
Ein Stück Griechenland mitten im Industrieviertel
Wenn Integration funktioniert. Vor 30 Jahren hat Dimitrios Trifinopoulos sein Restaurant in Katzelsdorf eröffnet. Seitdem beschert er mit seinem Team den Gästen ein Gefühl von „Urlaub am Mittelmeer.“
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von Simone Stecher
Ya sou (hallo) Martin, wie geht‘s der Familie?“ Dimitrios Trifinopoulos, von allen liebevoll Dimitri genannt, steht mit einem breiten Lachen hinter der Bar seines Restaurants in Katzelsdorf, poliert ein Weingleis auf Hochglanz und deutet seinem Gast, sich zu ihm an die Bar zu setzen. Seit der gebürtige Grieche vor 30 Jahren seinen Betrieb im Industrieviertel gegründet hat, kann er sich auf viele treue Stammkunden verlassen, die zu ihm kommen, um das köstliche Essen und die griechische Gastfreundschaft zu genießen. „Man fühlt sich hier wie im Urlaub“, bestätigt Martin G. und nippt an seinem Weinglas. „Aus meiner Heimat“, erklärt Dimitri und wünscht seinem Gast „Yamas“ (Prost).
Es war die Liebe, die den Mann aus dem kleinen Dorf Vironia in Nordgriechenland nach NÖ geführt hat. „Im Juli 1983. Da habe ich in einem 4-Sterne Hotel einen Ferienjob angenommen, um mir etwas zum Studium dazu zu verdienen. Dort habe ich meine heutige Frau Karin kennengelernt. Sie hat damals mit ihren Eltern im Kassandra-Palace Urlaub gemacht. Nach Abschluss meines Wirtschaftsstudiums und dem Militärdienst habe ich Karin in Katzelsdorf besucht und bin gleich dort geblieben“, erzählt der Gastronom.
Es war immer schon sein Traum, ein eigenes Restaurant zu haben. Nach einigen Jahren als Kellner in verschiedenen Hotels und Restaurants erhielt Dimitri die Gelegenheit, einen Grund und ein Gebäude in Katzelsdorf zu erwerben. „Hier entstand später mein Restaurant.“
Eine große Familie
„Zum Griechen“ ist ein Familienbetrieb. Dimitris Schwester, seine jüngste Tochter, Sohn und Schwiegersohn arbeiten im Restaurant. „Unsere Mitarbeiter sind wie gute Freunde. Wir sind eine große Familie“, lacht der Chef. „Im Lokal haben wir 80 Sitzplätze und im gemütlichen Wintergarten gibt es auch noch Platz“, sagt er und deutet nach draußen. Im Sommer können bis zu 100 Gäste im Gastgarten die griechische Atmosphäre erleben. „Ob unter schattigen Bäumen, im Pavillon, dem Blumengarten oder am Teich, überall gibt es lauschige Plätzchen, die zum Genießen einladen. Bei den kleinen Gästen ist der Abenteuerspielplatz sehr beliebt“, erklärt der Wahl-Katzelsdorfer. Er selbst ist meist im Service anzutreffen. „Es macht mir Spaß, die Gäste zu begrüßen und mit ihnen zu plaudern – wenn es die Zeit zulässt.“
Jeden Tag mit Begeisterung dabei sein
Menschen, die in Österreich Fuß fassen wollen, rät Dimitri: „Wichtig ist es, dass man sich ein Ziel setzt und nicht aufgibt, auch wenn nicht alles sofort klappt. Hinter jedem erfolgreichen Unternehmen steckt sehr viel Arbeit.“ Für ihn ist sein Betrieb auch sein Hobby. „Es gibt den ganzen Tag über kaum eine ruhige Minute. Da ist der Einkauf, der Garten, es gibt immer etwas zu reparieren und ich versuche, jedes Jahr etwas Neues ins Lokal zu bringen.“ Wie den kleinen Teich im Garten, den „Strand“ – Sitzplätze mit Sandboden und Bambusdach – die große Taverne oder die Burg am Kinderspielplatz. „Es gibt immer etwas zu tun, man muss dranbleiben und jeden neuen Tag mit Begeisterung dabei sein“, betont der Gastronom und schenkt Martin G. nach.