Drei Skifahrer fahren die Pisten runter.
© Steiermark Tourismus,Tom Lamm

So startet die Skisaison

Dieser Tage gehts los auf den steirischen Pisten. Wir haben nachgefragt, mit welchen Erwartungen die Bahnenbetreiber in den Winter starten.

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Aktualisiert am 13.03.2023

Auf der Reiteralm ist der Startschuss in die Saison bereits gefallen, am kommenden langen Wochenende (8. Dezember)  ziehen die meisten Skigebiete nach. Die Maskenpflicht ist allerorts gefallen, Zugangsbeschränkungen zu Skiliften und Hütten gehören der Vergangenheit an. Es könnte nach zwei Coronajahren fast ein Winter wie damals werden, wenn nicht die Energiekrise Bahnenbetreiber und Pistenfreaks mit neuen Herausforderungen konfrontieren würde. Auf der einen Seite kämpfen die Unternehmer mit horrend steigenden Energiekosten, in deren Folge auf der anderen Seite viele Wintersport­urlauber ihre Urlaubsbudgets dahinschmelzen sehen. Dunkle Wolken sehen die Touristiker auch angesichts schwieriger Rahmenbedingungen nicht aufziehen. Das hat ein Rundruf durch die steirischen Skigebiete gezeigt, die von fast 1.000 Pistenkilometern durchzogen werden. Eine wintersportliche Lebensader, die von 202 Liften – 44 Sessellifte, 13 Gondelseilbahnen und 130 Schlepplifte – mit Sportlern umsatzträchtig gespeist wird und in die 2022 nicht weniger als rund 49 Millionen Euro in neue Bahnen investiert wurden (siehe Zahlen unten). Durch direkte und indirekte (Brutto-)Wertschöpfung von 371,6 Millionen Euro sichern die Bahnen rund 6.740 Arbeitsplätze, 1.240 davon direkt bei den Seilbahnen. Fabrice Girardoni, Obmann der steirischen Seilbahnen und Geschäftsführer am Stuhleck, legt noch Zahlen nach: „Die Gäste lassen sich mit 188,5 Euro pro Tag den Pistenspaß auch einiges kos­ten: für Unterkünfte (30 Prozent), Liftkarten  (18,2 Prozent), Gastronomie (16,2 Prozent), Transport (13,7 Prozent),  Sporthandel (11,3 Prozent) und Skischule (4,8 Prozent). Der Wintersportler ist also ein unverzichtbarer Garant für den Wohlstand in den Regionen.“ Entsprechend groß ist auch die Sorge, dass die sportlichen „Cashcows“ heuer ausbleiben könnten, zumal die Abstinenz vom Spaß im Schnee aufgrund von Corona zwei Jahre lang trainiert werden musste. Aber diese Sorge ist unbegründet. 

Bereit für die Skifahrer

Das bestätigt allen voran Daniel Berchthaller von der Reiter­alm, der beim Opening Ende November bereits mit besten Pistenverhältnissen begeistern konnte: „Wir verkaufen seit Anfang Oktober Saisonkarten für unsere 13 Bahnen und können über mangelnde Nachfrage nicht klagen. Vor allem Stammkunden halten uns die Treue, auch wenn wir die Liftpreise im Schnitt um neun Prozent anheben mussten und die Tageskarten jetzt zwischen 58 und 68 Euro kosten.“ Auch Hannes Roth vom Präbichl (zwei Vierer-Sessellifte, zwei Schlepper und der neue 1er-Polsterlift) erwartet sich aufgrund der Nachfrage eine gute Saison, die auch sein Skischulbetreiber Andi Puswald, Alpfox, bestätigt: „Die Anmeldungen für Skikurse in den Ferien sind bereits rekordverdächtig.“ Nur ein Zeichen, dass der Skinachwuchs in der Steiermark auf der Spur ist.  Was übrigens auch der Gratis-Schulskitag am 14. Dezember manifestiert, an dem sich 25 Skigebiete beteiligt haben und der längst ausgebucht ist. Roth hat seine Preise übrigens um 8,5 Prozent angehoben, womit die Tageskarte von 42 Euro auf 45,50 Euro gestiegen ist. 

Starker Saisonkartenverkauf

Super Buchungslage vermeldet auch Karl Fussi (Lachtal & Kreischberg): „Der Saionkartenvorverkauf hat bereits das Vor-Corona-Niveau 2019 erreicht. Mit zehn Prozent Plus bei den Tageskarten müssen die Skifahrer 58 Euro (Kreischberg) bzw. 52 Euro am Lachtal berappen.“ Mit viel Optimismus packt auch Thomas Gauss auf  dem Gaberl die neue Saison an. Er glaubt, heuer mit seinem kleinen, aber feinen Angebot vor allem bei Familien punkten zu können, „die sich einen längeren Skiurlaub einfach nicht leisten können“. So kostet die Tageskarte für Erwachsene 33 Euro, für Kinder bis 16 Jahre nur sieben Euro.  

Auf die Themen Nachhaltigkeit und Kostenbewusstsein angesprochen, schreibt Girardoni der Branche hohe Sensibilität zu. Vor allem bei der Pisten-Beschneiung: Der Bedarf an Schnee aus Kanonen, der für den Skibetrieb unverzichtbar ist, wird teilweise sogar mathematisch berechnet, um Ressourcen – wie Wasser – zu sparen. Und beschneit wird nur dann, wenn die Temperaturen es erlauben. Girardoni: „Mit 1,55 Prozent Anteil am Gesamtenergieverbrauch ist der Tourismus wahrlich kein Energiefresser.“


Wann die Skigebiete ihre Eröffnung planen

2. Dezember:

Tauplitz/Bad Mitterndorf; Riesneralm/Donnersbachwald; Gaaler Lifte*

3. Dezember 

Grebenzen/St. Lamprecht; Planneralm/Donnersbach; Hauser Kaibling*; Weinebene*

7. Dezember:

Hochwurzen, Turnau*

8. Dezember: 

Galsterberg/Pruggern; Haueregg/Hauenstein; Hoislifte/Modriach; Kreischberg + Lachtal, Loser/Altaussee; Mönichwald; Ramsau/Dachstein; Sommeralm; Strallegg/Joglland; Teichalm; Turracher Höhe; Aflenzer Bürgeralm*; Annerlbauer/Krieglach*; Gaberl*; Klug Lifte Hebalm*; Mariazeller Bürgeralpe*; Niederalpl*; Obdach*; Präbichl*

10. Dezember:

Rieseralm/Obdach; Schmoll Lifte/Semmering

12. Dezember: 

Kleinlobming

17. Dezember: 

Hohentauern; Krakau/Tockneralmlift*; Brunnalm/Hohe Veitsch

18. Dezember:

Miesenbach/Wiesenhofer

24. Dezember:

Kaiserau/Admont*

25. Dezember:

Dachstein Gletscher

Seit Ende November:

Planai und Reiteralm

*Voraussichtlicher Saison­start. Alle Termine mit Vorbehalt. Infos: www.bergfex.at