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Häuser liegen an einem breiten Kanal. Zu den Häusern führen Stege, für Boote zum Anlegen. In der Mitte des Bildes fährt ein kleines Boot
© Armando Oliveira | stock.adobe.com

Venedig: Auf dem Weg zum Qualitätstourismus

Neue Maßnahmen zur Steuerung der Besucherströme

Lesedauer: 2 Minuten

Italien Tourismus Know-How & Infrastruktur
28.05.2025

Markusdom: Eintrittsgebühr und Besucherregelung ab Juli 2025

Venedig begrenzt ab dem 1. Juli die Besucherzahlen zum Markusdom, um den Massentourismus besser zu steuern. Tickets müssen online mit persönlicher Reservierung gekauft werden. Der Ticketpreis für den Besuch des Markusdoms und des Glockenturms steigt von 6 auf 10 Euro.

Die Einnahmen dienen der kostenlosen Öffnung von 40 Kirchen sowie der Restaurierung heiliger Stätten, darunter die Santa Maria della Salute und die Basilika Santa Maria Assunta von Torcello. Neben der besseren Transparenz bei der Ticketvergabe soll die Maßnahme lange Wartezeiten reduzieren und die Sicherheit der Kirche gewährleisten. Kinder unter 10 Jahren, kirchliche Gruppen und Menschen mit Behinderung sind von der Zahlung einer Eintrittsgebühr befreit.

Jährlich verzeichnet die Basilika 1,8 Mio. Besucher, während der Glockenturm von 700.000 Gästen besichtigt wird. Um die Besucherströme besser zu lenken, dürfen sich künftig maximal 500 bis 600 Personen gleichzeitig in der Basilika aufhalten. Zudem gibt es Zugangsbeschränkungen für bestimmte Bereiche:

  • Für die Kathedrale gilt eine Kapazitätsbegrenzung.
  • Die Pala d’Oro ist besonders eingeschränkt zugänglich – selbst wenn sich 600 Personen in der Basilika befinden, wird nur ein Teil von ihnen diesen Bereich besichtigen können.

Venedig bleibt eines der beliebtesten Reiseziele weltweit, und die neuesten Zahlen zeigen spannende Entwicklungen. Im Jahr 2024 wurden fast 5,9 Mio. Ankünfte verzeichnet, was einem Anstieg von 3,7 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Gesamtzahl der Übernachtungen stieg um 5,2 % auf 13.290.973, womit der bisherige Rekord von 12.948.519 Übernachtungen im Jahr 2019 übertroffen wurde.

  • Hotels stagnieren: Während der Hotelsektor insgesamt stabil blieb, verzeichneten die Hotels in Venedig einen Rückgang von -2,9 %, insbesondere bei 2- und 3-Sterne-Hotels, die zunehmend mit privaten Unterkünften konkurrieren.
  • Alternative Unterkünfte boomen: Ferienwohnungen, Bed & Breakfasts und andere nicht-hotelgebundene Unterkünfte erlebten ein starkes Wachstum von 11 % und erreichten insgesamt 6,3 Mio. Übernachtungen. – Erstmals übertrafen private Unterkünfte mit 4,9 Mio. Übernachtungen die Hotels in der Altstadt.
  • Mestre und Marghera wachsen rasant: Die Zahl der Übernachtungen in privaten Unterkünften auf dem Festland stieg um 16,1 %.
  • Monatliche Spitzenwerte: Besonders starke Zuwächse gab es im Mai (von 1,3 auf 1,5 Mio. Übernachtungen) und im November (von 800.000 auf 900.000).
  • Privatunterkünfte gewinnen Marktanteile: Sie machen mittlerweile 33 % aller Übernachtungen aus (2023: 31 %, 2019: 25 %), während Hotels aller Kategorien nur noch etwas mehr als 50 % der Übernachtungen verzeichnen.

Maßnahmen gegen Overtourism

Venedig ergreift seit Jahren Maßnahmen gegen die negativen Folgen des Massentourismus. Seit August 2021 gilt ein Einfahrverbot für große Kreuzfahrtschiffe, um die einzigartige Architektur und das fragile Ökosystem der Stadt zu schützen.

Als weitere Maßnahme führte die Stadt eine allgemeine Eintrittsgebühr für Tagesbesucher ein. Diese soll helfen, die touristischen Ströme besser zu regulieren und die Nachhaltigkeit der Kulturgüter zu sichern. Diese Maßnahmen sollen ein Gleichgewicht zwischen Tourismusförderung und Nachhaltigkeit schaffen und längerfristig zu einem Qualitätstourismus führen.

Für weitere Informationen zu Tourismus-Know-How und Infrastruktur ist das AußenwirtschafsBüro Padua gerne für Sie da.

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