Flaggen
© Sinuswelle/stock.adobe.com

Berufsausbildung im weltweiten Vergleich

Das duale Ausbildungsmodell in der Lehre in Österreich gilt durch seine enge Verzahnung von Theorie und Praxis als Erfolgsrezept für die Ausbildung von Fachkräften und stärkt die heimischen Unternehmen im globalen Wettbewerb. Aber wie werden Jugendliche in anderen Ländern auf ihre Berufskarriere vorbereitet? 

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 22.09.2023

Deutschland

Das duale System in Deutschland ähnelt sehr stark dem österreichischen. Das deutsche Modell für sogenannte „staatlich anerkannte Ausbildungsberufe“ dauert je nach Beruf zwischen zwei und dreieinhalb Jahre und findet kombiniert in der Berufsschule (Theorie) und im Unternehmen (Praxis) statt. 

Großbritannien

Das britische Ausbildungssystem ist modular aufgebaut. Bereits in der ersten Sekundarstufe kann man zwischen berufsbezogenen Fächern oder Praktikum wählen. Mit 16 Jahren erhält man einen Abschluss und kann in die Oberstufe wechseln oder praxisbezogene Lernprogramme machen.

Schweiz

In der Schweiz führt die duale Lehre in Berufsschule und Ausbildungsbetrieb in drei oder vier Jahren zum eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) oder nach zwei Jahren zum eidgenössischen Berufsattest (EBA). Auch eine Lehre mit Matura gibt es. Sie ermöglicht ein FH-Studium.

Italien

In der Berufsfachschule (Instituto Professionale) in Italien bekommt man nach drei Jahren ein Berufsbefähigungszeugnis. Nach vier Jahren erlangt man ein entsprechendes Diplom, mit dem man auf eine Berufshochschule wechseln kann.

Australien

In Australien konzentriert sich die Berufsausbildung („vocational training“) auf Kursanbieter, bei denen berufsspezifische Ausbildung und Praxis samt abschließendem Zertifikat gemacht werden können. Zur Attraktivierung des berufsbildenden Bereichs wurden vom Staat zuletzt 700 Millionen Euro freigegeben.

Polen

In Polen dauert die duale Grundausbildung (bis zur Gesellenprüfung) drei Jahre. Man wechselt wöchentlich zwischen Schule und Ausbildungsbetrieb. Danach gibt es die Möglichkeit zur zweijährigen Höherqualifizierung in der Berufsschule zweiten Grades mit abschließender Matura.

Spanien

Nach Ende der Schulpflicht (mit 16) absolvieren Jugendliche eine kombinierte Ausbildung, die in der Schule und zu 25 Prozent als betriebliche Praktika stattfindet. Man schließt als Técnico ab. Nach gleichem Muster oder nach der Matura funktioniert die Höherqualifizierung zum Técnico de Grado Superior. 

USA

In den USA gibt es zwar – regional oder branchenbezogen begrenzte – praktische Ausbildungsmodelle („vocational trainings“ mit abschließendem College degree), aber qualitativ keine mit Österreich vergleichbare Lehre. Durch den akuten Fachkräftemangel steigt aber das Interesse am rot-weiß-roten dualen System.

Dänemark

Das dänische Ausbildungsmodell ist mehrstufig: Nach einem Basisprogramm aus schulischer Grundausbildung oder einjährigem Praktikum kann man ins Hauptprogramm einsteigen. Je nach Beruf erhält man nach eineinhalb bis fünfeinhalb Jahren als Abschluss den „Uddannelsesbevis“ (Ausbildungsnachweis).