Person sitzt vor aufgeklappten Laptop und blickt auf Bildschirm
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Handel mit Computern und Bürosystemen, Landesgremium

Der Computerhandel ist tot, es lebe der Computerhandel

Was bereits in der Antike begann ist heute SMART: Lesen Sie Strategien wie der totgeglaubte Computerhandel neue und treue Stammkundschaft gewinnen kann

Lesedauer: 4 Minuten

16.11.2023

Die Geschichte des Computers sowie dessen Entwicklung reicht zurück bis in die Antike. Daraus lässt sich schließen, dass auch der Computerhandel, aufgrund der sich im Laufe der Geschichte ständig ändernden Bedingungen in der Gesellschaft, zwangsläufig im Wandel ist. Und Wandel ist ein ständiger Kreislauf aus Altem, das begraben wird und Neuem, das daraus entsteht. Was bedeutet dies nun für den Computerhandel?

Der moderne Computer hat sich von einem nur einer Elite oder einzelnen Berufsgruppen vorbehaltenen, teuren Exklusivprodukt hin zu einem in den Alltag integrierten Bestandteil aller Berufsgruppen und Gesellschaftsschichten gewandelt. Die technische Entwicklung verlief von gigantischen Großrechnern mit vergleichsweise geringer Leistung hin zu kleinsten und leistungsstarken Smartgeräten, die in die Hosentasche passen. Und SMART ist Trend.

Gleichzeitig hat sich die Art der Werbung verändert - weg von der Devise des billigsten Angebots hin zu einem Konzept, in dem die Kundenbindung wesentlich ist. Dies gilt auch für den Computerhandel. Händler sind nicht mehr nur Bereitsteller einer Ware, Händler sind in erster Linie Dienstleister. Und gute Dienstleister werden von den Kunden geschätzt - heute mehr denn je, da sie dem Kunden helfen, Zeit zu sparen. Zeit ist heutzutage ein Gut, welches oft knapp ist.

Neben der fachlichen Versiertheit ist das sogenannte Customer-Relationship-Management (CRM) ein wesentlicher Bestandteil des Handels

Die Kundenzufriedenheit und damit die Kundenbindung steht in der Priorität der Konsumenten noch vor dem Preis. Besonders für ladenlose Händler sollte dabei der B2B-Kunde im Vordergrund stehen, da die großen Firmen immer mehr den B2C-Kundenmarkt abdecken. B2B Kunden kaufen zum einen in größeren Mengen ein und sind zum anderen an einer längerfristigen Geschäftsbeziehung interessiert, die noch weit über das Kauferlebnis hinaus eine möglichst positive Erfahrung sein soll.

Unternehmen schätzen die Kundenbindung an ein Produkt oder Unternehmen sogar als wichtiger ein als andere Marketingargumente wie Produktqualität, ein niedriger Preis oder die Bekanntheit der Marke. Und genau hier können Sie mit Ihren Marketingstrategien ansetzen. Geben Sie Ihren Kunden einen Grund, gerne zu Ihnen zu kommen, gerne wiederzukommen und auch gerne bei Ihnen zu bleiben.

2-Schritte Strategie, um treue Stammkunden zu gewinnen

Treue Kunden, die gerne wiederkommen, kommen nicht einfach mal so vorbei – nein, die müssen Sie sich erarbeiten. Wie, das sehen wir uns jetzt an.

Schritt 1: Vermeiden Sie alles, was den Kunden missfallen könnte

Um das zu erreichen, können Sie zunächst das Pferd von hinten aufzäumen und sich folgende Frage stellen:

  • Was muss passieren, damit der Kunde nicht zu mir kommt?
  • Was muss passieren, dass ein einmaliger Kunde nicht mehr zu mir kommt?
  • Was muss passieren, dass ein bereits gewonnener Kunde zur Konkurrenz wechselt?

Haben Sie die Antworten auf diese Fragen, können Sie geeignete Strategien entwickeln, um diesen Missständen entgegenzuwirken.

Schritt 2: Fördern Sie alles, was der Kundenzufriedenheit dient

Bereits gewonnene Kunden zu behalten, ist bis zu zehnmal günstiger als neue Kunden zu gewinnen. Das heißt, Sie sollten zunächst für die anhaltende Zufriedenheit bereits bestehender Kunden sorgen. Und wie sorgen Sie als Händler für eine hohe Kundenzufriedenheit?

Hierzu gibt es unzählige Möglichkeiten. Sollte Ihnen spontan nichts dazu einfallen, können Sie beispielsweise folgendermaßen vorgehen, um es herauszufinden:

  • Überlegen Sie sich, was Sie persönlich zu einem loyalen Stammkunden machen würde
  • Recherchieren Sie die Strategien erfolgreicher Mitbewerber
  • Befragen Sie Ihre Kundschaft

Durch diese 3 Beispiele angeregt, fallen Ihnen bestimmt noch andere Möglichkeiten ein.

Haben Sie geeignete Strategien zur Erhöhung der Kundenzufriedenheit gefunden, heißt es, diese umgehend umzusetzen. Zum Beispiel, gehen Sie auf Ihre Kunden ein, indem Sie nicht nur Händler, sondern auch und vor allem ein Dienstleister sind. Kunden kaufen beim Händler, Stammkunden kaufen beim Händler Ihres Vertrauens, weil sie ihm vertrauen und ihn mögen.

Wie werden Sie zum Händler des Vertrauens? Indem Sie neben dem Verkauf eines Produktes eine umfassende Dienstleistung anbieten. Persönliche Beratung und Betreuung, Service, Support – kurzum, alles, was der positiven Erfahrung des Kunden förderlich ist. Und bedenken Sie: Der Computerhändler des Vertrauens verkauft nur, was wirklich benötigt wird – Aufschwatzen ist out. Dadurch sind nicht nur Sie als Händler, sondern auch der Kunde an einer langfristigen Kundenbindung interessiert.

Bieten Sie Zusatzleistungen an

Neben der persönlichen Betreuung und der kompetenten Beratung zu Neuausstattung und Aufrüstung können Sie Softwareinstallationen durchführen oder anleitend Installationsbeispiele und Konfigurationsbeispiele besprechen. Was halten Sie davon, Installations- und Konfigurationsanleitungen als PDF oder Ausdruck zur Verfügung zu stellen? Sie nehmen damit dem Kunden den Aufwand der Recherche oder Ärgernisse bei der Installation ab. Wenn Sie diese Beratung und Zusatzleistung als Honorar verrechnen, ist ein höherer Preis beim Angebot durchaus vertretbar. Stammkunden wird dies nicht abschrecken – im Gegenteil, sie wissen das Service zu schätzen. Und wer nur auf der Suche nach dem billigsten Angebot ist, würde wahrscheinlich ohnehin nicht zum Wiederkäufer werden.

Bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand

Im Trend liegen Tablet, Mobiltelefon und Smart-TV, der klassische PC ist kein Verkaufshit mehr. Ohne Hardware geht jedoch nichts im Bereich der Digitalisierung, denn die Hardware ist die Basis. Diese muss zum Kunden passen, und im Dialog können die Bedürfnisse besser getroffen werden. Für spezielle Anforderungen wie Gaming oder Produktionsprogramme könnte man hier Nischen bedienen, eventuell mit passenden Programmen oder Zubehör, ansonsten bleibt SMART weiterhin Trend.

In diesem Sinne: Der Computerhandel ist tot, lang lebe der Computerhandel!