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Pension in Sichtweite? Darum lohnt sich jetzt noch ein Immobilienkauf

Zur Pension dauert es noch ein paar Jahre und Sie wohnen noch zur Miete? Nicht zaudern, jetzt ist der richtige Zeitpunkt, eine Immobilie zu kaufen, empfiehlt WKO-Finanzfachmann Markus Kohlmeier. Denn wer auf Dauer Miete zahlt, für den kann es in der Pension teuer kommen. Für wen sich jetzt eine Immobilienfinanzierung auszahlt.

Lesedauer: 2 Minuten

25.03.2024

Die Ausgangslage scheint derzeit alles andere als optimal, wenn man an Immobilienfinanzierung denkt: hohe Inflation, hohe Zinsen, hohe Hürden bei der Kreditvergabe. Diese Fakten kann man nicht kleinreden. Aber im Hinblick auf eine solide Altersvorsorge, zählt eine selbstgenutzte Immobilie immer noch zu den besten und sichersten Optionen. Und man muss genauer hinsehen.

Tipp 1: Wohnform überdenken

Die Grundfrage lautet aber zunächst: Wie will ich im Alter leben? Diese Frage sollte man sich auf jeden Fall stellen, wenn man sich im Alter eine Immobilie kaufen möchte. Muss es fürs Alter wirklich noch ein Haus mit vielen Stockwerken und steilen Stiegen sein oder reicht auch eine komfortable, altersgerechte Eigentumswohnung. Denn die Ansprüche und die damit verbundenen Kosten unterscheiden sich deutlich, plant man Wohneigentum für eine mehrköpfige Familie oder für einen Zwei-Personen-Haushalt. „Wer hier bedarfsgerecht nach einer Immobilie sucht, der tut sich auch bei der Finanzierung deutlich leichter“, analysiert Finanzdienstleister Markus Kohlmeier.

Tipp 2: Bisher Angespartes auch in Immobilie investieren

Die hohe Inflation und die hohen Zinsen gelten für alle, die sich derzeit für den Kauf einer eigenen Immobilie interessieren. Die Nachrichten über eine ungünstige Ausgangslage für Kreditkonditionen sind aber meist auf das Beispiel junger Familien ausgelegt. Hier istvdas Grundeinkommen noch nicht so hoch und ein Partnerteil fällt möglicherweise durch Karenz als Verdiener:in aus. Mieter:innen ab 50 Jahren sind – vor allem wenn sie bereits Vermögen aufgebaut haben – meist finanziell deutlich besser aufgestellt. Auch die Einkommenssituation hat sich in dieser Lebensphase in der Regel bereits gefestigt, zusätzliche Kosten etwa für Kinder und deren Ausbildung sind rückläufig oder fallen weg. So bleibt mehr vom Einkommen für den Eigenbedarf übrig. „Die Chancen für einen Immobilienkredit steigen damit deutlich“, betont Kohlmeier.

Tipp 3: Vergleichen lohnt sich dank Gesetzesänderung

Was potenziellen Immobilienkäufern 50plus zusätzlich in die Hände spielt, ist die im Mai erfolgte Novelle des Hypothekar- und Immobilienkreditgesetzes. Die Ausgangslage für ältere Kreditnehmer:innen verbessert sich dadurch ebenfalls. Künftig müssen Rückzahlung der jeweils fälligen Verbindlichkeit nur mehr wahrscheinlich sein, bestehende Vermögenswerte müssen eine hinreichende Gewähr für die Abdeckung der Verbindlichkeiten bieten und die Tilgung darf über die statistische Lebenserwartung hinausgehen. Interessant ist dies auch im Hinblick auf die Erbengeneration: Denn der Vermögensübergang muss berücksichtigt werden. Eine Bank kann also im Todesfall nicht einfach den Kredit kündigen, sondern die Erben können als Rechtsnachfolger eintreten und die Kredittilgung übernehmen. Das hat den Vorteil, dass Erben die Immobilie künftig selbst verwerten können, um den Kredit rückzuzahlen und/oder zu nutzen. Wichtig ist bei all diesen Fragen jedoch eine unabhängige und individuelle Beratung. So kann anhand der persönlichen Lebensumstände und finanziellen Rücklagen das optimale Finanzierungsmodell gefunden werden.