
Nigeria: Enormer Investitionsbedarf bei Kühlketten
In Nigeria gibt es weniger als tausend Kühltransporter, weit weniger als die 25.000 Kühltransporter, die für den Transport von jährlich über 11 Mio. Tonnen verderblicher Waren erforderlich wären. Das besagt eine aktuelle Studie der U.S. International Trade Administration.
Dieses beträchtliche Defizit bietet Investitionsmöglichkeiten im wachsenden Kühlkettensektor des Landes. Dabei geht es von der Entwicklung von Lösungen für automatisierte Lagereinrichtungen über die Herstellung von Kunststoffkisten für den Transport bis hin zu Investitionen in Kühlfahrzeuge. Solarbetriebene Kühleinrichtungen sind aufgrund der instabilen Stromversorgung von Vorteil.
Es gibt kaum Kühllagereinrichtungen. Laut dem Gründer einer Logistikfirma für Kühlwaren werde derzeit nur 4% des Bedarfs gedeckt.
Die Sicherstellung der Kühlkette ist auch eine Notwendigkeit für die Landwirtschaft, die mit erheblichen Verlusten nach der Ernte aufgrund mangelnder Lagerkapazitäten konfrontiert ist. Bei verderblichen Waren, vor allem Obst und Gemüse, kommt es aufgrund mangelnder Transport- und Lagerkapazitäten teilweise zur Ausfällen bis zu 70%. Landesweit gehen in Nigeria rund 40% der gesamten Lebensmittelproduktion durch Verderb nach der Ernte verloren.
Daher spielen Investitionen in die Sicherstellung von Kühlketten auch bei der Ernährungssicherheit eine wesentliche Rolle.