
Lavanttaler Logistiklösung
Wenn Ware im Versandhandel umgeschlagen wird, sind Wissen und Geschick des Lavanttalers Werner Pachoinig gefragt.
Lesedauer: 2 Minuten
Von Erwin Figge
Chefredakteur „Kärntner Wirtschaft“
Seit gut einem Jahr ist Einsteiger Werner Pachoinig mit seinem Unternehmen PAC-Montagen tätig. „Intralogistik-Lösungen“ sind sein Spezialgebiet. Die braucht es im Versandhandel, um in möglichst kurzer Zeit die richtige Ware ins richtige Packerl und das dann zum Transport zu bringen. Es ist das Innenleben eines Logistikzentrums, bestehend aus Förderbändern, Arbeitsplätzen, Lagersystemen und kleinen Stahlbauarbeiten, für das der Lavanttaler sorgt.
Nach vorgegebenen Plänen und mit bereitgestelltem Material geht er mit seinem Team zu Werke, um aus schier endlosen Teilelisten ein sinnvolles und funktionierendes Ganzes zu schaffen. Erst nach erfolgter Inbetriebnahme ist seine Aufgabe erledigt.
Sein Handwerk hat der Jungunternehmer von der Pike auf gelernt – nach einer Schlosserlehre ging es über Heizungsbau und Schweißerei Richtung Montage, ehe er die berufliche Herausforderung bei Fördertechnik und Intralogistik fand. 15 Jahre war er schließlich bei einem oberösterreichischen Unternehmen für die Branche als Supervisor tätig, der Wunsch zur Selbstständigkeit reifte. Mitten in der Corona-Pandemie schritt er im Jänner des Vorjahres zur Gründung, durch seine langjährig Erfahrung tat er sich mit den ersten Aufträgen nicht schwer.
Schon der Businessplan am Anfang des Unternehmens zeigte ihm, dass er in die richtige Richtung unterwegs war, bei der Kalkulation galt es aber noch nachzuschärfen. „Die Höhe der Fixkosten hat mich dann doch überrascht und auch der Unterschied in der Kalkulation bei Pauschalangeboten und Regiearbeit“, erinnert sich Pachoinig. Hellwach musste er kalkulatorisch auch bei seinem großen Auftrag im US-Bundesstaat Maryland sein, wo er für die Logistik eines Lebensmittelvertriebs sorgt. „Beinahe alle Kosten sind dort spürbar höher als bei uns.“
Internationale Aufträge
Eine neue Herausforderung zu finden, das scheint dem Einsteiger mit Firmensitz in Wolfsberg gelungen zu sein. Neben dem US-Projekt widmet er sich einem zweiten, der Inbetriebnahme eines Amazon-Versandzentrums im tschechischen Brünn. Andere Aufträge führten ihn bereits nach Deutschland, in die Schweiz, die Niederlande und nach Frankreich.
An Arbeit mangelt es zwischen straffen Zeitplänen, zahlreichen Flügen, Verhandlungen und Baustelleneinrichtungen nicht, als Nadelöhr für weiteres Wachstum erweist sich auch bei Pachoinig der Mitarbeitermangel. Monteure finde man gerade noch, bei Vorarbeitern sei es ganz schwierig. Da sucht der Lavanttaler vornehmlich gelernte Schlosser, Mechaniker oder Elektriker. „Leute, die sich in ihrem Beruf schon bewährt haben, den (Über)blick für das große Ganze haben und auch an den Schnittstellen zu anderen Gewerken fit sind.“ Ein spannender Job für junge Menschen, die zur herausfordernden Arbeit auch etwas von der Welt sehen wollen, findet Pachoinig, der auch eine Kooperation mit einem regionalen Personaldienstleister andenkt.
Die Zukunftschancen bewertet der Jungunternehmer optimistisch, zumindest für die nächsten fünf Jahre rechnet er mit ungebrochener Nachfrage.