Andreas Brandstätter und Schwester Silvia Karrer (Bildmitte) mit Team. Gemeinsam leiten sie den Familienbetrieb Optik Brandstätter.
© KK/Brandstätter

Klare Sicht und reiner Klang

Seit einem halben Jahrhundert gehört Optik Brandstätter zum Klagenfurter Geschäftsleben. Andreas Brandstätter und Silvia Karrer erzählen über ihre Arbeit mit den Sinnen, Erfolgsgeheimnisse des Familienbetriebs und was jeder für seine Augen tun kann. 

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 27.09.2023

Von Claudia Blasi
Redakteurin „Kärntner Wirtschaft“


Sehen und Hören, zwei der wohl wichtigsten Sinne  des Menschen, stehen bei Optik Brandstätter immer im Mittelpunkt. Ziel ist es, allen Kunden zum bestmöglichen Seh- und Hörerlebnis zu verhelfen. Darum kümmern sich im ­Familienbetrieb ausschließlich Fachpersonal und vier Meister. Zwei davon, die Geschwister Andreas Brandstätter und Silvia Karrer, leiten das Unternehmen. Sie haben ihre Ausbildung in der Optikermeisterschule in Hall in Tirol absolviert. Der plötzliche Tod des Vaters und Firmengründers Eduard Brandstätter hat die beiden noch weiter zusammengeschweißt. „Meine Mutter übernahm das Ruder, doch der Wunsch war groß, dass die Kinder den Betrieb weiterführen“, erzählt Andreas Brandstätter. 2001 nahm er die Geschäfte auf und führte fünf Jahre später die Hörgeräteakustik ein, sein Steckenpferd. 2009 folgte auch seine Schwes­ter in den Betrieb nach. „Wir harmonieren sehr gut miteinander, haben beide kleine Kinder, das verbindet“, verrät Karrer.  

Aus 100 Bewerbungen schafft es nur eine

Das Erfolgsgeheimnis des jungen Unternehmer-Duos ist schnell erklärt: beste Beratung und beste Qualität. Das spiegelt sich nicht nur in den kärntenweit neuesten technischen Geräten wider, sondern auch bei der Mitarbeiterauswahl. „Wir bekommen im Jahr 50 bis 100 Bewerbungen auf eine ausgeschriebene Lehrstelle als Augenoptiker und Hörgeräteakus­tiker und davon schafft es nur eine bis ins Ziel“, berichtet Brandstätter. „Der Beruf ist gefragt. Man ist nahe am Menschen, kann Technik, Beratung und Mode kombinieren und ist bei unmittelbaren Entwicklungen dabei, wie etwa der Ausbreitung der Kurzsichtigkeit, da schon Kleinkinder mit Tablet und Handy konfrontiert werden“, ergänzt Karrer. 

Flache Hierarchien 

Damit sich die Mitarbeiter wohlfühlen, wird auf flache Hie­rarchien, laufende Aus- und Weiterbildungen sowie einen eigenen Mitarbeiterraum mit Fitnessstudio und Küche gesetzt. Der Frauenanteil beträgt 50 Prozent, auch von den drei Lehrlingen sind zwei Mädchen am Start. Das habe sich stark gewandelt. Im Wandel sei auch das Verständnis von Gesundheit und Nachhaltigkeit bei den Kunden. Daher setze man bei den Materialien auf recycelte und europäische Waren, Tragetaschen aus Papier, kostenlos wiederbefüllbare Brillensprays und eine haus­eigene Werkstatt, um Brillenfassungen selbst reparieren zu können.

Zusammenspiel muss stimmen 

Mit der aktuellen Diskussion um Work-Life-Balance und 32-Stunden-Woche habe man im Betrieb kaum Berührungspunkte.  „Brille gebrochen, Hörgerät defekt und niemand ist ansprechbar? Das funktioniert in unserem Geschäft nicht“, versichert Karrer. „Obwohl wir neuen Arbeitszeitmodellen offen gegenüberstehen, aber das Zusammenspiel mit dem Personal muss auch klappen“, betont Brandstätter. Und als Unternehmer hat Work-Life-Balance nicht die Priorität, da geht es um Kunden und Mitarbeiter und da muss man phasenweise einfach reinbeißen.“ 
Der Zukunft blicken beide optimistisch entgegen. Es warte viel Neues  auf die Kunden, Hörgeräte mit integriertem Simultanübersetzer etwa. Was aber bis dahin jeder für sich selbst tun kann, um zur Augengesundheit beizutragen, ist die Anwendung der 20-20-20-Regel. Alle 20 Minuten, 20 Sekunden lang 20 Fuß (sechs Meter) in die Ferne blicken. Das entspannt nicht nur das Auge.


Dieser Artikel erschien in Ausgabe 18 der „Kärntner Wirtschaft“.