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Die Gebäudesanierung ist der „Hidden Champion“ der Energieeffizienz

Forderung nach steuerlicher Entlastung und Kommunikationsoffensive

Am 2. August 2019 fand eine Pressekonferenz mit Bundesinnungsmeister Wirth als Podiumsmitglied neben Robert Pfarrwaller (Fachausschuss-Vorsitzender Elektrogroßhandel des Bundesgremiums Elektro- und Einrichtungsfachhandel) und Dr. Manfred Müllner (Geschäftsführer-Stellvertreter des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) und Geschäftsführer EV - Österreichischer Verband der Elektronik-Industrie) zum Thema "Gebäudesanierung" statt.

Bundesinnungsmeister Wirth wies dabei auf die Bedeutung und Notwendigkeit der Durchführung einer umfassenden Gebäudesanierung hin, insbesondere was die fachgerechte Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen durch den Elektrotechniker als Fachmann für die Installation von Photovoltaikanlagen, Elektroheizungen usw. anbelangt.

Problematik

Unser Energiebedarf steigt in allen Lebensbereichen stetig an: Die Digitalisierung und die technologische Entwicklung elektrifizieren die Gesellschaft. Ein Leben ohne Strom ist für uns nicht mehr vorstellbar. Das stellt uns in der Klimadiskussion und in der Frage der Nachhaltigkeit der Energiegewinnung vor großen Herausforderungen.

Einem Potential wird in dieser Diskussion noch viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt: Die Gebäudesanierung ist der „Hidden Champion“ der Energieeffizienz. Denn der Einsatz modernster Gebäudetechnologie kann einen wesentlichen Beitrag zum effizienten Energiemanagement und zur CO2-Reduktion leisten.

Angesichts der vielen Vorteile, die eine energieeffiziente Gebäudesanierung mit sich bringt, fordern die Vertreter von Elektroindustrie, Elektrohandel und Elektrotechniker in der WKO daher ein Umdenken und präsentieren ein gemeinsames Positionspapier, das die energieeffiziente Gebäudesanierung in den Fokus rückt.

Jede/r kann aktiv werden

Es ist nachgewiesen, dass wir die Klimaschutzziele und die CO2-Reduktionsziele nur erreichen können, wenn die Energieeffizienz weiter erhöht wird. Die zentralen Fragen in der energieeffizienten Weiterentwicklung von Gebäuden sind daher: Wie können wir CO2-neutralen Strom erzeugen, speichern und dessen Verwendung erhöhen. Das Gute daran: Die neuen Technologien ermöglichen lokale Maßnahmen, und dadurch kann jede und jeder – UnternehmerInnen und Private – einen Beitrag leisten und Teil der Energiewende werden.

Private und Unternehmen werden von reinen Energiekonsumenten heute immer mehr zu den sogenannten Prosumenten: Sie produzieren und verwenden selbst produzierten Strom aus nachhaltigen Quellen. Weiter gedacht, können Regionen und Gemeinden so gemeinsam die negativen Folgen des Klimawandels bewältigen und werden gleichzeitig fit für die digitale Zukunft. Von der Entwicklung einer intelligenten Energie-Infrastruktur profitiert auch die regionale Wertschöpfung und die heimische Innovationskraft wird gestärkt.

Ganzheitlicher Ansatz

Es gilt nun, den Übergang zu diesen Technologien proaktiv und intelligent zu gestalten. Um bedeutende Fortschritte zu erreichen, ist hier die technologieneutrale, individuelle und ganzheitliche Betrachtung besonders wichtig.

Punktuelle Maßnahmen bringen nichts, da auf jedes Gebäude individuell eingegangen werden muss. Ziel in der Beratung des Endkonsumenten ist es, die geeignetsten Effizienz-Maßnahmen mit dem höchsten Einsparpotential zu ergreifen. Die Beratung durch Professionisten erhält dadurch besonderen Stellenwert, auch vor dem Hintergrund der Objektsicherheit und die der Nutzer.

Derzeit scheitern wir an den noch zögerlichen Investitionen: Neben der notwendigen Anhebung des Sanierungsstandards durch den Einsatz digitaler Lösungen ist die derzeitige Renovierungsrate in Österreich mit 0,8 Prozent viel zu niedrig. Diese müsste laut #mission2030 zumindest auf das 2,5fache – also auf 2,1 Prozent – erhöht werden, um einen spürbaren Effekt zu bewirken.

Kommunikationsoffensive und steuerliche Entlastung

Ein Grund für den nur zögerlichen Einsatz der neuen Technologien ist sicherlich, dass das Wissen rund um diese Technik weder bei Unternehmen, noch bei Privaten vorhanden ist. Dabei zeigen die ersten Best Practice-Beispiele das große Potential auf, das in ihnen inne liegt. Einer der zentralen Forderungen ist daher eine bewusstseinsbildende Kommunikations-Offensive.

Das Positionspapier plädiert für Investitionsanreize, um energieeffiziente Sanierungen attraktiver zu machen. Das Modell schlägt die Einführung eines Abschreibungsmodells vor, das die steuerliche Entlastung für Gebäude-Investitionen mit nachweislichen Energie- und CO2-Einsparungen vorsieht. Die Höhe der Entlastung richtet sich hier nach der Höhe der erzielten Einsparungen. Die notwendigen Analysen und Nachweise können von den Unternehmen erbracht werden, die auch heute schon zur Ausstellung von Gebäude-Energieausweisen berechtigt sind.

Andreas Wirth, Bundesinnungsmeister der Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker in der WKÖ, weist auf den Umstand hin, dass bei elektrotechnischen Sanierungen die Elektrotechniker vor Ort ein umfangreiches Lösungs-Know-how anbieten und eine kompetente Umsetzung gewährleisten, die für die Objektsicherheit und die der Nutzer entscheidend ist. Wirth plädiert weiters für eine technologieneutrale und ganzheitliche Sichtweise: „Punktuelle Maßnahmen bringen nichts, da auf jedes Gebäude individuell eingegangen werden muss. Ziel in der Beratung des gewerblichen Kunden und der Endkonsumenten ist es, die geeignetsten Effizienz-Maßnahmen mit dem höchsten Einsparpotenzial zu ergreifen.“

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