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Wirtschaftsstandort Salzburg: Totgesagte leben länger

Der „Totgesang“ auf den Standort müsse aufhören, das forderten kürzlich die Gewerkschaften GPA und PRO-GE in Richtung Wirtschaft. Dabei redet niemand den Standort krank. 

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Aktualisiert am 27.09.2024

Ganz im Gegenteil: Wir sind eine dynamische, exportorientierte Volkswirtschaft mit tüchtigen Unternehmerinnen und Unternehmern sowie fleißigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Allerdings haben die vergangenen Jahre Spuren hinterlassen: Stark gestiegene Lohnstückkosten, eine überbordende Bürokratie und hohe Energiepreise belasten die Wirtschaft massiv. Diese „Krankheiten“ muss man bekämpfen, damit es gar nicht erst zum Exitus kommt. Deshalb stimmen wir den Gewerkschaftern auch zu, wenn sie etwa Investitionen in die Standortqualität bei Energie- und Netzsicherheit fordern. Das brauchen wir. Wir brauchen aber auch noch andere Dinge, wie eine Senkung der Lohnnebenkosten, einen spürbaren Abbau von Bürokratie und das Heben von Effizienzpotenzialen sowie Reformen im Bildungs-, Gesundheits- und Pensionssystem. Was die Wirtschaft hingegen gar nicht brauchen kann, sind überbordende Lohnsteigerungen bei den KV-Verhandlungen im heurigen Herbst, eine Verkürzung der Arbeitszeit und die Einführung neuer Steuern.

Auf die nächste Bundesregierung warten viele Herausforderungen. Sie wird zweifellos die Standortpolitik in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen müssen, damit die Wirtschaft wieder an Wettbewerbsfähigkeit gewinnt und auf Wachstumskurs einschwenkt. Denn nur mit einer gut funktionierenden Wirtschaft können wir unser nicht ganz günstiges Sozialsystem weiter aufrechterhalten. Der 29. September wird daher eine wichtige Weichenstellung für Österreich bringen. Der Blick nach Deutschland zeigt, welche gravierende Auswirkungen das rot-grün-gelbe Ampelexperiment auf den dortigen Wirtschaftsstandort hat. Da drängen sich einem die oft zitierten Zeilen von Heinrich Heine auf: „Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht“. Unser Wirtschaftsstandort darf jedenfalls nicht weiter abrutschen und er ist auch nicht „abgesandelt“, wie der einstige WKÖ-Präsident Christoph Leitl einmal pointiert formulierte. Aber gerade wir Unternehmerinnen und Unternehmer sollten uns ganz genau überlegen, wem wir bei der kommenden Nationalratswahl unsere Stimme geben, damit wir auch künftig ruhig schlafen können.