Mode und Bekleidungstechnik, Landesinnung

BekleidungsgestalterIn

Ein Teil der großen Welt der Mode zu sein – ein Traum, den du als Bekleidungsgestalter lebst. Du weißt, wie man aus verschiedensten Materialien mit großer Fingerfertigkeit und kreativem Gespür modische Kleidungsstücke, passend zur individuellen Persönlichkeit deiner Kunden, herstellst.

Lesedauer: 5 Minuten

Der Beruf des Bekleidungsgestalters

Die Ausbildung zum Bekleidungsgestalter ist modular aufgebaut. Sie besteht aus einem Grundmodul (2 Jahre) und einem Hauptmodul (1 Jahr), wobei das Hauptmodul aus fünf verschiedenen Schwerpunkten gewählt werden kann:

 

Lehrlinge im Hauptmodul Damenbekleidung und im Hauptmodul Herrenbekleidung arbeiten eng mit Kunden zusammen und beraten sie über Modelle, Schnitte, Farben und Stoffe. Sie nehmen Maß, erstellen individuelle Schnittmuster, wählen das richtige Material und nähen das gewünschte Kleidungsstück. Daneben arbeiten sie auch mit Kleidungsstücken der Kunden und wissen, wie man diese professionell ändert, repariert oder modernisiert.

 

Im Hauptmodul Wäschewarenerzeugung geht es um die Herstellung, Änderung, Reparatur und die Modernisierung von Wäschewaren wie Hemden, Blusen, Kinderbekleidung, Sport-, Freizeit- und Berufskleidung, Tisch- und Bettwäsche. Lehrlinge lernen, wie sie exakt maßnehmen, Schnitte anfertigen, das richtige Material auswählen und individuelle Kundenwünsche ausführen. Ein wichtiger Teil ist die Beratung der Kunden.

 

Das Hauptmodul Modist und Hutmacher beinhaltet, wie verschiedenste Arten von Kopfbedeckungen hergestellt werden. In enger Absprache mit dem Kunden, nach dem Maßnehmen und der Auswahl und dem Zuschnitt der gewählten Materialien, stellt der Lehrling Hüte, Kappen, Mützen und Fascinators her und weiß, wie man diese repariert oder modernisiert.

 

Felle sind das wichtigste Material des Ausbildungsschwerpunkts Kürschner und Säckler. Neben intensiver Kundenberatung, dem exakten Maßnehmen und dem Erstellen von Schnittmustern müssen Felle professionell beurteilt, sortiert und vorbereitet werden. Anschließend werden daraus nach den Kundenwünschen Kleidungsstücke erstellt. Auch die Reparatur, das Ausbessern und Modernisieren von Pelzwaren ist ein Teil der Arbeit.

 

Nach dem Absolvieren des Grund- und des gewählten Hauptmoduls kannst du, wenn du dich noch weiterbilden möchtest, entweder ein zusätzliches Hauptmodul oder eines von drei Spezialmodulen (Bekleidungstechnik, Theaterbekleidung, Bekleidungsdesign) anhängen. Dies verlängert deine Lehrzeit um ein ½ Jahr.

 

Welche Voraussetzungen bringe ich für den Beruf mit?

Für diesen Beruf musst du eine Begabung für handgeschickliches Arbeiten, Fingerfertigkeit und ein Gespür für Materialien (Stoffe, Leder und Felle) mitbringen. Du bist kreativ, hast eine gute räumliche Vorstellungskraft und arbeitest gerne mit Kunden zusammen.

 

Was lerne ich im Grundmodul und Hauptmodul Damenbekleidung?

  • Maßnehmen an der Kundin, Erstellen von Schnittmustern und Auswahl der Materialien

  • Zuschneiden der Materialien und Nähen des Kleidungsstücks

  • Formung des Kleidungsstücks durch Bügeln und Dämpfen

  • Änderungen, Reparaturen, Ausbesserungen und Modernisierung von Damenbekleidung

  • Beratung von Kundinnen über Modelle, Schnitte, Farben und Stoffe

 

Was lerne ich im Grundmodul und Hauptmodul Herrenbekleidung?

  • Maßnehmen am Kunden, Erstellen von Schnittmustern und Auswahl der Materialien

  • Zuschneiden der Materialien und Nähen des Kleidungsstücks

  • Formung des Kleidungsstücks durch Bügeln und Dämpfen

  • Änderungen, Reparaturen, Ausbesserungen und Modernisierung von Herrenbekleidung

  • Beratung von Kunden über Modelle, Schnitte, Farben und Stoffe

 

Was lerne ich im Grundmodul und Hauptmodul Wäschewarenerzeugung?

  • Maßnehmen am Kunden, Erstellen von Schnittmustern und Auswahl der Materialien

  • Zuschneiden der Materialien und Nähen der Wäschewaren

  • Formung des Wäschewaren durch Bügeln und Dämpfen

  • Änderungen, Reparaturen, Ausbesserungen und Modernisierung von Wäschewaren

  • Herstellung von Wäschewaren wie Hemden, Blusen, Kinderbekleidung, Sport-, Freizeit- und Berufskleidung, Unterwäsche, Tisch- und Bettwäsche

  • Beratung von Kunden über Modelle, Schnitte, Farben und Stoffe

 

Was lerne ich im Grundmodul und Hauptmodul Modist und Hutmacher?

