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Andorra: Regierung legt Aktionsplan Horitzó 2023 vor

Ambitionierte Maßnahmen für die Zukunft des Landes 

Andorra ist eines der ersten Länder Europas, das einen konkreten Reformplan für die Post-Corona-Zeit vorgelegt hat. Das Fürstentum mit seinen 77.000 Einwohnern hatte einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 1.300 Personen, sowie einen Einbruch der Wirtschaftsleistung um rund 11 Prozent zu verzeichnen. Im Vergleich zu seinen Nachbarn wurden die Infektionszahlen aber relativ gut unter Kontrolle gebracht, und auch beim wirtschaftlichen Wiederaufbau wird das Land nun zum Vorreiter.

Die drei Grundpfeiler des Planes Horitzó 2023 sind Mensch & Gesellschaft, Wirtschaft & Innovation und strategische Zukunftsthemen. Diese untergliedern sich in 20 Zielsetzungen, die wiederum mittels 77 konkreter Maßnahmen erreicht werden sollen, die ab sofort schrittweise umgesetzt werden.

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© pixabay Das Fürstentum treibt die Digitalisierung weiter voran.

Bis zum Jahr 2023 sollen insgesamt 80 Millionen Euro vonseiten der Regierung zur Verfügung gestellt werden. Rechnet man die Investitionen der beteiligten öffentlichen Telekommunikations- und Stromversorgungsunternehmen hinzu, so beläuft sich das Gesamtvolumen auf 212 Millionen Euro. Der Staatshaushalt für 2019 sah Ausgaben in Höhe von 444 Millionen Euro vor, was die Dimension des Vorhabens verdeutlicht.

Das Programm enthält entschlossene Schritte zur Diversifizierung der Wirtschaft, was angesichts der wirtschaftlichen Dominanz des Tourismussektors bereits seit längerem eine der politischen Prioritäten darstellt. Angestrebt werden dabei mehr Nachhaltigkeit und Innovation, Unternehmertum sowie die Stärkung des produzierenden Gewerbes. Zudem soll ein Zoll-Freilager eingerichtet werden, um den Standort Andorra für e-Commerce-Unternehmen attraktiver zu machen.

Bemerkenswert ist, dass man bei der Verkehrsinfrastruktur auf den im benachbarten Spanien liegenden Flughafen Andorra-La Seu d’Urgell setzen will. Dorthin gibt es bisher nämlich noch keine kommerziellen Linienflüge. Damit sind aber zumindest die Planspiele vorerst auf Eis gelegt, ob der Pyrenäen-Staat einen eigenen internationalen Flughafen haben sollte, auch wenn sich insbesondere die Andorranische Handelskammer weiterhin dafür einsetzt.

In Bezug auf Mensch & Gesellschaft will die Exekutive u.a. die Renten schrittweise erhöhen, den Mindestlohn auf 50% des Durchschnittslohns anheben, und das Angebot an öffentlichem Wohnraum verbessern. Außerdem hat die Anwerbung von Talenten Priorität und es wird beabsichtigt, die Kriterien für die Erlangung eines Wohnsitzes im Land zu ändern, insbesondere für Fachkräfte und für Menschen mit hohem Einkommen.

Im Bereich der Zukunftsthemen schließlich bleibt die Regierung ihrer Linie treu. Klare Priorität hat die Digitalisierung von Wirtschaft und Verwaltung des Landes – ein Bereich in dem sich der Kleinstaat zunehmend als europäisches Versuchslabor profiliert. Apropos Europa: Hier will man die diplomatischen Bemühungen erhöhen, um ein Assoziierungsabkommen zum gemeinsamen Binnenmarkt zu erreichen. Sollte es dabei Fortschritte geben, dürfte dies den Standort Andorra auch für österreichische Geschäftstätigkeiten noch attraktiver machen.

Wenn Sie mehr zu dem Thema und über die Chancen für österreichische Unternehmen erfahren wollen, steht Ihnen das Außenwirtschaftscenter in Barcelona gerne mit weiteren Informationen zur Verfügung.