Luftaufnahme von La Paz mit Illimani-Berg im Hintergrund, Wolkenkratzer im Vordergrund in der Hauptstadt von Bolivien
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Bolivien: Reisen und vor Ort

Die WKÖ-Wirtschaftsdelegierten geben persönliche Tipps für Ihre Geschäftsreisen

Lesedauer: 3 Minuten

Reiseinformationen

Damit Sie sicher ankommen und nicht vor verschlossenen Türen stehen, geben Ihnen unsere Wirtschaftsdelegierten einen Überblick über die wichtigsten Informationen zu An- und Abreise, Feiertagen und Geschäftszeiten sowie Sicherheitshinweisen. So kann auf Ihrer Geschäftsreise nichts mehr schiefgehen.

Einreise

Aktuelle Informationen zu den Einreisebestimmungen können Sie auf der Website des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten nachlesen.

Dos and Don‘ts

Damit Sie sich weltweit sicher auf dem Parkett bewegen, hat unser AußenwirtschaftsCenter einige Hinweise zu lokalen Gepflogenheiten im Geschäftsverkehr für Sie vorbereitet.

Im Hochland von Bolivien sind die Umgangsformen recht formell: Hierarchie, Etikette und Höflichkeit werden großer Wert beigemessen. Auch die Kleidung ist betont konservativ. Etwas lockerer sind sowohl Verhalten als auch Kleiderordnung im tropisch-heißen Tiefland von Santa Cruz.

Die bolivianische Bevölkerung hält im Allgemeinen einen geringeren Körperabstand als die Menschen in Mitteleuropa. Im Gespräch wird oft der Arm des Gegenübers berührt oder auf die Schulter geklopft. Auch den Augenkontakt zu halten ist wichtig, um dem Gegenüber Interesse zu signalisieren. Niemals sollte dem Gegenüber der Rücken zugedreht werden.

In Bolivien wird beim Sprechen eher sanft artikuliert; lautes Sprechen oder aufbrausendes Verhalten ist verpönt. In der Anrede sollte der Berufstitel dem Namen vorangestellt werden. Im Allgemeinen siezt man sein Gegenüber (Usted). Zum Du-Wort wird meist erst dann gewechselt, wenn eine persönliche Beziehung aufgebaut wurde.

Gastgeschenke sind üblich, wobei der oder die Beschenkte das Geschenk normalerweise nicht in Anwesenheit des oder der Schenkenden öffnet. Ein Geschenk abzulehnen gilt als unhöflich. 

Dem Abschluss eines Geschäfts gehen oft unzählige Meetings voraus. Das bolivianische Gegenüber zu drängen oder unter Druck zu setzen, bewirkt meist das Gegenteil. Schriftliche Korrespondenz wird, wenn überhaupt, nur zögerlich beantwortet. Mehrmaliges sanftes, aber bestimmtes Urgieren ist unerlässlich.

Bei politischen Themen ist große Vorsicht geboten. Negative Vergleiche mit Boliviens Nachbarländern sind unbedingt zu vermeiden. Angehörige der indigenen Bevölkerungsgruppen sollten keinesfalls als Indios bezeichnet werden, sondern – je nachdem – als Aymara, Quechua, Guaraní, etc.

Viele Bolivianerinnen und Bolivianer mögen es nicht, fotografiert zu werden. Es ist immer vorab deren Einverständnis einzuholen. Von militärischen oder polizeilichen Einrichtungen dürfen keine Aufnahmen gemacht werden.

Feiertage und Geschäftszeiten 

Onlinekalender für Bolivien
Die gesetzlichen Feiertage können im Onlinekalender abonniert werden.

Geschäfte haben keine vorgeschriebenen Öffnungszeiten; normalerweise halten diese von 10 bis 19:30 Uhr offen. Vielerorts findet eine Mittagspause von 14 bis 14:30 Uhr statt. Einkaufszentren haben länger und auch am Sonntag geöffnet. Supermärkte: Montag bis Samstag bis einschließlich 22 Uhr. Sonntags halbtags.

Banken, Wechselstuben haben meist von 8:30 bis 16:30 Uhr geöffnet. Behördenöffnungszeiten sind stark von der jeweiligen Behörde abhängig. Am besten kann dies im Hotel erfragt werden.

Sonstige Informationen

US-Dollar und Euro sind jederzeit in Wechselstuben oder Banken eintauschbar, wobei die Wechselstuben häufig bessere Kurse anbieten. Kreditkarten werden meist akzeptiert. Internationale Geldautomaten sind in großen Städten vorhanden, funktionieren allerdings nicht immer.

Strom: In La Paz zum Großteil 220 Volt, 50 Hertz mit europäischem Stecker, teilweise aber auch 110 Volt, 50 Hertz mit amerikanischem Flachstecker

Trinkgeld: 5 bis 10 Prozent in erstklassigen Restaurants und Hotels. Ansonsten (z.B. bei Taxifahrten) eher unüblich.

Impfungen: Typhusimpfungen und Vorsorge gegen Cholera sind empfehlenswert, bei Reisen in tropische Gebiete des Landes ist auch eine Impfung gegen Gelbfieber und Malaria ratsam. Vergessen Sie nicht, ausreichend Schutz gegen Mückenstiche mitzunehmen! Bei der Einreise aus Gelbfieber-Gebieten ist ein Impfzertifikat vorzuweisen.

Höhenkrankheit: La Paz liegt zwischen 3.000 und 4.000 m Seehöhe. Vermeiden Sie in den ersten Tagen körperliche Anstrengungen und alkoholische Getränke.

Sicherheit

Massenkundgebungen, Streiks und Straßenblockaden münden des Öfteren in gewalttätigen Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften. Demonstrationen und Menschenansammlungen sollten daher gemieden werden.

Im Zentrum von La Paz kommt es regelmäßig zu Taschen- und Trickdiebstählen, in den Randbezirken auch zu bewaffneten Überfällen. Darüber hinaus wird vor K.O.-Tropfen in Bars und Diskotheken gewarnt.

Es sollten grundsätzlich nur sichere Taxis von offiziell zugelassenen Unternehmen und nur nach telefonischer Vorbestellung (Funktaxis) benützt werden. Von der Benützung von Kollektivtaxis oder Mini-Bussen wird dringend abgeraten. In Bolivien besteht Ausweispflicht: Kann bei einer Polizeikontrolle kein Ausweis vorgewiesen werden, wird man bis zur Klärung der Identität festgehalten. Nach Möglichkeit sollte nur wenig Bargeld mitgeführt und (Reise-)Dokumente fotokopiert werden.

Weitere Sicherheitsinformationen zu Bolivien finden Sie auf der Website des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten.

Die Wirtschaftskammer Österreich übernimmt keine Gewähr bzw. Haftung für die Vollständigkeit der Reiseinformationen sowie gegebenenfalls daraus resultierende Schäden.


Stand: 16.01.2024