Wirtschaftsnachrichten Rumänien

Rumäniens Wirtschaft wächst 2022 um 4,8 % – Rating „stabil“

Lesedauer: 8 Minuten

Rumänien

Stand: 21.6.2023

Grünes Licht für Tiefseegasprojekt aus dem Schwarzen Meer

Investitionsentscheidung von OMV Petrom und Romgaz zur Erschließung des Tiefseevorkommens „Neptun Deep“

OMV Petrom und Romgaz gaben bekannt, „Neptun Deep“, das größte Erdgasvorkommen im rumänischen Schwarzen Meer, zu entwickeln.

• Neptun Deep wird ein Gesamtvolumen von ca. 100 Milliarden Kubikmeter Erdgas liefern

• Erstes Gas wird für 2027 geschätzt

• Rumänien wird zum größten Gasproduzenten der EU

• Investitionen von bis zu 4 Mrd. Euro für die Entwicklung des Projekts

OMV Petrom, das größte integrierte Energieunternehmen in Südosteuropa, und Romgaz, der größte Produzent und Hauptlieferant von Erdgas in Rumänien, genehmigten den Entwicklungsplan für die kommerziellen Erdgasfelder „Domino“ und „Pelican South“ im Neptun Deep Block. Dies wird der National Agency for Mineral Resources zur Genehmigung vorgelegt. Betreiber ist OMV Petrom, beide Unternehmen sind jeweils zu 50 % am Projekt beteiligt.

OMV Petrom und Romgaz werden bis zu 4 Mrd. Euro in die Entwicklungsphase des Projekts investieren, wodurch etwa 100 Mrd. Kubikmeter Erdgas in Betrieb genommen werden können.

Stand: 3.4.2023

Rumäniens Wirtschaft wächst im Jahr 2022 um starke 4,8 % 

Rumäniens Volkswirtschaft konnte im Jahr 2022 um 4,8 % zulegen und liegt damit im Spitzenfeld innerhalb der EU. Wachstumsmotoren waren insbesondere die Sektoren 

  • Groß- und Einzelhandel, Logistik und Horeca mit + 6,6 % und einem Anteil von 18,6 % am BIP,
  • Information und Kommunikation +20,1 % mit einem Anteil von 6,6 % am BIP,
  • Konstruktion mit + 11,2 % und einem Anteil von 6,3 % am BIP.

Rückläufig hingegen entwickelten sich die Landwirtschaft (- 11,6 %) und die verarbeitende Industrie (- 2,3 %).

Die Ratingagentur Fitch hat den Ausblick für Rumänien von negativ auf stabil angehoben

Die positive Wirtschaftsentwicklung schlägt sich auch im Länderrating nieder. So hat die internationale Ratingagentur Fitch das Länderrating Rumäniens mit „BBB-“, der niedrigsten Position in der Investment-Grade-Region, erneut bestätigt, stufte jedoch den damit verbundenen Ausblick von „negativ“ auf „stabil“ ein. Neben der Konjunktur spielten auch die Fortschritte der großen Regierungskoalition bei der Haushaltskonsolidierung und den Reformplänen der Wirtschaft eine Rolle.

Auch Österreichs Exporte mit + 25,8 % weiterhin auf Rekordkurs

Nach dem Zuwachs von 26,5 % im Jahr 2021, erreichten die österreichischen Exporte nach Rumänien auch im Jahr 2022 mit + 25,8 % bzw. EUR 3,75 Mrd. einen neuen Rekordwert, wobei fast alle Sektoren stark zulegen konnten.

Ebenfalls stark entwickelten sich mit + 15,1 % die Einfuhren, die mit EUR 2,49 Mrd. neuerlich einen Höchstwert erreichten.

Stand: 20.3.2023

Neue Online-Plattform zur Verwaltung von Fördermitteln des EU-Kohäsionsfonds

Eine neue Online-Plattform zur Verwaltung jener EUR 46 Mrd., die Rumänien im Rahmen der Kohäsionspolitik der aktuellen Förderperiode 2021-2027 erhalten hat, wird ab dem 16. Mai verfügbar sein, gab das Ministerium für europäische Investitionen und Projekte (MIPE) bekannt.

Die Projekte umfassen inbesondere Investitionen in Krankenhäuser, strategische Verkehrsverbindungen, Modernisierung der Wasserinfrastruktur und allgemein die Unterstützung des Unternehmensumfeldes.

„Seit letztem Jahr haben wir neue Regeln für die Dezentralisierung und Entbürokratisierung bei der Aufnahme von Mitteln verabschiedet, und die neue Online-Plattform, die gemäß dem festgelegten Kalender optimiert wurde, ist eine natürliche Ergänzung zu diesen Maßnahmen“, sagte Minister Marcel Boloş.

Das IT-System MySMIS2021 soll demnach alle Phasen eines Projekts abdecken - einschließlich der Ausschreibung, Entwicklung und Einreichung des Projekts (Förderanträge), Bewertung, Auftragsvergabe, Akquisition, Implementierung und Überwachung durch spezielle Module.

