
Ein Einsteiger Teil um Teil
In Althofen macht Hendrik Pleschberger seine Geschäfte Teil um Teil.
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Von Erwin Figge
Chefredakteur „Kärntner Wirtschaft“
Ersatzteile für Autos, Lkw, Busse oder Traktoren zu beschaffen, ist die Passion von Hendrik Pleschberger. Kurz und gut: „Ich beschaffe Teile für alles, was einen Motor und Räder hat“, erzählt der Einsteiger aus Althofen. Fünf Millionen unterschiedlicher Artikel kann er beschaffen, mit zwölf Lieferanten aus allen Teilen Europas hält er Verbindung, damit die Ware richtig und rasch von A nach B kommt.
Die Kfz-Technik und die Arbeit in der Welt der Ersatzteile führten den 26-Jährigen in die Selbstständigkeit. Am Beginn stand die Lehre als Kfz-Techniker, die Begeisterung für den Beruf konnte er auch beim Bundesheer in der Werkstätte ausleben, ehe das Interesse für den Handel mit Ersatzteilen in ihm reifte. Der Weg führte über einige Stationen im Zubehör- und Ersatzteilhandel zum eigenen Unternehmen „HMP-Parts“, das er im vergangenen September gründete. „Nicht durch Corona, trotz Corona habe ich mich für diesen Schritt entschieden“, erzählt er, die Unberechenbarkeit in der Pandemiezeit habe sein Vorhaben verzögert.
Jetzt ist er froh, den Schritt gesetzt zu haben, der Betrieb komme ins Laufen, der Kundenstock werde größer. Teile, die im Inland verfügbar sind, kann er noch am selben Tag zustellen, solche aus Deutschland, der Schweiz, Polen oder Tschechien kommen im Nachtsprung nach Kärnten. „Das geht sich aus, ich kann bei Bestellung am Vortag bis 9 Uhr die gewünschten Teile ausliefern.“
Noch arbeitet Pleschberger als Solo-Unternehmer, entsprechend sportlich ist sein Zeitplan. Um zehn Uhr öffnet er sein Geschäft im Zentrum Althofens, schon vorher hat er die tags zuvor bestellte Ware im Bezirk und bis in die Steiermark ausgeliefert. Wenn sich die Umsätze weiter gut entwickeln, will er Unterstützung holen, „jemand mit Branchenerfahrung ist gefragt“.
Von der Pike auf gelernt
Sein Plus im Ersatzteilmarkt sieht der Einsteiger in der Tatsache, alles von der Pike auf gelernt zu haben. Und in den unterschiedlichen Sichtweisen, die er sich über die Jahre angeeignet hat – als Mechaniker, als Kunde im einschlägigen Handel, als Verkäufer und im Außendienst für einen großen Ersatzteil-Konzern. So bringt ihn nichts aus der Ruhe, sogar einen Scheinwerfer für einen Bugatti, Baujahr 1945, hat er beschaffen können.
Während sich das Teile-
Geschäft durch straffe Organisation und ein spezielles Warenwirtschaftssystem eingespielt hat, schmiedet Hendrik Pleschberger schon weitere Pläne: Ein Onlineshop für Endverbraucher ist im Aufbau, in seinem stationären Handelsgeschäft gibt es bald auch E-Bikes und E-Scooter zu kaufen.
