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Zwei jüngere Personen in Arbeitskleidung blicken auf Display einer Maschine, auf das ältere Person in Arbeitskleidung mit Hörschutz um den Hals deutet
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Lehrstellenbesetzung in niederösterreichischen Industriebetrieben

Umfrageergebnisse 2025

Lesedauer: 2 Minuten

19.09.2025

Die Lehrlingsausbildung ist auch 2025 ein zentrales Thema in der niederösterreichischen Industrie.

Eine aktuelle Befragung von 79 Industriebetrieben zeigt, dass dieses Jahr im Schnitt 4,5 Lehrlinge pro Unternehmen aufgenommen werden. Jedes siebte Unternehmen (14,29 %) beabsichtigt keine Lehrlinge einzustellen. Es zeigt sich, dass die Lehrausbildung weiterhin vor Herausforderungen steht. 

Befragte Unternehmen

Bei 230 Ausbildungsbetrieben der Industrie nahmen 79 Unternehmen an der Befragung teil.
Die teilnehmenden Betriebe spiegeln die Vielfalt der niederösterreichischen Industrie, darunter NE-Metallindustrie (33,9 %), metalltechnische Industrie (30,51 %), Elektro- und Elektronikindustrie (13,56 %), Holz- (11,86 %) und chemische Industrie (10,17 %) sowie weitere Branchen von Bau- bis Lebensmittelindustrie.

Lehrlingsaufnahme und wirtschaftliche Lage

Im Vergleich zum Vorjahr halten 43,24 % der Betriebe die Zahl der Lehrlinge stabil, 36,49 % nehmen weniger, 20,27 % mehr Lehrlinge auf. Fast die Hälfte der Unternehmen (43,48 %) sieht die aktuelle Wirtschaftslage als Einflussfaktor auf die Besetzungspolitik, während die Mehrheit (56,52 %) dies verneint.

Lehrstellenbesetzung & Bewerberlage

Zum Zeitpunkt der Befragung waren 58,46 % der Lehrstellen besetzt, 41,54 % jedoch offen. Als Hauptgründe nannten die Unternehmen fehlende Qualifikation oder Motivation der Bewerber:innen, ausbleibende Bewerbungen sowie abgebrochene Kontaktaufnahmen nach Zusagen.

Die Bewerberlage zeigt dabei ein gemischtes Bild

Bei 24,29 % der Betriebe stieg die Zahl der Bewerbungen im Vergleich zu 2024, bei 40 % blieb sie gleich, bei einem Viertel (24,29 %) ging sie zurück.

Besonders gefragt sind Lehrlinge in den Bereichen Metalltechnik, Mechatronik, kaufmännische Berufe, Holzbau sowie in technischen Gebieten wie Chemieverfahrenstechnik, Maschinenbau oder Labortechnik.

Bildungsniveau im Fokus

Das Bildungsniveau der Bewerber:innen entspricht nach Einschätzung von 35 % der Betriebe den Anforderungen. Knapp zwei Drittel (65 %) sehen jedoch Defizite.

Besonders häufig genannt wurden folgende Defizite

  • Grundrechnungsarten und logisches Denken (je 74,6 %)
  • handwerklich-technisches Geschick (61,9 %) 
  • soziale Kompetenz (58,73 %)
  • Zusätzlich sehen viele Unternehmen Nachholbedarf bei Deutsch (44,44 %),
  • Allgemeinwissen (38,1 %)
  • räumlichem Denken (38,1 %)
  • sowie digitalen Grundkompetenzen (17,46 %).

Fazit

Die Lehrstellenbefragung 2025 macht deutlich, dass die Lehrlingsausbildung in der niederösterreichischen Industrie ein zentrales Thema bleibt.

Während viele Betriebe Lehrlinge aufnehmen, ist die Besetzung der Ausbildungsplätze nicht immer einfach, teilweise aufgrund fehlender Bewerbungen oder mangelnder Qualifikationen. Gleichzeitig bleibt die Lehrlingsausbildung ein entscheidender Ansatz, um jungen Menschen den Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen und die Fachkräftebasis der Industrie zu sichern.

Kernaussagen auf einen Blick

  • Ø 4,5 neue Lehrlinge pro Betrieb im Jahr 2025
  • 43,24 % der Betriebe halten die Lehrlingszahlen stabil
  • 41,54 % der Lehrstellen zum Befragungszeitpunkt unbesetzt
  • 20,27 % der Betriebe nehmen mehr Lehrlinge auf als im Vorjahr
  • 24,29 % der Betriebe verzeichnen mehr Bewerbungen
  • 65 % der Betriebe sehen Defizite im Bildungsniveau der Bewerber:innen 
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