Stand: 7.2.2023

Grünes Licht für nationale Investitions- und Entwicklungsbank

Die Europäische Kommission (EK) hat die Gründung einer rumänischen Investitions- und Entwicklungsbank mit einem Anfangskapital von 1,6 Mrd. Euro genehmigt.

Die Bank wird zu 100 % im Besitz des rumänischen Staates mit dem Finanzministerium als Anteilseigner stehen und ihre Tätigkeit unter der Aufsicht der Nationalbank (BNR) ausüben.

Ziel der Bank ist es, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen den Zugang zu Finanzmitteln sicherstellen. Dadurch sollen die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der in der EU tätigen Unternehmen gestärkt und gleichzeitig sichergestellt werden, dass der Wettbewerb nicht übermäßig verzerrt wird“, erklärte Margrethe Vestager, EU-Kommissarin für Wettbewerbspolitik.


Stand: 4.1.2023

Ergebnisse der Volkszählung 2022, Bevölkerung nimmt weiter ab

Seit der Jahrtausendwende hat Rumänien gut 10 % seiner Bevölkerung verloren, bzw. im Jahresschnitt etwa 100.000 ständige Einwohner*innen jährlich.

Laut den vorläufigen Ergebnissen der Volkszählung im Jahr 2022 lebten per 1. Dezember 2021 19.053.815 Personen ständig im Land, das sind etwa 1,1 Millionen Einwohner*innen weniger als bei der letzten Volkszählung im Jahr 2021.

Wichtigste Faktoren sind dabei eine zunehmende Altersstruktur, hervorgerufen durch schwache Geburtenraten bei gleichzeitiger Abwanderung eines Teils der aktiven Bevölkerung, wie die nachstehende Zusammensetzung der Gesamtbevölkerung deutlich belegt:

  • Aktive Bevölkerung 2022/2011: 8,19 Mio. vs. 9,18 Mio. (ca. - 1 Mio.)
  • Nicht aktive Bevölkerung 2022/2011: 10,87 Mio. vs. 10,94 Mio. (fast gleich)

Innerhalb der nicht aktiven Bevölkerung stehen 3,48 Mio. Schüler*innen bzw. Student*innen knapp 4,29 Mio. Pensionisten und Pensionistinnen gegenüber.

Rumäniens Wirtschaftswachstum liegt dennoch meist im internationalen Spitzenfeld, wie auch untenstehende Artikel zeigen.


Stand: 28.12.2022

Rumäniens Wirtschaft wächst im Zeitraum 1 - 9 / 2022 um 5,0 % 

Rumäniens Volkswirtschaft konnte in den ersten 3 Quartalen 2022 um 5,0 % (bzw. per Ende September auf Jahresbasis um 4,7 %) wachsen und liegt damit im Spitzenfeld innerhalb der EU.

Getragen wurde die Zunahme von einem anhaltend starken Privatkonsum, positiv entwickelt haben sich insbesondere die Sektoren 

  • Groß- und Einzelhandel, Logistik und Horeca mit + 7,6 % und einem Anteil von 18,7 % am BIP,
  • Information und Kommunikation +22,5 % mit einem Anteil von 6,9 % am BIP.

Auch Österreichs Exporte mit + 24,0 % weiterhin auf Rekordkurs

Nach dem Zuwachs von 26,5 % im Jahr 2021, liegen die österreichischen Exporte nach Rumänien auch im Zeitraum Jänner – September 2022 mit + 24,0 % bzw. EUR 2,73 Mrd. (d. h. fast so viel wie im gesamten Jahr 2021) weiterhin auf Rekordkurs.

Ebenfalls stark entwickelten sich mit + 17,9 % die Einfuhren, die mit EUR 1,91 ebenfalls bereits Ende September knapp die Marke des Gesamtjahres 2021 (EUR 2,16 Mrd.) erreichten.


Stand: 21.9.2022

McKinsey & Company: Rumänien ist der zweitgrößte Markt für Online-Handel in Mittel- und Südosteuropa 

Der Markt für Onlinehandel in Rumänien belief sich im Jahr 2021 auf 9,8 Mrd. EUR und wäre damit der zweitgrößte Markt in CEE nach Polen (26,7 Mrd. EUR), aber vor der Tschechischen Republik (9,1 Mrd. EUR). Laut dem neuen Bericht „Digital Challengers at the Next Frontier“ von McKinsey & Company ist dieser Erfolg im breiteren Kontext des digitalen Wachstums in Europa und Rumänien zu verstehen.

Der Bericht setzt sich mit den Chancen und Wachstumsperspektiven der Digitalwirtschaft in zehn mittel- und osteuropäischen Volkswirtschaften auseinander, Länder mit starkem Potenzial für eine schnelle Digitalisierung. Die drei Hauptpfeiler der Analyse sind (i) der Online-Handel (Ausgaben mit Online-Einzelhandel für Waren und Dienstleistungen), (ii) IT&C (Wert der Ausgaben von Regierungen und Unternehmen in allen Sektoren für Hardware, Software, Infrastruktur und damit verbundene Dienstleistungen) und (iii) digitale Geräte (Ausgaben für PCs, Smartphones, IT-Infrastruktur, Cloud usw., die offline getätigt werden).

