Landstraßer Hauptstraße NEU

Bei der Verleihung des Bezirks Business Awards, bei dem die Leser des Wiener BezirksBlatts die beliebtesten Betriebe im Bezirk gewählt haben, hat Bezirksvorsteher Erich Hohenberger erstmals ein paar Infos zur Neugestaltung der Landstraßer Hauptstraße bekanntgegeben.
Diese Maßnahme sei wegen der steigenden Radfahr-Unfälle unbedingt notwendig geworden, betont Hohenberger. Der Radverkehr sei massiv gestiegen, die aktuell vorhandenen Mehrzweckstreifen erfüllten nicht mehr ihren Zweck. Vor allem das sogenannte Dooring nennt er als großes Problem: Linksparker machen oft ohne zu schauen die Fahrertür auf und bringen so Radfahrer zu Sturz. Zu oft sind Verletzungen die Folge.
Verkehrsberuhigung ja, Begegnungszone nein
„Wir machen aber keine Begegnungszone“, sagt Hohenberger. Als Grund dafür nennt er den aufrechten Beschluss des Gemeinderats, dem öffentlichen Verkehr Vorrang einzuräumen. Nachdem für den Bus 74A keine alternative Route möglich sei, würde eine Begegnungszone zu Behinderungen und damit zu massiven Verzögerungen und langen Intervallen führen. „Wir können die Leute nicht zum Umsteigen bewegen, wenn man von Wien Mitte zum Rochusmarkt zu Fuß schneller ist, als mit dem Bus“, sagt der Bezirksvorsteher. Das bedeute aber nicht, dass keine Verkehrsberuhigung kommen solle.
Angesichts der vorgegebenen Breite der Straße werde es eine Herausforderung werden, die Bedürfnisse von Fußgängern, Radfahrern, Öffi-Benutzern, Anrainern und Wirtschaft unter einen Hut zu bringen. „Wir brauchen einen Radweg, Ladezonen, ein paar Parkplätze, Zustellzonen“, so Hohenberger. Das Thema wird den Gemeinderat daher das gesamte nächste Jahr beschäftigen. Den Auftakt macht im Frühjahr eine große Bürgerbefragung.
Die Wirtschaft wird eingebunden
WK Wien-Bezirksobmann Klaus Brandhofer begrüßt den ausdrücklichen Hinweis Hohenbergers, dass auch die Geschäftsleute in diese Befragung einbezogen werden.
Die Zusammenarbeit zwischen Bezirk, Politik und Wirtschaft hat im 3. Bezirk schon immer gut funktioniert. Ich freue mich, dass diese positive Zusammenarbeit fortgesetzt wird.“ Die Wirtschaft benötige neben ausreichend Ladezonen auch genügend Parkplätze.
Auf der knapp 3 Kilometer langen Landstraßer Hauptstraße gibt es rund 450 Geschäfte aus den unterschiedlichsten Branchen sowie zahlreiche Gastronomiebetriebe. Im Gegensatz zu anderen Einkaufsstraßen gibt es hier außerdem noch ausreichend Parkmöglichkeiten. Die Landstraßer Hauptstraße ist daher auch ein Magnet über die Stadtgrenzen hinaus geworden.
„Etliche Betriebe haben Stammkunden, die regelmäßig zum Beispiel aus Mistelbach oder Gänserndorf kommen, um das Landstraßer Einkaufsflair zu genießen und hier Geld auszugeben. Sollten die Parkplätze wegfallen, wäre das für diese Klientel ein Grund, nicht mehr zu kommen. Das haben sie bei den Geschäftsleuten bereits deponiert.“ Er werde sich dafür einsetzen, dass diese Faktoren bei der Planung berücksichtigt werden, kündigt der WK Wien-Bezirksobmann an.