Baustelle in Vogelperspektive: Betonierte und mit Stahlkonstrukten gebauter Untergrund, darauf Maschinen, Baustoffe und Kran stehend
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Aufschwung der italienischen Baubranche dank Superbonus

Die italienische Baubrache konnte das Jahr 2023 positiv abschließen, steht aber aufgrund der Einschränkungen der staatlichen Förderungsmaßnahmen vor einer Herausforderung

Lesedauer: 1 Minute

Italien
07.03.2024

Der sogenannte Superbonus, eine breitangelegte Förderaktion mit Möglichkeiten der Steuerabschreibung von Maßnahmen zur Gebäudesanierung, zur Erhöhung der Energieeffizienz und der Erdbebensicherheit, konnte der Baubranche einen deutlichen Aufschwung verleihen. Sie schloss das Jahr 2023 mit einem Investitionsplus von 5 % ab und konnte in den drei Jahren 2020–2023 80 % des seit dem Krisenjahr 2008 eingefahrenen Verlustes wieder aufholen.

Laut einem Bericht des italienischen Parlaments (Daten ENEA) gab es mit 31. August 2023 425.351 geförderte Bauprojekte. Das zur Förderung zugelassene Investitionsvolumen betrug 85 Mrd. Euro. Die meisten Sanierungsmaßnahmen, die auf den Superbonus zurückgriffen, wurden in den Regionen Lombardei (Investitionsvolumen von 15,6 Mrd. Euro), Venetien (8,1 Mrd. Euro) und Emilia-Romagna (7,7 Mrd. Euro) durchgeführt.

Der Verband der italienischen Bauunternehmen (ANCE) geht davon aus, dass die sukzessive Einstellung des Superbonus bis Ende 2025 sowie die ungünstigen Bedingungen für die Kreditvergabe, die Einschränkung der Förderungen für die Verbesserung der Energieeffizienz und der Erdbebensicherheit zu einem Markteinbruch von 27 % im Bereich der Sanierung von Wohngebäuden führen wird.

Einen positiven Effekt auf die Bauwirtschaft sollte der nationale Plan für Aufbau und Resilienz (PNNR) haben. Die Ausschreibungsphase und die Vergabe für große Bauvorhaben mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 9 Mrd. Euro verlief erfolgreich, in der Umsetzung gibt es jedoch noch Verzögerungen. Was öffentliche Bauvorhaben betrifft, so wird ein Wachstum von 20 % gegenüber dem Jahr 2023 erwartet. Dies entspricht einem Investitionsvolumen von 10 Mrd. Euro, das allerdings den Einbruch beim Wohnbau nicht zur Gänze kompensiert.

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