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Die Energiewende: Immer schön realistisch bleiben!

Wenn die Steiermark die vom Staat verordneten Mengen an erneuerbarer Energie produzieren will, müssen neue Photovoltaik-Anlagen in der Größe von 2.500 Fußballfeldern gebaut werden. Ist das bis 2030 zu schaffen? Vor allem der geplante Ökostromspeicher auf der Koralm könnte entscheidend zur Erreichung der Umweltziele beitragen.

Photovoltaikanlage
© Sebastian Rothe - stock.adobe.com/WKO

Energiewende-Gipfel in der WKO Deutschlandsberg: Ernste Gesichter bei 60 Unternehmer:innen, die sich über Klima- und Energiekrise informieren und wissen wollen, wie es in den nächsten Jahren weitergeht. Ernüchternder Start des Abends: Weil die Welt immer wärmer und die Klimakrise auch bei uns immer bedrohlicher wird, soll die Steiermark bis 2030 neue Photovoltaik-Anlagen in der Größe von 2.500 Fußballfeldern errrichten, sechs Murkraftwerke bauen und 140 Windräder aufstellen. Ist das zu schaffen? fragt man sich. Die Antwort von Wolfgang Anzengruber, bis zum Vorjahr Chef der Verbund-AG: „Mit Verzicht allein können wir die Energiewende nicht schaffen, wir müssen in die richtige Technologie investieren und die Politik muss das auch zulassen.“

Herbert Ritter, Vizepräsident der WKO, stellte sieben unbequeme Thesen zur Energiewende vor und plädierte für Technologieoffenheit: „Die Politik darf nicht vorschreiben, was ihr gerade ideologisch passt. Die Lage ist zu ernst: Die Entscheidungen müssen nur nach Fakten, nicht nach Emotionen fallen.“ Und er ergänzt: „Unternehmer:innen sind nicht das Problem, sondern ein wesentlicher Teil der Lösung. In den Unternehmen passieren gerade die entscheidenden Weichenstellungen, um ökologische Maßnahmen zu setzen, Arbeitsplätze zu schaffen und unseren Wohlstand abzusichern.“

Die Steiermark soll bis 2030 eine zusätzliche Menge von 4 Milliarden Kilowattstunden erneuerbarer Energie produzieren – so stellen sich der Gesetzgeber und die zuständige Ministerin das sehr salopp vor. Weil man aber erneuerbare Energie (Wind, Sonne, Wasser) naturgemäß nicht immer gleichmäßig zur Verfügung hat, braucht es dringend sogenannte Speicherkraftwerke. Wie es in Kaprun, auf der Soboth etc. schon viele gibt. Der Ökostromspeicher auf der Koralm ist deshalb ebenso existenzieller Bestandteil der Energiewende. Kleines Problem: Seit 12 Jahren laufen die Genehmigungsverfahren. „Es lohnt sich für die Energiewende und somit auch für den Ökostromspeicher Deutschlandsberg zu kämpfen“, sagt WKO-Regionalstellenleiter Manfred Kainz, „das sind wir unseren Enkeln schuldig. Justamentstandpunkte schaden nur.“ Und er ergänzt: „Nachhaltigkeit heißt, Ökologie, Ökonomie und Soziales gemeinsam zu denken. Wer da einseitig agiert, muss sich sagen lassen: Ihr seid egoistisch und kurzsichtig – ihr hättet auch Kaprun oder den Packer-Stausee verhindert“.

An der regen Diskussion und an Lösungsvorschlägen, auch in Richtung Politik – die verantwortliche Landesrätin Ursula Lackner hat für diesen Abend leider abgesagt – beteiligten sich einige Unternehmer:innen wie Helga Gotschuli oder Karl Polz, um dieses brisante Thema intensiv zu diskutieren. Es war ein spannender und informativer Abend über die entscheidenden Fragen zur Energiewende und über die Möglichkeit, auch in unserer Region einen wichtigen Beitrag dafür zu leisten.

Berglandschaft
© C. Hirschmugl „Areal Ökostromspeicher“: Hier soll der geplante Ökostromspeicher entstehen!
Gruppenfoto
© WKO Hr. Hirschmugl, Wolfgang Anzengruber, Manfred Kainz, Herbert Ritter, Michael Klein, Martin Heidinger