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Vereinigtes Königreich und USA schließen Zoll- und Handelsvereinbarung

Importzölle in ausgewählten Sektoren sinken

Lesedauer: 1 Minute

Vereinigtes Königreich

Am 16. Juni haben US Präsident Trump und der britische Premierminister Starmer eine Vereinbarung über Zölle und Handelsfragen – „Economic Prosperity Deal“ („Wohlstandsdeal“) - getroffen und der US Präsident eine entsprechence Executive Order zur Umsetzung in den kommenden Wochen unterzeichnet. Das Vereinigte Königreich ist damit das erste Land, das eine entsprechende Vereinbarung mit der neuen US-Administration abgeschlossen hat; Grundzüge der Vereinbarung waren Anfang Mai ausverhandelt und präsentiert worden.

Folgende Vereinbarungen wurden getroffen, in vielen Bereichen fehlen noch Details bzw. sind weitere Verhandlungsschritte notwendig:

  • Die US Importzölle von 10% für alle Waren aus dem Vereinigten Königreich bleiben bestehen. Dies ist der bisher geringste Tarif den die US-Administration weltweit vorgeschrieben hat. Auf britischer Seite gilt weiterhin eine zollfreie Einfuhr fast aller US Produkte in das Vereinigte Königreich.
  • Die US Importzölle werden für 100.000 britische PKW pro Jahr sowie für (Ersatz)Teile für solche PKW von den allgemein geltenden 27,5% auf 10% gesenkt. Noch nicht finalisiert sind die exakten Regeln zur Bestimmung des britischen Warenurprungs.
  • Viele Produkte und Komponenten im Bereich Aerospace aus dem Vereinigten Königreich werden zur Gänze von US Importzöllen befreit.
  • Jährlich können 1,4 Mrd. Liter Ethanol aus den USA zollfrei in das Vereinigte Königreich eingeführt werden.
  • Rindfleischexporteure beider Länder bekommen für jährlich 13.000 Tonnen einen vereinfachten Marktzugang, die nationalen Lebensmittelstandards sind jedoch einzuhalten.
  • Beide Länder haben sich auf eine enge Zusammenarbeit im Bereich der ökonomischen Sicherheit „economic security“ verständigt. Hier geht es u.a. um Exportkontrollen und Beschränkungen für Hersteller aus Risikoländern in als kritisch erachteten Lieferketten und Projekten.
  • Für britische Stahl- und Aluminiumproduzenten ist eine Reduktion der US Importzölle auf Null in Aussicht, Details werden allerdings noch ausverhandelt.
  • Noch wenig Konkretes gibt es in den grundsätzlich anvisierten Themen des Exports von Pharmazeutika, bei der Schaffung besserer Rahmenbedingungen für den digitalen Handel, und den Handel digitaler Produkte inkl. Finanzdienstleistungen.

Die britische Regierung verspricht sich durch diese Vereinbarung die Sicherung einiger Tausend Arbeitsplätze allen voran in der Automobil- und Aerospace-Industrie. Wie vorteilhaft die getroffene Vereinbarung tatsächlich ist, wird sich erst im Kontext anderer bilateraler Vereinbarungen bewerten lassen. Die USA sind für das Vereinigte Königreich nach der EU der zweitwichtigste Wirtschaftspartner weltweit mit einem bilateralen Handelsvolumen von 370 Mrd. EUR (2025).

Haben Sie Fragen zum britischen Markt? Das Team des AußenwirtschaftsCenters London berät Sie gerne, T +44 20 7584 4411, E london@wko.at.

Stand: 23.06.2025

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