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Notfallservice für Tiroler Unternehmen

Der Notfallservice dient Unternehmer:innen von Klein- und Großbetrieben in Krisensituationen wie schweren Arbeitsunfällen oder Schadensereignissen im Unternehmen. Er gibt Hilfestellungen zur Bewältigung eines Notfalls. Die angeführten Anleitungen und Maßnahmen sind je nach Größe des Betriebes bzw. Umfang des Ereignisses in unterschiedlicher Intensität anzuwenden.

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Der akute Notfall - die erste halbe Stunde

Die Nachricht vom Notfall

Kühlen Kopf und Ruhe bewahren!

Sofortmaßnahmen

  • Gefahren minimieren: Maschinen abschalten, Unfallbereich absichern …
  • Notdienst/Rettungskräfte alarmieren
  • Erste-Hilfe-Maßnahmen vornehmen

Überblick

Verschaffen Sie sich einen Überblick:

  1. Was ist passiert?
  2. Wer ist unmittelbar betroffen?
  3. Wo ist es passiert?
  4. Wann ist es passiert?
  5. Wie ist es passiert?
  6. Wer hat den Notfall beobachtet?

Falls möglich dokumentieren (Einsatzjournal führen).

Weitere Maßnahmen

  • Sie sind nicht am Unfallort: Legen Sie eine Kontaktperson am Unfallort fest (Polier, leitende:r Mitarbeiter:in …).
  • Sie sind nicht im Betrieb: Legen Sie eine Kontaktperson im Betrieb fest (Prokurist, leitende:r Mitarbeiter:in …).
  • Krisenstab an einem Ort einrichten und Aufgaben und Verantwortungen festlegen.

Erste-Hilfe-Maßnahmen

bei Atem-Kreislauf-Stillstand, Knochen- und Gelenksverletzungen, Anfällen, Vergiftungen, Verbrennungen usw.

Bewältigung des Notfalls - erste halbe Stunde bis zum dritten Tag

Überblick

  • Kühlen Kopf und Ruhe bewahren!
  • Verschaffen Sie sich einen umfassenden Überblick:
    • direkt vor Ort, wenn möglich
    • ansonsten durch die Kontaktperson vor Ort
  • Leiten Sie diese Informationen weiter und sichern Sie Beweise.

Maßnahmen

  • Krisenstab sammelt Informationen (Einsatzjournal)
    • Wer und wie viele Personen sind unmittelbar betroffen?
    • Wie ist was, wo genau geschehen?
    • Wo sind die „verunfallten“ Personen untergebracht (Krankenhaus)?
    • Wer sind die Angehörigen und wie sind sie erreichbar?
    • Was wird interessierten Medienvertretern berichtet?
    • Wer gibt welche Informationen an wen weiter?
  • Weitergabe von Informationen (siehe Weitere Anleitungen)
    intern:
    - an Angehörige und unmittelbar Betroffene?
    - an die Mitarbeiter:innen im Betrieb?
    extern:
    - an Medienvertreter:innen zunächst und wenn möglich durch einen Sprecher:innen; mit fachlicher Unterstützung durch Sicherheitstechniker, Betriebsleiter … (siehe Weitere Anleitungen)
  • Einrichten einer Info-Hotline, wenn nötig!
  • Unfallmeldung mit Zeugen erstellen, an AUVA und Arbeitsinspektorat weiterleiten.
  • Unfallstelle vor Schaulustigen abschirmen (Gefahr der Verbreitung ungewollter Videos/Fotos im Internet und auf sozialen Medien).

Betreuung

Psychologische Intervention bei Bedarf sicherstellen für

  • Betroffene
  • Angehörige
  • Mitarbeiter:innen

Nach dem Notfall - dritter bis fünfter Tag

Überblick

Verschaffen Sie sich einen Überblick über die gesetzten Maßnahmen anhand

  • Kurznotizen
  • Protokollen des Krisenstabs
  • Unfallmeldungen
  • Einschätzung der aktuellen Situation

Maßnahmen

Der Notfallservice der Wirtschaftskammer unterstützt Sie bei den weiteren Schritten.

Betreuung

  • Kontakt mit Betroffenen halten.
  • Psychologische Betreuung sicherstellen für
    • Betroffene
    • Angehörige
    • Mitarbeiter:innen
  • Abklärung Rehabilitationsmaßnahmen

Aufarbeitung

  • Unfallanalyse schriftlich festhalten
  • Abgabe Unfallmeldung an AUVA und Arbeitsinspektorat
  • Wie kann der Schaden minimiert werden?
  • Wie kann der Schaden behoben werden?
  • Wie kann man Beweise sichern?
  • Wer ist zu kontaktieren?
    • Medien
    • Sicherheitsfachkräfte
    • Arbeitsmediziner:innen
    • Arbeitsinspektorat
    • AUVA sicher
  • Evaluierung erstellen und Folgemaßnahmen festlegen und umsetzen

Weitere Anleitungen

Das Überbringen von Nachrichten an Mitarbeiter:innen

  • Stellen Sie die wichtigsten Fakten über das Ereignis dar.
  • Erklären Sie abschätzbare Folgen.
  • Stellen Sie organisationsinterne Hilfsangebote vor.
  • Geben Sie eine Kontaktperson für Fragen bekannt.
  • Stellen Sie professionelle Hilfsangebote zur Nachsorge vor.

Das Überbringen von negativen Nachrichten

  • Nehmen Sie sich Zeit.
  • Stellen Sie sich mit Namen vor.
  • Stellen Sie sicher, dass Sie mit der richtigen Person sprechen.
  • Bitten Sie, eintreten zu dürfen.
  • Sprechen Sie eindeutig von schwerer Verletzung bzw. Tod.
  • Geben Sie genügend Zeit, die Nachricht aufzunehmen.
  • Hören Sie zu und sprechen Sie selbst wenig.
  • Beantworten Sie Fragen offen und ehrlich.
  • Halten Sie Blickkontakt, vermeiden Sie Körperkontakt.
  • Machen Sie keine Schuldzuweisungen.
  • Lassen Sie die betroffene Person nicht alleine zurück.
  • Hinterlegen Sie eine Kontaktadresse (Visitenkarte).

Ein Notfall erregt das öffentliche Interesse

  • Fassen Sie kurz zusammen, was passiert ist.
  • Bereiten Sie Presseunterlagen mit den wichtigsten Fakten vor:
    wer, was, wie, wann, wo, warum
  • Informieren Sie die Medien aktiv durch eine Aussendung oder Pressekonferenz.
  • Geben Sie zu, was Sie noch nicht wissen.
  • Geben Sie die nächsten Schritte bekannt.
  • Geben Sie eine Kontaktperson für weitere Fragen bekannt.

Der Notfall dauert mehrere Tage

Stellen Sie die Versorgung (Getränke, Unterkunft …) der Medienvertreter:innen sicher.


Notfallnummern

Bei juristischen und wirtschaftlichen Fragen:

Notfallservice der WK Tirol

+43 5 90 905-1111

(gilt nur für Tirol - kein österreichweites Service)

www.notfallkarte-tirol.at

Ein Service der Wirtschaftskammer Tirol