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Fahrzeughandel, Landesgremium

Sicherheitspanel des Wiener Fahrzeughandels

am 20.11.2023 in der Wirtschaftskammer Österreich

Lesedauer: 2 Minuten

29.11.2023

Die Sicherheit auf Wiens Straßen liegt uns allen am Herzen. In den letzten Jahren haben neue Fortbewegungsmittel wie motorbetriebene Lastenräder oder E-Scooter den Alltag in unserem Straßenverkehr massiv verändert. Und das zeigt sich leider auch in der Unfallstatistik. 

Das LG Fahrzeughandel Wien hat am 20. November 2023 Verkehrs- und Sicherheitsexperten wie

  • Hofrätin Mag. Dr. Brigitte Nedbal-Bures MA, Landespolizeidirektion Wien
  • Mag. (FH) Sabine Berg, Gruppenleitung Kfz-Versicherungen, Wiener Städtische
  • DI Klaus Robatsch, Leitung Verkehrssicherheit, Kuratorium für Verkehrssicherheit
  • KR Helmut Mojescick, Fachgruppenobmann Versicherungsmakler
  • Karl Schlosser, Fachvertretungsvorsitzender Fahrschulen Wien
  • Günther Schweizer, Geschäftsführer ARBÖ Wien 
  • DI Matthias Nagler, Rechtsdienste, Verkehrspolitik, Konsumentenschutz & Mitgliederinteressen ÖAMTC

in die WKÖ eingeladen, um über die neuen Gefahren und mögliche Abhilfen dagegen zu diskutieren. Das Ergebnis war eine spannende Diskussion mit durchaus konkreten Lösungsansätzen.  

Die Experten aus den verschiedensten Disziplinen stimmen überein, dass wir für neue Verkehrsmittel auch neue Regeln brauchen. Durch E-Scooter, schwere Lastenräder und schnelle E-Bikes ist es auf unseren Straßen enger geworden, aber sicher nicht einfacher. Es gibt genügend Möglichkeiten, um den Verkehr sicherer zu machen, von verpflichtenden Ausbildungen, über Zulassungen samt Nummerntafeln, Haftpflichtversicherungen bis zur regelmäßigen technischen Überprüfung der Fahrzeuge. Die meisten dieser Maßnahmen wären vernünftig, aber politisch gerade nicht gewollt. Die Politik will etwa das Radfahren fördern und dafür keine Hürden aufstellen. Und obwohl immer mehr Radfahrer freiwillig Helm tragen und dadurch schwere Verletzungen vermieden werden, scheut sich die Politik vor Einführung einer Helmpflicht. Immer mehr Lenker von besonders schweren oder sehr schnellen, aber kaum geregelten Fahrzeugen haben nie etwas über der Straßenverkehrsordnung oder die physikalischen Gefahren wie z.B. einen verlängerten Bremsweg gelernt. Eine wenige Stunden dauernde und kostengünstige Ausbildung könnte das beheben. Die Experten sehen auch eine verpflichtende Zulassung dieser Fahrzeuge als positiv an: durch Kennzeichen würden die Unfälle mit Fahrerflucht zurück gedrängt werden. Erst mit der Zulassung kann eine technische Überprüfung (Pickerl) umgesetzt werden, die bei aufwändigen Fahrzeugen wie einem Elektrolastenfahrrad wünschenswert ist. Dadurch werden die Lenker zu einer regelmäßigen Wartung motiviert und schwere Unfälle durch mangelhafte Bremsen oder ähnliche Gebrechen verhindert. In der Diskussion kam auch klar hervor, dass viele Verkehrsteilnehmer unzureichend oder gar nicht versichert sind. Nur manche Haushaltsversicherungen decken Sach- oder Personenschäden nach einem Unfall ab; eine allgemeine Haftpflichtversicherung für alle Fahrzeuglenker würde das verbessern. 

Insgesamt ist die gesetzliche Lage unübersichtlich und teilweise unverständlich geworden: Während etwa das Telefonieren auf dem Rad verboten ist, bleibt das Schreiben von SMS für Radfahrer weiterhin straflos! In der Diskussion wurde daher der Wunsch nach einer neuen und verständlichen Straßenverkehrsordnung laut. Die Experten waren sich einig, dass die Politik nicht alle vernünftigen Forderungen umsetzen wird. Aber ein Anfang muss gemacht werden, um die Menschen zu schützen! Die Obfrau des Wiener Fahrzeughandels, Stephanie Ernst will das Sicherheitspanel zu einer regelmäßigen Einrichtung ausbauen: „Wir wollen mit dieser Diskussion der Politik einen Anstoß geben. Wenn z. B. das Gesetz eindeutige Regeln für die Verwendung von Drohnen aufstellen kann, muss das auch für schnelle E-Scooter möglich sein, die ein weitaus größeres Gefahrenpotential haben!“

Auf Einladung der Obfrau des Fahrzeughandels der Wiener Wirtschaftskammer, Stephanie Ernst und des Geschäftsführers Leonhard Palden diskutierten Brigitte Nedbal-Bures von der Wiener Polizei, Sabine Berg von der Wr. Städtischen, Klaus Robatsch vom Kuratorium für Verkehrssicherheit, Helmut Mojescick von der Fachgruppe der Versicherungsmakler, Karl Schlosser als Vertreter der Wiener Fahrschulen, Günther Schweizer vom ARBÖ und Mathias Nagler vom ÖAMTC.