Viele Technologie-Start-ups haben in der aktuellen Krise einen schweren Stand. Einige Jungunternehmen zeigen aber auch, dass ihre Expertise ein wichtiges Mittel im Kampf gegen die Pandemie sein kann. Junge Tech-Firmen heben normalerweise keine großen Kapitalreserven, was das Überleben in einem wirtschaftlichen Abschwung, wie ihn die Coronakrise bewirkt, schwer macht. Aber einige Start-ups entwickeln unter Druck Ideen, die nicht nur den Kampf gegen die Verbreitung der Pandemie unterstützen können, sondern die auch darüber hinaus dafür sorgen, dass das Infektionsrisiko sinkt.
Der Ellbogen-Kick
So hat das belgische 3D-Druck-Start-up Materialise einen Türöffner entwickelt, der ohne Handkontakt auskommt. Dazu werden zwei Plastikteile gedruckt, die dann an jeder herkömmlichen Türschnalle installiert werden können. Danach kann die betreffende Tür mit dem Unterarm geöffnet werden, was die Verbreitung von Krankheitskeimen durch Kontaktinfektionen verhindern, bzw. erheblich minimieren kann. Materialise stellt übrigens den Bauplan für seinen Türöffner kostenlos im Netz zur Verfügung, da sie der Meinung sind, dass diese Innovation der Allgemeinheit zugutekommen soll.
Mundschutz aus dem 3D-Drucker
Mehrere Start-ups und Forschungsgruppen verfolgen ein ähnliches Konzept für Mundmasken. Unter Mitwirkung der Universität Leicester wird versucht, Mundmasken, die gegen das Virus schützen, im 3D-Drucker herzustellen. Wenn das gelingt, könnte das Design ebenfalls veröffentlicht werden und Masken im Bedarfsfall mit 3D-Druckern hergestellt werden. Das ähnlich strukturierte Projekt Open Air versucht derweilen, günstige und überall herstellbare Beatmungsgeräte zu entwickeln. Der italienische Unternehmer Cristian Fracassi hat mit seinem Start-up Isinnova eine Möglichkeit gefunden, bestimmte Ventile, die für Beatmungsgeräte gebraucht werden und derzeit kaum verfügbar sind, mit 3D-Druckern herzustellen.Infektiöse Fahrstuhlknöpfe
Das georgische Jungunternehmen Sensor ist mit einer ähnlichen Idee bereits auf dem Markt: Berührungslose Sensorknöpfe für Aufzüge in Krankenhäusern, Banken und anderen häufig frequentierten Einrichtungen mit hohem Infektionspotenzial. Wenn die Knöpfe in Aufzügen nicht mehr von jedem Mitfahrer gedrückt werden müssen, wird auch die Ausbreitung von Krankheitserregern gehemmt.
Statt Druckknöpfen setzt Sensor auf Lichtschranken und Thermalsensoren, die ohne physischen Kontakt betätigt werden können. „Die Idee ist uns gekommen, als wir von Corona-Übertragungen über infizierte Fahrstuhlknöpfe gehört haben“, erklären die Gründer. In Georgiens staatlicher Agentur für Innovation und Technologie kommen die Tasten bereits zum Einsatz. Weitere Auslieferungen sind durch die derzeit gültigen Ausgangssperren aber schwierig. In Zukunft sollen die berührungslosen Fahrstuhlknöpfe auch an weitere Kunden geliefert werden“, mit einigen Hotels sei man bereits in Verhandlungen.
Wien, 06.05.2020
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