Unternehmerin des Monats Oktober 2019 ist Alexandra Riepl
Als EPU auf dem Weg zur Marktführerschaft bei Naturcola: Frau in der Wirtschaft stellt die Unternehmerin Alexandra Riepl mit ihrem selbst entwickelten Flora Cola vor.

An manchen Tagen geht Alexandra Riepl aus Völkermarkt drei oder vier Mal hinaus auf ihren Acker und pflückt per Hand die Blätter der Eberraute. Denn nur frisch verarbeitet entfalten sie im „Flora Cola“ den vollen Cola-Geschmack – und das ganz ohne Chemie, Koffein, künstliche Aromen, Farbstoffen und irgendwelchen E-Nummern. Flora-Cola ist zu 100 Prozent ein Produkt aus Kärnten, bei dem nichts anderes hineinkommt als vier natürliche Zutaten. An dieser Rezeptur hat Alexandra Riepl lange getüftelt.
„Meine Eltern lebten mir die Selbstständigkeit vor.“
Als Floristin war sie bereits zwölf Jahre mit einem eigenen Blumenfachgeschäft in Hermagor selbstständig. Die Liebe verschlug sie aber nach Südkärnten, wo sie seit 2007 als Kräuterpädagogin tätig ist. Während der Karenzzeit kam ihr die Idee zum Naturcola und 2016 gründete sie ihr zweites Unternehmen. „Ich komme aus einer Familie, wo bereits die Eltern die Selbstständigkeit vorgelebt haben. Als Unternehmerin kann ich mich selbst entfalten und meine Ideen umsetzen, wie ich sie mir vorstelle“, erzählt Alexandra Riepl. Auch wenn es nicht immer einfach ist.
„Besonders stolz sind wir darauf, bereits jetzt in Kindergärten und Schulen ein Teil der ‚gesunden Jause‘ zu sein.“
Kinder und Jugendliche als erste Fans
2017 kam sie mit der Marke „Flora Cola“ auf den Markt. Es folgten weitere Produkte wie „Flora Citron“, eine Zitronenkräuter-Limonade. Beide Produkte gibt es in Glasflaschen oder recycelten PET. „Wir versuchen so nachhaltig wie möglich zu arbeiten. Aber in gewissen Bereichen kommen wir um PET-Flaschen nicht herum. So dürfen an Schulen keine Glasflaschen verwendet werden“, berichtet Riepl. Und gerade Kinder und Jugendliche sind große Fans ihrer Getränke. „So orientieren wir uns auch nach den Richtlinien von SIPCAN und sind stolz ein Teil der ‚gesunden Jause‘ zu sein. Wir sind bereits an vielen Kindergärten sowie Schulen vertreten.“ Auch ihre sechsjährige Tochter liebt Flora-Cola, selbst wenn diese nicht dunkel ist. „Geschmack braucht eben keine Farbe“, lacht Riepl.
„Wir machen alles händisch. Das ist wie beim Wein – je mehr Kontrolle, desto besser die Qualität.“
Wachstum mit Regionalität
Für 100 Liter Naturcola-Sirup muss sie an die drei Zeilen Kraut am Acker ernten. Aktuell sind es noch an die 2000 Pflanzen, die von ihr und ihrem Mann Gernot gehegt und gepflegt werden. Da die Nachfrage aber so stark angestiegen ist, wird 2020 expandiert. Im Frühjahr kommen 15.000 Pflanzen hinzu und dann soll auch vom „ehemaligen Discokeller“ (in einem alten Stall, der zurzeit als Produktionsstätte dient) in eine 300 Quadratmeter große moderne Produktionshalle in den Gewerbepark übersiedelt werden. Mit Jahresbeginn steigt ihr Mann Gernot voll in den Betrieb ein und spätestens im Frühling sollen drei Mitarbeiter hinzukommen. Produziert wird das ganze Jahr über immer frisch. „Wir machen alles händisch. Das ist wie beim Wein – je mehr Kontrolle, desto besser die Qualität“, sagt Riepl.
