Entspannung
Psychische Erkrankungen kosten jährlich 7 Mrd. Euro
Gegensteuern durch Förderung betrieblicher und sozialer Gesundheit
Psychische Erkrankungen sind inzwischen eine der häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit, Krankenstände und Frühpensionierungen. Die Ursachen für psychische Erkrankungen sind vielfältig – betriebliche, familiäre, persönliche und gesellschaftliche Faktoren wirken zusammen. U.a. durch betriebliche Gesundheitsförderung und die Stärkung der sozialen Gesundheit im Unternehmen könnte man den Trend stoppen.
Folgekosten von psychischen Erkrankungen
Bereits über 450.000 Pensionisten sind wegen Berufsunfähigkeit vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausgeschieden, das ist ein Anstieg von rund 20 % innerhalb von 10 Jahren. Die Neuzugänge in die Pension haben sich im selben Zeitraum von 15.023 auf 30.111 verdoppelt, jeder Vierte war jünger als 50 Jahre.
Invaliditätspension aufgrund psychischer Erkrankungen ist mit 8.982 Fällen mittlerweile die zweitgrößte Ursache. Die Krankenstandsdauer bei psychiatrischen Erkrankungen beträgt durchschnittlich 31,4 Tage. Psychische Erkrankungen verursachen in Österreich jährlich volkswirtschaftliche Kosten von rund 7 Milliarden Euro.
Diese Zahlen bedeuten eine enorme Belastung für das Sozialsystem. Dabei ist natürlich gerade der starke Anstieg bei Invaliditätspensionen wegen psychischen Erkrankungen differenziert zu sehen. Die Gründe für psychische Erkrankungen, insbesondere das Burn-Out Syndrom, sind vielfältig und reichen vom Arbeitsplatz über die eigene Persönlichkeit bis zum familiären und gesellschaftlichen Umfeld.
Nicht nur im Berufsleben, auch im Freizeitverhalten nehmen Geschwindigkeit und Intensität zu, die echten Ruhephasen verkürzen sich. Nicht zuletzt begünstigt auch das Pensionssystem "psychische Erkrankungen“, die auch als Hintertür in die Invaliditätspension strapaziert werden.
Stressabbau durch "Soziale Gesundheit“
Jährlich gehen der Wirtschaft 5 bis 9% an effizienter Arbeitszeit durch sozial ungeeigneten Umgang mit bzw. unter Mitarbeitern verloren, mit anderen Worten: Unternehmer verlieren zwischen 23 und 44 Minuten Arbeitspotenzial pro Mitarbeiter und pro Tag.
Neben Ernährung, Bewegung und der Gelegenheit zur Entspannung ist daher die soziale Gesundheit ein zentrales Element für eine gedeihliche betriebliche Umgebung. Diese bildet ein Dach über die anderen drei Säulen der Gesundheit (physisch/psychisch/mental). Denn neben der Schaffung von gesunden Arbeitsbedingungen sind auch das soziale Miteinander im Betrieb, die Interaktion zwischen den Mitarbeitern und Vorgesetzten von zentraler Bedeutung für eine "gesunde“ Umgebung.
Jeder Arbeitnehmer muss sich in dem Betrieb wohlfühlen, um gute Leistungen erbringen zu können. Verbesserte Kommunikationswege sowie ein Abbau von Hierarchien, die Stärkung des Teamgeists, des Vertrauens und des Miteinanderabeitens, der verbesserte Umgang mit Kritik und Konflikten, die Schaffung einer harmonischen Atmosphäre von der Reinigungsfrau bis zum Chef sind nur einige Beispiele dafür, wie soziale Gesundheit in den Betrieben gestärkt werden kann.
Weiterführende Links / Kontakte:
- Soziale Gesundheit
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BURN ON statt BURN out - Unternehmen beugen vor; Broschüre des WIFI Unternehmerservice der Wirtschaftskammer Österreich
- Informationen und Leitlinien zu Stress und psychosozialen Risiken am Arbeitsplatz der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
- Nähere Informationen zum Thema Burnout finden Sie im Burnout-Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsförderung in Großbetrieben. Der Leitfaden unterstützt Betriebe dabei, die Work-Life Balance der Beschäftigten zu fördern. Checklisten helfen betrieblichen Akteur/innen dabei, Anzeichen von Burnout bei sich oder MitarbeiterInnen zu erkennen.
- Fragebogen zum eigenen Burnout-Risiko
- Weiterführende Informationen finden Sie:
- FGÖ Broschüre "Seelische Gesundheit – bewusst lebt besser“
- FGÖ Folder "Psychosoziale Gesundheit - bewusst lebt besser"