Rumäniens digitale Wirtschaft hatte im Jahr 2021 ein Volumen von 14,8 Mrd. Euro – dies entspricht etwa 6 % des BIP des Landes. Der Gesamtwert verteilt sich folgendermaßen auf die erwähnten Komponenten: E-Commerce als Hauptmotor des Wachstums (9,8 Milliarden Euro), IT&C-Ausgaben (3,5 Milliarden Euro) und Offline-Ausgaben für digitale Produkte wie PCs oder Smartphones (1,6 Milliarden Euro). Der Anteil der KMU, die online verkaufen, verdoppelte sich im 2017-2021 von 7 % auf 17 %. Das beeindruckende Wachstum machte Rumänien zum zweitgrößten digitalen Handelsmarkt in CEE, ganz zu schweigen von der drittgrößten digitalen Wirtschaft.

Die Wirtschaftsbeobachter von McKinsey schätzen, dass der Sektor der Digitalwirtschaft in Rumänien bis 2030 um das 3,5-fache steigen wird, auf einen Wert von 52 Milliarden Euro. Dies wären 9,6 % des BIP des Landes.

Die IT&C-Ausgaben stiegen in Rumänien zwischen 2017 und 2021 jährlich um etwa 8 %, die Investitionen in diesem Sektor blieben aber im Vergleich zu Ländern wie Polen oder Tschechien leider gering. Die IKT-Infrastruktur Rumäniens wächst allerdings, so könnte sich diese zu einem wichtigen Wachstumsmotor entwickeln laut dem McKinsey-Bericht.


Stand: 19.7.2022

Die rumänische Regierung verabschiedet neue Änderungen des Steuergesetzbuches: Steuern erhöhen sich vom 1. August und 1. Januar

Am 11. Juli wurde das Steuergesetzbuch durch die rumänische Regierung geändert und einige der Maßnahmen treten bereits am 1. August in Kraft. 

Dann werden Zigaretten und alkoholische Getränke teurer, die Glücksspielgebühren steigen, die Schwelle für die Gewährung von Steuererleichterungen in der Lebensmittel- und Baubranche gesenkt und die Besteuerung von Teilzeitverträgen geändert. Ab dem 1. Januar folgen weitere Änderungen im Horeca-Sektor, bei der Dividendensteuer sowie bei Mikrounternehmen und anderen.

Detaillierte Informationen zu den bevorstehenden Änderungen gibt das AußenwirtschaftsCenter Bukarest gerne auf Anfrage bekannt.


7.7.2022

Neues Kontrollsystem für Warensendungen in Rumänien

Das rumänische Finanzamt überwacht ab dem 1. Juli 2022 alle Warensendungen per LKW auf rumänischem Gebiet durch ein neues nationales elektronisches Überwachungssystem namens „e-Transport“.

Die Deklaration von Waren mit „hohem Steuerrisiko“ im e-Transport-System war zwischen dem 1. April und dem 30. Juni 2022 optional und wurde ab dem 1. Juli 2022 obligatorisch.

Es handelt sich dabei sowohl um Risikogüter, die Rumänien ins Ausland verlassen, als auch um solche, die aus dem Ausland nach Rumänien kommen, einschließlich der Güter, die nur das Land passieren, und der Risikogüter, die ausschließlich innerhalb Rumäniens transportiert werden.

Eine Aufstellung der Liste der als riskant eingestuften Produkte, Anwendung der Verordnung, sowie Ausnahmen gibt das AußenwirtschaftsCenter Bukarest gerne auf Anfrage bekannt. 


11.3.2022

Rumäniens Wirtschaft wächst im Jahr 2021 um 5,9 % 

Rumäniens Wirtschaft konnte im Jahr 2021 die durch die Pandemie verursachte Krise überwinden und um 5,9 % wachsen. Konnjunkturmotoren waren insbesondere die Sektoren 

  • Groß- und Einzelhandel, Logistik und Horeca mit + 9,5 % und einem Anteil von 19 % am BIP,
  • Information und Kommunikation +13,4 % mit einem Anteil von 6,4 % am BIP,
  • Industrie + 1,0 % mit einem Anteil von 21,3 % am BIP.

Österreich Aus- und Einfuhren auf Rekordhöhe 

Für Österreichs Exporte war 2021 ein Rekordjahr: Mit einem Zuwachs von 26,1 % konnten nicht nur die Einbußen von 2020 (- 8,1 %) wettgemacht werden, EUR 2,97 Mrd. bedeuten auch einen absoluten Rekord und zeigen das langfristige Potential Rumäniens. 

Noch stärker – mit 36,7 % wuchsen die Einfuhren, die mit EUR 2,16 Mrd. erstmals die 2-Mrd.-Marke überschritten und das bilaterale Handelsvolumen auf über EUR 5 Mrd. hievten.


Das AußenwirtschaftsCenter Bukarest hat die wichtigsten aktuellen Informationen zur rumänischen Wirtschaft für Sie zusammengefasst und den Wirtschaftsbericht auf Basis der Gesamtjahresdaten 2020 aktualisiert.

Stand: 22.06.2023

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