Viele Unternehmerinnen und Unternehmer spielen in ihrer Freizeit Theater.
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Vom Betrieb zur Bühne

Der Theatersommer nimmt in Kärnten Fahrt auf, einige Stücke sind bereits gespielt, für andere wird noch fleißig geprobt. Auf vielen Bühnen sind auch Unternehmerinnen und Unternehmer vertreten. 

Lesedauer: 3 Minuten

Aktualisiert am 05.08.2023

Claudia Blasi


 Bei vielen Theaterstücken stehen auch Kärntner Unternehmerinnen und Unternehmer auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Der „Kärntner Wirtschaft“ haben sie verraten, was sie daran besonders motiviert.


Theater
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„Ich bin gelernter Schauspieler und erst seit Kurzem mit der Übernahme des Reformhauses am Pfarrplatz in die Unternehmerrolle geschlüpft. Beim Kontakt mit Kunden und dem Publikum sind mir Nähe und unmittelbares Feedback sehr wichtig. Meine Motivation, auf der Bühne zu stehen, ist es, Leute zu unterhalten und in eine andere Welt einzutauchen. Das mache ich in Eberndorf bei ‚Stirb, Liebling!‘ und beim Albecker Schlosstheater in ‚Oscar‘.“

Theater
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„Ganz ehrlich, ich stehe gerne auf der Bühne und das Lampenfieber spornt an. Der Geist wird trainiert, das Selbstbewusstsein gestärkt und der Applaus tut gut. Seit dem Vorjahr spielt die Köttmansdorfer Theatergruppe im Burghof der Hollenburg in einer tollen Kulisse – aktuell ‚Don Camillo und Peppone‘. Im Theater habe ich gelernt, welchen Unterschied es macht, wie man etwas sagt – dieses Lesen zwischen den Zeilen und das aufmerksame Zuhören helfen mir auch im Beruf.“



Theater
© Günter Jagoutz

„Seit fast 30 Jahren stehe ich auf der Bühne und habe mit einer Ein-Satz-Rolle begonnen. Im Komikerfach fühle ich mich wohl. In diesem Jahr bin ich aber in einer ernsteren Rolle im ‚Orientexpress‘ bei den Friesacher Burghofspielen zu sehen. Es ist eine Flucht aus der Realität, die Kraft gibt für den Alltag. Da nimmt man die über 70 Proben gerne in Kauf. Beruflich bin ich viel im Auto unterwegs, daher spreche ich den Text vorab auf das Handy und lerne während der Fahrt.“

Theater
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„Meine Frau und ich leiten den Lesachtalerhof und wir spielen gemeinsam in der Theatergruppe Liesing – ich schon länger, als ich selbstständig bin. Jeden Montag während der Theaterprobe ist unsere Bar im Hotel geschlossen. Es ist uns wichtig, uns in die Dorfgemeinschaft einzubringen. Unsere Gäste schätzen, was wir tun, und fragen schon bei der Buchung, wann wieder gespielt wird. Diesen Mittwoch war die Premiere von ‚Das Geheimnis der drei Tenöre‘.“



Theater
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„Durch Zufall bin ich bei der Volksbühne Irschen gelandet und es hat sich als Glückstreffer erwiesen. In meiner ersten Rolle habe ich mit einem Schauspielkollegen ein Liebespaar gespielt, mit dem Ergebnis, dass wir noch heute zusammen und verheiratet sind. Mittlerweile bin ich die Obfrau und freue mich jedes Jahr auf das Proben und die Auftritte. Wir sind wie eine große Familie. Im Herbst legen wir unser nächs­tes Stück fest  –  man darf gespannt sein.“

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„Schon in der Schule habe ich das Theaterspielen geliebt. Es macht Spaß, in andere Rollen zu schlüpfen und Menschen zu unterhalten. Bei Keck & Co. in St. Georgen am Längsee spielen wir heuer die Komödie ‚Heiße Nächte in Chicago‘ –  der Alltag ist ohnehin ernst genug. Hinter der Bühne bin ich für die Maske zuständig. Eine Parallele zur Selbstständig­keit ist, dass man auf der Bühne und im Beruf sein Bestes geben möchte.“ 


Theater
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„Alle zwei Jahre spielen wir mit der Theatergruppe Schiefling ein neues Programm. Im September geht es wieder los mit ‚Die Ganovenpraxis‘. Über 15 Leute stehen auf der Bühne, eine Herausforderung. Auch als Laienschauspieler möchte man das Publikum begeis­tern. 1000 Menschen besuchen unsere Vorstellungen, das ist für den kleinen Ort schon beeindruckend. Ich bin seit 25 Jahren dabei, es macht mir Spaß und ich finde, das ganze Leben ist ein großes Schauspiel.“ 

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„Gleich nach der Schulzeit bin ich zum Bergtheater, das war vor 35 Jahren. Theaterspielen ist ein Ausgleich zum Beruf und ein Teamsport. Wie in einem Betrieb gibt es ein Ziel, für das alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Zur Zeit spielen wir den ‚Totentanz‘ und suchen uns bewusst anspruchsvolle Stücke aus. Das Publikum schätzt die Qualität unserer Aufführungen. Die Proben sind sehr zeitintensiv – auch der Betriebsurlaub wird für die große Leidenschaft genutzt.“ 



Dieser Artikel erschien in Ausgabe 14 der „Kärntner Wirtschaft“ .