Mehrere Blätter mit Diagrammen, Lupe und Stift daraufliegend
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Industriekonjunktur Burgenland – 3. Quartal 2023

Auslandsaufträge als Anker für Industrie

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 14.09.2024

Industriekonjunktur im Burgenland verschlechtert sich im 3. Quartal deutlich. Hohe Energiepreise, hohe Lohnkosten und ein herausforderndes geopolitisches Umfeld belasten heimische Unternehmen.


Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage des 3. Quartals 2023 der Industriellenvereinigung Burgenland und der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Burgenland spiegeln die trüben Aussichten der burgenländischen Industrie für die nächsten Monate wider. 

Nach einem optimistischen Start in das Jahr zeigt das Konjunkturbarometer, welches sich als Mittelwert aus aktueller und der Geschäftslage in sechs Monaten errechnet, nunmehr das zweite Quartal in Folge deutlich nach unten. Alle Indikatoren werden im Vergleich zum zweiten Quartal 2023 negativer beurteilt. Besonders deutlich zeigt sich dieses Bild bei der Beurteilung der Geschäftslage in sechs Monaten: Hier geht keines der befragten Unternehmen von einer Besserung aus.

Die burgenländische Industrie hat eine Exportquote von rund 60 Prozent. Fiel die Einschätzung der Auslandsaufträge im zweiten Quartal 2023 noch positiv aus, ist es alarmierend, dass sich im dritten Quartal 2023 auch bei diesem Wert eine negative Kehrtwende einstellt. Die Politik muss die Alarmsignale jetzt sehen und die richtigen Entscheidungen für den Standort treffen. Jede weitere Belastung der Unternehmen ist ein klarer Nachteil im internationalen Wettbewerb. Es gilt, die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zu erhöhen, indem Energie- und Lohnstückkosten gesenkt werden. Weiters brauchen wir konsequente Entlastung bei Bürokratie, Steuern und Abgaben und mehr Anreize für Investitionen.

Die Konjunkturumfrage des dritten Quartals 2023 im Detail:

Balkendiagramme: Beschreibung der Zahlen im Text darunter
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Die Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage zeigt sich etwas schwächer. 47 Prozent (53) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 34 Prozent (39) sehen die aktuelle Geschäftslage als durchschnittlich und 19 Prozent (8) beurteilen sie als schlecht.

Auch die Beurteilung des derzeitigen Auftragsbestandes fällt sehr negativ aus. 29 Prozent (60) der befragten Unternehmen sprechen von guten Auftragsbeständen. Als durchschnittlich wird dieser von 51 Prozent (26) gesehen und 20 Prozent (14) der befragten Betriebe bewerten den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.

Ein negativer Trend zeigt sich auch bei der Beurteilung der derzeitigen Auslandsaufträgen. Von 31 Prozent (58) werden sie als gut beurteilt. 59 Prozent (38) der teilnehmenden Betriebe bewerten sie als durchschnittlich und 10 Prozent (4) geben schlechte Auslandsaufträge an.

Rückläufig fällt auch die Beurteilung bei den Verkaufspreisen in 3 Monaten aus. 22 Prozent (14) rechnen mit steigenden Verkaufspreisen, 45 Prozent (74) erwarten stabile Preise und 33 Prozent (12) der befragten Betriebe erwarten fallende Verkaufspreise.

Negativ fällt die Beurteilung des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten in den aktuellen Umfragewerten aus. 1 Prozent (7) gehen von einer steigenden Mitarbeiteranzahl aus, 84 Prozent (83) von gleichbleibenden und 15 Prozent (10) erwarten einen eher schlechten Beschäftigtenstand.

Schlecht bewertet ist auch die Einschätzung der Geschäftslage in 6 Monaten. 0 Prozent (10) sehen eine gute Geschäftslage, 85 Prozent (71) sind der Meinung, dass sie durchschnittlich bleibt. 15 Prozent (19) erwarten eine schlechte Geschäftslage in 6 Monaten.

Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 2. Quartals 2023.