  • Maßnehmen am Kunden, Erstellen von Schnittmustern und Auswahl der Materialien

  • Zuschneiden der Materialien und Nähen der Schnittteile

  • Ausgestaltung der Kopfbedeckungen wie Hüte, Mützen, Kappen oder Fascinators

  • Änderungen, Reparaturen, Ausbesserungen und Modernisierung von Kopfbedeckungen

  • Beratung von Kunden über Modelle, Schnitte, Farben und Materialien

 

Was lerne ich im Grundmodul und Hauptmodul Kürschner und Säckler?

  • Maßnehmen am Kunden, Erstellen von Schnittmustern und Auswahl der Materialien

  • Sortieren und Vorbereiten der Felle

  • Zuschneiden der Felle und der anderen benötigten Materialien, Nähen des Kleidungsstücks

  • Formung des Kleidungsstücks durch Zwecken und Bügeln

  • Änderungen, Reparaturen, Ausbesserungen und Modernisierung von Pelzbekleidung

  • Beratung von Kunden über Pelzarten, Trageeigenschaften, Haltbarkeit, Lagerung und Pflege

 

Wie lange dauert die Ausbildung?

Die Ausbildung zum Bekleidungsgestalter dauert 3 Jahre. Falls du ein zusätzliches Hauptmodul oder Spezialmodul an deine Lehre anhängen möchtest, dauert sie insgesamt 3 ½ Jahre.

 

Wie sieht mein Arbeitstag aus?

Als Bekleidungsgestalterlehrling arbeitest du 38,5 Stunden pro Woche.

Je nachdem was für dein aktuelles Lehrjahr vorgesehen ist, wirst du in den obenstehendes Fertigkeiten von deinen Ausbildnern unterrichtet und gefördert.

 

Wieviel verdiene ich?

Im Kleidermachergewerbe (Damen- und Herrenbekleidung) im ersten Lehrjahr 342,67 Euro brutto, im zweiten 463,41 Euro brutto, im dritten 625,55 Euro brutto und im vierten 710,38 Euro brutto.

 

Im Hutmachergewerbe (Modist und Hutmacher) im ersten Lehrjahr 486,11 Euro brutto, im zweiten 651,20 Euro brutto, im dritten 772,24 Euro brutto und im vierten 783,05 Euro brutto

 

Im Kürschner-, Handschuhmacher- und Gerber-Gewerbe (Kürschner und Säckler) im ersten Lehrjahr 420,-- Euro brutto, im zweiten 570,-- Euro brutto und im dritten 750,-- Euro brutto.

 

Im Wäschewarenerzeugergewerbe (Wäschewaren) im ersten Lehrjahr 502,81 Euro brutto, im zweiten 601,78 Euro brutto, im dritten 704,53 Euro brutto und im vierten 714,40 Euro brutto

 

Wie sieht mein Schulalltag in der Berufsschule aus?

Die Unterrichtszeit in der Berufsschule gilt als Arbeitszeit und wird auf deine wöchentliche Arbeitszeit von 38,5 Stunden angerechnet. Dazu gehören Unterrichtsstunden, Freigegenstände (bis 2 Stunden pro Woche), Förderunterricht und Exkursionen.

 

Als angehender Bekleidungsgestalter erhältst du Unterricht in den Pflichtfächern Politische Bildung, Deutsch, einer Fremdsprache und Religion, sowie in Betriebswirtschaft mit angewandter Wirtschaftslehre und im Fachunterricht, wo Fachkunde, Fachzeichnen und Bekleidungsgestaltung unterrichtet werden. Auch ein Projektpraktikum gehört zu deiner schulischen Ausbildung.

Daneben kannst du unter mehreren Freigegenständen wie Mathematik, Informatik oder einer lebenden Fremdsprache wählen.

 

Bekleidungsgestalterlehrlinge besuchen in Gleinstätten (Steiermark) die Berufsschule.

 

Wo kann ich nach meiner Lehre arbeiten?

Bekleidungsgestalter arbeiten im Bekleidungsgewerbe oder in der Bekleidungsindustrie. Daneben gibt es vereinzelte Beschäftigungsmöglichkeiten bei größeren Theatern in der Kostümschneiderei.

Die Gewerbebetriebe sind meist kleine und mittlere Handwerksbetriebe wie Maß- und Änderungsschneidereien, Kürschnereien, Wäschewarenerzeuger oder Hutmacher.

 

Meine Karriere als Bekleidungsgestalter

Nach deiner Lehrabschlussprüfung kannst du weitere Berufserfahrung sammeln und die Meisterprüfung ablegen.

Auch die Matura steht dir natürlich offen.

Mit wachsender Erfahrung kannst du Führungspositionen in Betrieben übernehmen.

Viele Betriebe suchen Nachfolger, auf diese Art und Weise kannst du einen bestehenden Betrieb übernehmen und zu weiterem Erfolg führen.

Wenn du Interesse an der Selbstständigkeit hast, du bist du als Damen- oder Herrenkleidermachermeister bestens dafür gerüstet, dein eigenes Unternehmen aufzubauen.


Im Sinne der besseren Lesbarkeit haben wir auf die Genderung der Berufsbezeichnungen verzichtet und bitten hierfür um Verständnis.


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Stand: 25.02.2022