Beim neuen Acker bekommt sie sogar Unterstützung von der örtlichen Feuerwehr. Damit keine aufwendigen Bewässerungsanlagen gegraben werden müssen, werden die Sträucher einfach per Feuerwehrschlauch bewässert. Die jungen Pflänzchen kommen vom Kräutergärtner Bernhard Brežnik aus St. Stefan, abgefüllt wird ebenfalls bei einem Kärntner Unternehmen. Auf die Bezeichnung „Bio“ verzichtet sie, weil sie hierfür Zucker aus dem Ausland verwenden müsste. „Uns ist der österreichische Zucker lieber. Regionale Zusammenarbeit ist mir extrem wichtig“, sagt Riepl. Das ist mit ein Grund, warum immer wieder neue Ideen entstehen. So wird Flora-Cola erfolgreich in der Gastronomie verkauft und kommt über begeisterte Urlauber, die in den Ferien in Kärnten Flora-Cola gekostet haben, sogar schon nach Deutschland oder die Slowakei. Die Erwachsenen entdecken Flora-Cola gerade als Mischgetränk – zum Beispiel mit Gin aus dem Petzenland. Ab Herbst wird es Flora-Cola auch bei REWE und Lidl geben. Längst ist Riepl Partner von Spar, Adeg, Hogast, unser Lagerhaus, Schulkantinen und Getränkeautomaten.
Einzigartiges Produkt in Europa
„Unsere Produkte haben noch viel Potenzial“, weiß die Unternehmerin. Produktion und Vertrieb baut sie ausschließlich mit Eigenmitteln auf. „Das bedeutet zwar etwas persönlicher Verzicht, aber das ist es mir wert.“ Schließlich sind große Visionen immer auch mit unternehmerischem Risiko verbunden. Zugute kommt Riepl aber, dass sie aus ihrer vorherigen Selbstständigkeit viel lernen konnte. So hat sie bereits Lehrlinge ausgebildet und möchte das auch in Zukunft bei Flora-Cola machen. 2019 wurden allein 12.000 Liter Sirup produziert. Seit der Teilnahme an der Messe „Regal“ explodiert die Nachfrage.
„Am Anfang haben alle meine Idee belächelt, aber europaweit gibt es kein vergleichbares Produkt.“
Für 2020 nimmt sie sich den österreichischen Markt ins Visier, danach soll die Internationalisierung erfolgen. Erste Kontakte zu Italien und Slowenien werden bereits geknüpft. „Am Anfang haben alle meine Idee belächelt, aber europaweit gibt es kein vergleichbares Produkt. Niemand baut selbst an, erntet mit der Hand und verarbeitet auch selbst“, weiß Riepl. Und das macht in Summe die Qualität und den guten Geschmack des Produktes aus. Damit ist die Kärntnerin am besten Weg zur Marktführerschaft bei 100 Prozent natürlichen Limonaden.

WORDRAP:
Eine meiner Stärken ist … nie auf zu hören an einer Sache zu arbeiten bis es passt.
Zum Job-Ausgleich mache ich ... die Zeit genießen mit meiner Tochter und meinem Mann.
Was ich in Zukunft noch gerne umsetzen möchte … dass es FloraCola überall zu erwerben gibt.
Erfolg bedeutet für mich … Vorbild für die Jugend zu sein.
Als Kind wollte ich … eigentlich Schneiderin werden.
Mein persönliches Vorbild ist/sind … ich habe keines, beobachte aber Menschen die erfolgreich sind.
Ich wurde Unternehmerin, weil … ich lieber gestalte und mache als nach „Befehlen“ zu arbeiten.
Der größte Erfolg in meinem Leben war … die Geburt meiner Tochter.
Was mich immer wieder fasziniert … mit welcher Sichtweise Kinder die Welt sehen.
Auf meinem Nachttisch liegt … ein Glas Wasser und eine Taschenlampe.
Was mich aus der Balance bringt … Unehrlichkeit und Falschheit.
Mein Motto lautet … Wer in die Fußstapfen anderer tritt, hinterlässt keine Spuren.
In unserer Galerie finden Sie weitere Fotos von Alexandra Riepl.
Alle Unternehmerinnen des Monats im Jahr 2019 finden Sie auf unserer Übersichtsseite.
KONTAKT:
Flora Cola
Alexandra Riepl
Obersielach 5
9100 Völkermarkt
E natur@alexandrariepl.at
T +43 664 13 54 664
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