USA: Impfung und neuer Präsident - The Wind of Change?
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Einschätzung des Wirtschaftsdelegierten
COVID-19 Situation
Gegenwärtig werden täglich über 100.000 Neuinfektionen gemeldet, bei sinkender Tendenz. Gründe für die rasante Ausbreitung sind u.a. die geringe Koordination der Sicherheitsmaßnahmen und unterschiedlichste Regelungen auf Bundesstaatenebene. Positiv ist, dass Testkapazitäten in weiten Teilen der USA stark erhöht wurden und die Verwendung von zwei Impfungen (BioNTech/Pfizer und Moderna) autorisiert wurde. Täglich werden über 1 Mio. Personen geimpft, mit dem Ziel 100 Mio. Impfungen in den ersten 100 Tagen der Biden-Administration durchzuführen. Bis zum Sommer 2021 soll sich die Situation entspannen und eine Grundimmunisierung der Risikogruppen erreicht sein.
Fazit: USA kämpfen mit schneller Virus-Ausbreitung. Optimismus wächst aufgrund der Impfung.
Wirtschaftliche Situation
Die COVID-Krise hat die US-Wirtschaft aus ihrer historisch längsten Hochkonjunktur-Phase gerissen. Kurzfristig waren fast 15 % der Erwerbstätigen arbeitslos. Mittlerweile konnte sich die Rate bei 6,7 % stabilisieren – dieser Wert entspricht allerdings immer noch einer starken Erhöhung gegenüber dem Jahr 2019. Zahlreiche Hilfspakete wandten eine schlimmere Wirtschaftskrise ab, allerdings hat sich dadurch auch die wirtschaftliche Abhängigkeit von Unterstützungsmaßnahmen erhöht. Für 2021 wird ein Wirtschaftswachstum von über 3,2 % erwartet. Die US-Börsen erleben neue Rekorde.
Politische Lage und Hilfspakete
Der US-Wahlkampf sorgte für eine lange politische Pattsituation. Nach Paketen in Höhe von fast 3 Bio. USD zu Beginn der Pandemie, verhandelt Präsident Biden derzeit ein neues Hilfspaket in Höhe von 1,9 Bio. USD, das Barzahlungen von 1.400 USD, zusätzliches Wochengeld von 300 USD für Arbeitslose, extra Finanzmittel für Bundesstaaten sowie u.a. einen weiteren Krisenfonds für KMU beinhaltet.
Situation für österreichische Unternehmen
Viele Unternehmen aus Österreich sind im Herbst wieder deutlich optimistischer als noch vor einem halben Jahr. Unter Präsident Biden wird mittelfristig eine Normalisierung von Handelsbeziehungen und eine Evaluierung von Strafzöllen erwartet. Die von Präsident Biden auf unbestimmte Zeit verlängerte Einreisesperre für fast alle Ausländer trifft allerdings auch österreichische Geschäftsreisende hart. Vereinzelte Ausnahmen, etwa die Einreise mit einer NIE (National Interest Exemption), konnten jedoch Abhilfe verschaffen.
Geschäftschancen und Potenziale für österreichische Unternehmen
Das International Trade Centre sieht für Unternehmen aus Österreich am US-Markt ungenutzte Exportpotenziale von 7 Mrd. USD in verschiedenen Sektoren. Die wirtschaftspolitischen Ansätze einer Regierung unter Präsident Biden setzen gezielt auf Green Technology und Nachhaltigkeit. Im öffentlichen Sektor soll außerdem in Infrastruktur und umweltschonende Energieformen investiert werden. Österreichische Unternehmen zählen in einigen dieser Sektoren zu Weltmarktführern und können sich zurecht Hoffnung auf Neugeschäft machen.
Mehr erfahren am WKÖ-Exportradar und im AUSSENWIRTSCHAFT Wirtschaftsbericht.