Heart Regeneration Technologies GmbH
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Der Österreichischen Gesundheitskasse zufolge leiden bis zu 300.000 Österreicher:innen an einer Herzschwäche - in der Medizinersprache Herzinsuffizienz genannt. Das Herz ist demnach nicht in der Lage, die benötigte Menge an Blut in den Kreislauf zu pumpen, wodurch der Körper schlechter mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Aktuelle Behandlungsmethoden können den Zustand von Patient:innen nur konservieren, die Herzfunktion bleibt jedoch unwiederbringlich geschwächt. Damit einher gehen massive Leistungseinschränkungen, in vielen Fällen auch eine Arbeitsunfähigkeit. Seit vielen Jahren versuchen medizinische Wissenschaftler:innen weltweit Lösungen zu finden, doch Ansätze in der Gentherapie und Stammzellenforschung haben bisher keine zufriedenstellenden Ergebnisse geliefert.
Die Technik der Stoßwelle wird bereits seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich in der Medizin angewandt, deren regenerativer Effekt ist seit vielen Jahren bekannt und hat sich etwa bei Wundheilungsstörungen oder zur Nierensteinzertrümmerung bewährt. Die Heart Regeneration Technologies, ein Spin-off der Medizinischen Universität Innsbruck macht sich diese regenerativen Effekte der Stoßwelle erstmalig für die Anwendung am Herzen zu Nutze. Seit seiner Dissertation beschäftigt sich Dr. Johannes Holfeld, Herzchirurg an der Uni-Klinik Innsbruck mit Stoßwellen. Gemeinsam mit Prof. Michael Grimm, Leiter der Herzchirurgie Innsbruck und Diplom-Physiker Christian Dorfmüller gründete er 2016 das Unternehmen Heart Regeneration Technologies. Dr. Holfelds innovative Idee ist es, mittels Stoßwellen das Herz bei Bypass-Operationen durch scharfes, kurzes Zittern zu behandeln. Der Körper versucht dabei, das daraus resultierende Mikrotrauma zu heilen, sodass der Herzmuskel wiederhergestellt werden kann. Dadurch wird eine deutliche Verbesserung der Herz-Pumpleistung bewirkt und bringt bahnbrechende Effekte bei der Regeneration und Heilung.
© Ringler
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Anders als bei einer äußeren Anwendung von Stoßwellen, wie etwa bei Wundheilungsstörungen, erfolgt bei Herzinsuffizienzpatienten die Stoßwellentherapie intrakorpular, also direkt am offenen Herzen. Um diese Technik während der Bypass-Operation einsetzen zu können, benötigt es die Entwicklung eines Stoßwellenkopf, welcher intrakorpular zur Anwendung kommen kann. Dem Team von Heart Regeneration ist es gelungen, den kleinsten kardialen Stoßwellenkopf der Welt zu entwickeln, und somit nun auch eine Anwendung während einer Bypass-Operation möglich zu machen. Die Vision von Heart Regeneration ist es, das Stoßwellengerät schnellstmöglich in alle Operationssäle von Herzchirurgen zu bringen, um diese kostengünstige Anwendung möglichst vielen Patient:innen verfügbar zu machen und zum Standard in der Behandlung von Herzinsuffizienz werden zu lassen.
Diversen Untersuchungen, wie etwa der 6-Minuten-Gehtest, ein klinischer Funktionstest, wurden durchgeführt. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass Patient:innen, welche bei der Bypass-Operation auch mittels Stoßwellentherapie behandelt wurden, in diesen sechs Minuten weiter gehen konnten als Patient:innen ohne Stoßwellentherapie. Für die Lebensqualität der Menschen kann das den Unterschied machen, ob sie künftig weiter selbstständig zu Hause leben können oder auch der Schritt zurück in die Arbeitswelt gelingt. Die Ergebnisse ihrer neuen klinischen Studie mit 64 Patient:innen, welche aufgrund ihrer reduzierten Herzleistung eine Bypass-Operation benötigten, sind mehr als vielversprechend: Es gibt signifikante Verbesserungen, welche in naher Zukunft vorgestellt und in einer Publikation veröffentlicht werden.
Mehr Informationen: https://www.heart-regeneration.com
Teamleiterin
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E marlene.hopfgartner@wktirol.at
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Innovationsberater
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Abteilung Innovation & Nachhaltigkeit
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