Neuer Standard für Werksübernahme von Sägerundholz durch die Überarbeitung der ÖNORM L 1021
Die
elektronische Vermessung von Rundholz wird in der ÖNORM L 1021 geregelt und
wurde im Vorjahr mit allen Marktpartnern erfolgreich an die Gegebenheiten am
Markt angepasst. Für Christoph Kulterer, Vorsitzender der Österreichischen Sägeindustrie
„war die Revision der ÖNORM L 1021 notwendig geworden durch die Anpassung an
das neue Maß- und Eichgesetz und die neuen Anforderungen an die Holzübernahme. Die
vollautomatischen Beurteilungsmöglichkeiten von wertrelevanten Rundholzmerkmalen
wie Abholzigkeit und Krümmung sind aus der modernen Sägeindustrie nicht mehr
wegzudenken.“
Diese
Messparameter bedürfen auch einheitlicher Regelungen, um diese im
rechtsgeschäftlichen Verkehr einzusetzen und unterliegen jetzt der Eichpflicht.
Die Eichung aller bestehenden Anlagen ist laut Eichverordnung weiterhin
möglich, Übergangsfristen sind
vorgesehen.
DI
Rainer Handl, Referent der Österreichischen Sägeindustrie,
streicht einen wesentlichen Punkt hervor: „Die Österreichischen
Holzhandelsusancen 2006 verweisen immer auf die jeweils gültigen ÖNORM und
damit auch automatisch auf die neu überarbeitete ÖNORM L 1021 (2013).“
Es
ist Aufgabe der Marktpartner, diese Tatsache zu erkennen und auf geringe, aber
im Einzelfall wesentliche Änderungen zwischen alter und neuer Norm aufmerksam
zu machen. Es sollte zumindest darauf hingewiesen werden, dass man hier in
einer Übergangsphase von mehreren Jahren ist. Der Lieferant hat das Recht zu
erfahren, nach welchen Kriterien sein Holz vermessen wird. Hierbei hilft die vom
FHP Arbeitskreis Werksvermessung entwickelte Messanlagenablaufbeschreibung,
welche mit Unterstützung durch das Holztechnikum Kuchl jederzeit vom Sägewerksbetrieb angefordert werden
kann. Die Eichung ist in regelmäßigen Abständen durch die Holzforschung Austria
sichergestellt. Etwaige Umstellungen können nur gemeinsam mit den
Anlagenherstellern unmittelbar vor der Eichung realisiert werden.
Längenmessungen
können beispielsweise mehrere installiert sein. Wesentlich bei der Eichprüfung
ist die Eindeutigkeit der für die Volumenberechnung herangezogenen Messung.
Dieses,
über Jahrzehnte bewährte und stetig weiterentwickelte System wird inzwischen in
fast allen mittel- und osteuropäischen Ländern als Standard eingesetzt und wird
von den weltweit agierenden Experten als eine exakte und absolut
wiederholgenaue Messmethodik befürwortet. So werden viele Millionen Festmeter
Holz europaweit einheitlich vermessen.
Umfangreiche wissenschaftliche Arbeiten der Holzforschung
Austria zur Messmethodik sowie ein intensiver, mehrjähriger Diskussionsprozess
unter aktiver Einbindung aller betroffenen Gruppen haben nunmehr zum Erfolg
geführt. Mit der neu aufgelegten "ÖNORM L 1021 - Vermessung von Rundholz"
(Ausgabe 01. August 2013) und den demnächst erscheinenden, adaptierten
Eichvorschriften für Rundholzmessanlagen ist es gelungen, zeitgemäße, fachlich
fundierte und branchenübergreifend akzeptierte Regulative für die
Rundholzvermessung in Österreich zu schaffen.
Österreich
hat damit in Europa weiterhin eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung moderner
Messtechnik für die Rundholzübernahmepraxis inne.

Zitat Christoph Kulterer:
„Unser Dank gilt den
Verhandlungsteilnehmern der Forstwirtschaft, der Holzindustrie und den
Anlagenexperten. Besonders hervorheben
möchte ich die Experten rund um das Team von Dr. Michael Golser von der
Holzforschung Austria. Danke für Ihren unermüdlichen Einsatz, dass Sie bei den
zahlreichen Verhandlungstagen auch nie den wissenschaftlichen und normativen
Zusammenhang verloren haben.“