ausgebaut: Das Office National des Chemins de Fer (ONCF) arbeitet an der Erweiterung der Hochgeschwindigkeitsstrecke „Al Boraq“ um 430 Kilometer bis Marrakesch. Künftig sollen Fahrten mit bis zu 320 km/h möglich sein. Die Gesamtinvestition für die in zwei Abschnitte gegliederte Strecke beläuft sich auf über 4 Milliarden Dirham. Dieses Mobilitätsprojekt, das in Rekordzeit und rechtzeitig zur Fußball-WM 2030 umgesetzt werden soll, wird neben verbesserter regionaler Konnektivität auch neue Arbeitsplätze schaffen und die lokale Bau- und Zulieferindustrie stärken.

Darüber hinaus entstehen rund 1.000 Kilometer neue Autobahnen sowie moderne Bahnverbindungen, um den Anforderungen im Personen- und Güterverkehr gerecht zu werden. Intelligente Verkehrssysteme (ITS) und E-Mobility-Infrastrukturen stellen zukunftsweisende Lösungen dar – ein Bereich, in dem österreichisches Technologie-Know-how besonders gefragt ist.

Der internationale Flughafen Casablanca verdoppelt seine Kapazität auf über 23 Millionen Passagiere, während die nationale Airline Royal Air Maroc ihre Flotte bis 2037 vervierfachen will. Neue Kurz- und Mittelstreckenverbindungen nach Europa und Afrika sind in Planung.

Für österreichische Unternehmen bietet Marokko ein ideales Umfeld: offene Märkte, gezielte Förderinstrumente, strategische Infrastrukturprojekte – und ein klarer politischer Wille zur Transformation. In Kombination mit einem stabilen makroökonomischen Umfeld und dem Fokus auf Public-Private Partnerships ergeben sich konkrete Einstiegs- und Wachstumsmöglichkeiten in verschiedenen Sektoren – von Bau und Mobilität über Energie und Umwelttechnologie bis hin zu Tourismusinfrastruktur und Stadtraumgestaltung.

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