Lehrling
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Die Lehre bleibt beliebt

Oberösterreich ist nach wie vor ein Lehrlingsbundesland. Um diese starke Position gerade in Zeiten des Fachkräftemangels zu halten, bietet die Wirtschaftskammer ein breites Maßnahmenpaket.

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 11.01.2024

Die Lehre ist in Oberösterreich so beliebt wie keine andere Ausbildungsform. Das macht Hoffnung, erklärt WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer: „Wir brauchen in den kommenden Jahren jede einzelne Fachkraft. Mit der Lehre erhalten die Jugendlichen eine Ausbildung auf Spitzenniveau, sie werden damit genau die Fachkräfte, die am Arbeitsmarkt so dringend gefragt sind.“ Das unterstreicht der Blick auf das Verhältnis von Lehrstellen und Lehrstellensuchenden. 2023 gab es durchschnittlich 1878 offene Lehrstellen. Demgegenüber standen nur 590 Lehrstellensuchende. 

Lehrlinge finden

Um Lehrlinge und Unternehmen zusammenzuführen, veranstaltet die WKOÖ jährlich die Messe Jugend & Beruf gemeinsam mit dem Land OÖ sowie die Job Week (heuer von 18. bis 22. März). Die Job Week ermöglicht es Unternehmen, sich mit Veranstaltungen im eigenen Betrieb zu präsentieren und ins direkte Gespräch mit Jugendlichen zu kommen. Besonders beliebt sind etwa Workshops, Tage der offenen Tür oder Abendveranstaltungen.

Des Weiteren hat die Lehre Aktualitätsgarantie, denn sie orientiert sich nicht nur am Bedarf der Unternehmen, sondern an gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen. Durch die laufende Novellierung wird sichergestellt, dass Lehrberufe zukunftsfit bleiben und beste Jobchancen bieten.

Internationale Talente

Eine dringende Forderung der WKOÖ ist, die Lehre für volljährige Personen aus Drittstaaten zu ermöglichen. Ein Aufenthaltstitel für Lehrlinge 18+ aus Drittländern fehlt zur Gänze, während für Schüler und Studierende bereits Regelungen geschaffen wurden. „Damit der Bedarf an Arbeitskräften gedeckt werden kann, müssen wir auf den ausländischen Arbeitsmarkt zurückgreifen. Nur so können wir unsere Wettbewerbsfähigkeit erhalten“, ist Hummer überzeugt, die auf 363.000 fehlende Arbeitskräfte bis 2040 hinweist und der Lehre eine stark steigende Bedeutung in der Gesellschaft voraussagt.


WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer

Entscheidung für die Zukunft

Lernen, was man wirklich braucht, und das direkt am Arbeitsplatz – um das Erfolgsmodell Lehre beneiden uns zu Recht viele Länder aus der ganzen Welt. 

Jede Person steht irgendwann in ihrem Leben vor der Frage, wie die eigene berufliche Zukunft aussehen soll. Mit der Lehre entschieden sich im Vorjahr in Oberösterreich 6777 Jugendliche goldrichtig für eine Ausbildung mit ausgezeichneten beruflichen Chancen. 

Lernen, was man wirklich braucht, und das direkt am Arbeitsplatz – um das Erfolgsmodell Lehre beneiden uns zu Recht viele Länder aus der ganzen Welt. Wir können stolz darauf sein, dass sich in Oberösterreich 45 Prozent der Jugendlichen nach den Pflichtschuljahren für den direkten Berufseinstieg entscheiden, was zu gut ausgebildeten Fachkräften führt – eine dringende Notwendigkeit, da über 80 Prozent der oö. Betriebe unter dem Fachkräftemangel leiden. Lehrlinge sind besonders begehrt, da Betriebe ihnen gezielt die für den Arbeitsalltag relevanten Fähigkeiten vermitteln können. Dieser praxisnahe Ansatz stärkt nicht nur die individuellen Perspektiven, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.

Professionelle Hilfe bei der Suche nach der passenden Ausbildung bieten unsere Fachleute der WKOÖ und WIFI Bildungs- und Berufsberatung. Sie kennen sowohl den Arbeitsmarkt als auch die damit verbundenen Anforderungen. Anhand von persönlichen Gesprächen und psychologischen Tests wie der Potenzialanalyse werden die Interessen erfasst und gemeinsam die ideale Ausbildung ermittelt. Darüber hinaus unterstützen wir als WKOÖ Lehrlinge und Betriebe gleichermaßen bei Fragen rund um den Lehrvertrag und sind so die erste Anlaufstelle in Sachen Lehre.

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