Walter und Christian Hueter aus  Dellach im Drautal sind technische Tüftler und  setzen auf  3-D-Druck.
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Wenn der Vater mit dem Sohne

Vater und Sohn, tech­nische Tüftelei und moderns­te Technik sind die Basis eines besonderen Unternehmens, das seit Beginn der Corona-Krise in Dellach an der Drau durchstartet.

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 10.10.2023

Von Erwin Figge
Chefredakteur „Kärntner Wirtschaft“


Wenn Walter (58) und Christian (30) Hueter miteinander reden, ist ein Thema immer dabei: die Technik. Maschinenbau und Elektronik haben es den beiden Oberkärntnern angetan, der 3-D-Druck hat Angebot und Kompetenzen erweitert. 
Im vergangenen März haben Vater und Sohn ihre technische Umtriebigkeit in den beiden Firmen „dreidp“ und „d4pro“ gebündelt. Jetzt tüfteln und werken sie in hellen Konstruktions- und Fertigungsräumlichkeiten in der Gewerbezone am Rand des Ortes und an einem zweiten Standort in Wien. Die Fertigung im Technologiepark in der Seestadt Aspern sehen sie als logische Entwicklung – das spezifische Kärntner Know-how müsse näher zu den Kunden.

Qualitativ bessere Ergebnisse zu attraktiven Preisen

Innovative Druckertechnik von HP ist bei den Hueters das Um und Auf. Zwar gebe es bei diesem Thema schon jahrzehntelange Erfahrungen, zum richtigen Durchbruch sei es aber erst um 2017 gekommen, erzählt Walter Hueter. „Durch die neuen Druckermodelle haben wir bei Prototypen und der Produktion funktioneller Teile ganz andere Möglichkeiten.“ Die Ergebnisse seien qualitativ besser, bis zu zehnmal schneller und das zur Hälfte des Preises.
Mit den Haupt-Standbeinen Beratung, Lohnfertigung, Engineering und 3-D-Scanning sehen sich die Unternehmer gut aufgestellt für ein 3-D-Gesamtpaket aus einer Hand. Das beginnt damit, Teile zu identifizieren, die im 3-D-Druck günstiger hergestellt werden können als in konventionellen Verfahren. Weiter führt der Weg zu Prototypen und Einzelstücken, und das ziemlich pronto, wie Chris­tian Hueter schildert. „Vieles bieten wir in ein, zwei Arbeitstagen und können damit die Zeit von der Idee bis zur Marktreife bei unseren Kunden kurz halten.“

Neben dem Tempogewinn seien weniger Gewicht und damit Ressourcenschonung nicht zu unterschätzen. Die Flexibilität des Teams mit insgesamt acht Mitwirkenden habe gerade in der ­Corona-Zeit ihre Vorzüge gezeigt. In Zeiten zusammenkrachender Lieferketten fehlt immer irgendwo irgendein Teil. Rasch konstruiert und gefertigt mit 3-D-Druck kommen Endabnehmer trotzdem zu ihrem Produkt. Bei Tausenden gerade im Corona-Jahr gefragten Seifenspendern hat das Vater-Sohn-Duo für das Weiterfunktionieren mit einem Adapter aus dem Drucker gesorgt.

Anwendungsbereich breit gefächert 

Bei den Anwendungen der Produkte scheint es keine Grenzen zu geben. Halterungen für Feuerwehrspritzen finden sich neben einem atomaren Strahlenmessgerät, eine Absaugeinheit mit eingedruckter Drosselklappe neben Teilen für Medizintechnik und Chirurgie. Das Anschauungsmodell eines Kinderherzens für das Operationsteam wird ebenso gefertigt wie Teile für die Halbleiterindustrie. Zusätzlich wird mit 3-D-Druckern gehandelt, an Produktdesigns Hand angelegt oder es werden von Walter Hueter spezielle Sondermaschinen konstruiert und hergestellt. 
Der Junior schaukelt vornehmlich den Standort in Wien und besucht nebenher die Technische Universität, eine gute Voraussetzung, damit der Erfindergeist nicht versiegt.

Dieser Artikel erschien in der „Kärntner Wirtschaft“ Ausgabe 4.