Ausbau der Hafeninfrastruktur in Dänemark
Die beiden Häfen Esbjerg und Aarhus vergrößern ihre Kapazitäten
Der Hafen der westdänischen Stadt Esbjerg ist der Hub der europäischen Offshore-Wind-Industrie. Mit über 55 Offshore-Windprojekten ist er führend in Europa. Zwei Drittel der Windturbinen wurden aus dem Hafen von Esbjerg verschifft. Angesichts der ehrgeizigen Ausbauziele der Windkraft in Europa - bis 2030 sollen mindestens 65 GW an Offshore-Windkraftleistung installiert sein, bis 2050 150 GW (zum Vergleich sind es derzeit etwas mehr als 13 GW) – fehlt es dem Hafen allerdings an Kapazität.
Digitaler Zwilling und wachsender Markt
Dafür wurde nun ein digitaler Zwilling entwickelt, mit dessen Hilfe die Kapazität der Offshore-Windenergie bis 2026 verdreifacht werden soll. Mittels Big Data soll der Hafen von Esbjerg in Zukunft in der Lage sein, Methoden zur Verschiffung von Offshore-Wind zu berechnen und damit sämtliche Prozesse zu optimieren. Der Markt für Offshore-Wind wird voraussichtlich erheblich wachsen, und die steigende Nachfrage sowie die wachsende Größe der Komponenten stellen Anforderungen an die Hafeninfrastruktur und deren Ausbau.
Zusammenarbeit in der Nordseeregion
Die sechs größten Offshore-Häfen Europas, Port Oostende in Belgien, Groningen Seaports/Eemshaven in den Niederlanden, Niedersachsen Ports/Cuxhaven in Deutschland, Nantes-Saint Nazaire Port in Frankreich, Humber im Vereinigten Königreich und Port Esbjerg in Dänemark, haben sich in einer Erklärung darauf verständigt, ihre Kräfte zu bündeln, um den grünen Wandel zu beschleunigen und die ehrgeizigen Ziele für den Ausbau der Offshore-Windenergie in Europa zu erreichen. Ziel der Zusammenarbeit ist der Erfahrungsaustausch, aber auch eine Zusammenarbeit auf operativer und praktischer Ebene. Dazu zählt auch das Teilen der Erfahrung mit dem digitalen Zwilling in Esbjerg.
Auch der Hafen in Aarhus baut aus
In einer ersten Etappe soll der Hafen von Aarhus – Dänemarks größter Containerhafen – mit 43 ha erweitert werden. Das ist deutlich geringer, als die ursprünglich angestrebten 104 ha, die jedoch zu großen politischen Diskussionen geführt hatten. In einer zweiten Etappe sollen die Kapazitäten mit insgesamt 84 ha ausgebaut werden.