Illustrierte Weltkarte in Blau mit unterschiedlich hohen Statistiksäulen
© XuBing | stock.adobe.com

China: EXPO 2010 - Rekord-EXPO in China brachte Wachstumsschub für Shanghai

Global Situation Report 5.12.2023

Lesedauer: 2 Minuten

05.12.2023

Aktuelle Wirtschaftslage und Entwicklung seit der EXPO 2010

Die EXPO 2010 in Shanghai brachte China einen touristischen Wachstumsschub in Milliardenhöhe (über 80 Mrd. CNY), schuf neue Geschäftsmöglichkeiten für chinesische und ausländische Firmen - nicht zuletzt im Dienstleistungssektor - und etablierte Shanghai erfolgreich als Standort für die Asien-Zentralen globaler Konzerne. Die chinesische Wirtschaft entwickelte sich in den Folgejahren (2010-2019) sehr gut, mit Wachstumsraten von 7 bis 10 % - im Gegensatz zur mauen Post-Covid-19-Phase, die geprägt ist von (für chinesische Verhältnisse) verhaltenem Wachstum (5 % in 2023) und strukturellen wirtschaftlichen Problemen.

Fazit: Die EXPO 2010 verlieh China bzw. Shanghai enorme wirtschaftliche Impulse. Nach den Jahren der Null-Covid-19-Politik erholt sich Chinas Wirtschaft hingegen nur schleppend. 

Wirtschaftsdaten China
© WKÖ

Die EXPO 2010 als wichtiger Wirtschaftsfaktor für China

Die EXPO Shanghai 2010 fand unter dem Motto „Better City, Better Life“ vom 01.05.2010 bis zum 31.10.2010 statt. 190 Länder / Gebiete (Regionen) und 56 internationale Organisationen haben daran teilgenommen, darunter alle 31 Provinzen Chinas sowie die Regionen Hongkong, Macau und Taiwan.

Die EXPO 2010 umfasste eine Gesamtfläche von 5,28 km², fast 100 Pavillons boten urbane „Best Practice“- Beispiele, die die Entwicklungsperspektiven internationaler Städte beleuchteten und über 73 Mio. Besucher anlockten. Die Gesamtinvestitionen der EXPO 2010 betrugen ca. 19,7 Mrd. CNY. Laut Angaben der chinesischen Regierung belief sich der operative Gewinn (aus Ticketverkäufen, Konzessionen, Vermietung von Veranstaltungsstätten) bis Ende März 2011 auf 1,05 Mrd. CNY.

Die EXPO 2010 spielte eine bedeutende Rolle bei der Stärkung des Vertrauens in die Erholung der Weltwirtschaft nach der Finanzkrise im Jahr 2008 und ‚zementierte‘ den Status Shanghais als die mit Abstand wichtigste Wirtschaftsmetropole Chinas. Sie beflügelte das Wirtschaftswachstum der Stadt und leitete die Modernisierung der städtisch-verkehrstechnischen Infrastruktur ein.

Auch nachträglich sind Effekte zu sehen: Bis 2023 wurden die meisten alten Pavillons wieder abgerissen und im Zeitraum des 14. Fünfjahresplans (2021-2025) werden sich Anlageinvestitionen auf dem ehemaligen Gelände (z.B. Shanghai Grand Opera House, Kulturpark, Reitzentrum, Bürozentralen, Kaufhäuser etc.) auf rund 130 Mrd. CNY belaufen, was – auch nachträglich – wichtige Impulse bringt.

Fazit: Die EXPO 2010 hatte bleibenden Einfluss auf Stadtentwicklung und Modernisierung Shanghais und setzte besondere Akzente im Bereich grüner Entwicklung und Nachhaltigkeit.

Österreichische Beteiligung bei der EXPO 2010 & Ausblick in die Zukunft

Der österreichische Pavillon befand sich nahe der Lupu-Brücke, in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Beteiligungen Rumäniens, der Niederlande und Kroatiens. Im Untergeschoss des Pavillons befand sich die 500 m² große Ausstellungsfläche mit einer Bühne, die für unterschiedlichste Events im Hauptraum genutzt wurde. In allen Ausstellungsräumen wurden Decken, Wände und Böden multimedial bespielt. Das Untergeschoss bot zudem Platz für den Österreich-Shop und den Info-Schalter der Österreich Werbung. Im Obergeschoss lud ein Restaurant mit Gastgarten zum Verweilen ein.

Rund 3,3 Mio. Menschen besuchten den österreichischen Pavillon, 97 % der Besucher stammten aus China. Für wirtschaftliche Impulse sorgten die etwa 80 Firmenveranstaltungen in der VIP-Lounge des Pavillons; rund 6.000 Personen nahmen an Events teil, die von Unternehmen und öffentlichen Institutionen aus allen neun Bundesländern organisiert wurden. Die „Austria Tec Week“ im Oktober 2010 legte einen Schwerpunkt auf Forschung & Technologie(-politik) und eröffnete heimischen Institutionen, Forschungseinrichtungen und Betrieben neue Geschäftsmöglichkeiten in China, speziell im „Green Tech“Bereich.

Fazit: Die heimische Beteiligung an der EXPO bot eine vielbeachtete Plattform, um Österreich in den Bereichen Kultur, Wirtschaft, Nachhaltigkeit, Tourismus und Wissenschaft in China zu präsentieren.

Wirtschaftsdaten China
© WKÖ