Sanieren von bestehenden Gebäuden ist eine wichtige Maßnahme um Bodenverbrauch, Zersiedelung und Versiegelung von freien Flächen zu reduzieren. Werden neue Gebäude auf der grünen Wiese errichtet, so benötigt diese entsprechende Infrastruktur, wie Zufahrtsstraßen, Kanal, Wasser-, Strom- und Internetleitungen. Diese beanspruchen zusätzliche Bodenflächen und verursachen entsprechende Erschließungskosten. In Österreich wurden bis zum Jahr 2019 insgesamt 5.729 km² Boden verbraucht (Flächeninanspruchnahme). Das entspricht 7 % der Landesfläche und 18% des Dauersiedlungsraumes. (Quelle: https://www.umweltberatung.at/bodenversiegelung-und-flaechenverbrauch , Abrufdatum 7.10.2020).
Definition Bodenverbrauch oder Flächeninanspruchnahme
„Als Bodenverbrauch oder Flächeninanspruchnahme bezeichnet man den unmittelbaren und dauerhaften Verlust biologisch produktiven Bodens durch Verbauung und Versiegelung für Siedlungs- und Verkehrszwecke, aber auch für intensive Erholungsnutzungen, Deponien, Abbauflächen, Kraftwerksanlagen und ähnliche Intensivnutzungen.“ (Umweltbundesamt: Studie Bodenverbrauch in Österreich, 2019, S. 13)
2019 wurden von der Wohnbauförderung für Objektförderungen 1.080 Millionen Euro für den Neubau und 470 Millionen Euro für die Sanierung aufgewendet. Weitere 300 Millionen flossen in die Subjektförderung in Form von Wohnbeihilfen, Eigenmittelersatzdarlehen und allgemeine Wohnbeilhilfen. Betrachtet man dabei die langfristige Entwicklung, so zeigen die Zahlen, dass seit 2010 die Anzahl der Sanierungszusicherungen konstant zurückgehen. (Quelle: IIBW/FV Stein-Keramik (2020): Wohnbauförderung in Österreich 2020, S.18ff)
Dieser Trend steht im Widerspruch zur Notwendigkeit, den CO2-Ausstoss des Gebäudesektors bis 2040 auf null zu senken. Um dieses Ziel zur erreichen, muss die Sanierungsrate von derzeit 1,5 auf 3 Prozent gesteigert werden.