Illustrierte Weltkarte in Blau mit unterschiedlich hohen Statistiksäulen
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Italien: EXPO 2015 - Positive Impulse für die Wirtschafts- und Modemetropole Mailand

Global Situation Report 5.12.2023

Lesedauer: 2 Minuten

05.12.2023

Aktuelle Wirtschaftslage und Entwicklung seit der EXPO 2015

Die EXPO 2015 in Mailand hatte mit geschätzten 14 Mrd. EUR einen spürbaren Impuls auf die italienische Volkswirtschaft und schaffte rund 240.000 zusätzliche Arbeitsplätze. In den Jahren nach der EXPO wuchs das nationale BIP um 1,29 % (2016) und 1,67 % (2017), bevor sich das Wirtschaftswachstum in den darauffolgenden Jahren auf unter 1 % verlangsamte.  

Nach zwei Rekordjahren 2021 mit einem historischen BIP-Wachstum von 6,9 % und 2022 mit 3,9 % (Quelle EIU) mussten die Prognosen für 2023 zuletzt aufgrund der gedämpften globalen Aussichten mehrmals auf zuletzt 0,7 % nach unten korrigiert werden. Italien zeigt sich im europäischen Vergleich damit dennoch stabil und im positiven Wachstumsbereich. Starke Anreize kommen nach wie vor vom rund 200 Mrd. EUR schweren „Recover.EU“ Investitionsprogramm, welches noch bis 2026 läuft.

Fazit: Italiens Wirtschaft startet 2023 mit leichtem Wachstum in ein Jahr der großen Herausforderungen. 

Wirtschaftsdaten Italien
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Die EXPO 2015 als wichtiger Wirtschaftsfaktor für Italien

Die Weltausstellung EXPO 2015 in Mailand mit dem Leitthema „Feeding the Planet, Energy for Life“ erwies sich als außergewöhnlicher Erfolg. Die von Mai bis Oktober 2015 durchgeführte Ausstellung setzte mit mehr als 21 Mio. verkauften Tickets und mit durchschnittlich 116.000 Besuchern pro Tag neue Maßstäbe. Rund 3 Mrd. EUR betrugen die Ausgaben für Infrastruktur.

Alles in allem wird der kumulierte Wachstumsimpuls auf knapp 14 Mrd. EUR geschätzt. Das ehemals als „graue Industriestadt“ bekannte Mailand konnte sich durch smarte Stadtentwicklung zum neuen italienischen Hotspot für Kultur, Gastronomie und Design entwickeln und seine touristische Attraktivität nachhaltig steigern.

Fazit: Die EXPO 2015 in Mailand war ein voller Erfolg und führte zu einer umfassenden sowie nachhaltigen Image-Änderung der Finanz-, Wirtschafts- und Modemetropole Italiens.

Österreichische Beteiligung bei der EXPO 2015 & Ausblick in die Zukunft

Mit mehr als 2,5 Mio. Besuchern war der österreichische Pavillon „breathe.austria“ eine der beliebtesten Attraktionen der EXPO 2015. Das Konzept eines thermoregulierenden, hoch-technologisierten Waldes inmitten der Großstadt begeisterte die Fachwelt und brachte dem Pavillon zahlreiche Auszeichnungen ein. Über 2.000 österreichische und internationale Gruppen sowie Firmen-Delegationen nutzen die Plattform zudem, um sich professionell zu vernetzen und Geschäftsverbindungen zu intensivieren.

Die Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Italien und Österreich können insbesondere vor diesem Hintergrund als außergewöhnliche bilaterale Erfolgsgeschichte bezeichnet werden. Das Handelsvolumen ist in den vergangen 7 Jahren von ca. 16,7 Mrd. EUR (2016) auf zuletzt 26,22 Mrd. EUR um rund 60 % gewachsen. Vor allem das Rekordjahr 2022 brachte eine starke Ausweitung des Handels in nahezu allen Warengruppen mit sich. Die heimische Präsenz vor Ort zeigt sich auch durch die stetig steigenden österreichischen Investitionen in Italien, die im Jahr 2022 rund 6,3 Mrd. EUR erreichten und sich damit gegenüber 2016 mehr als verdoppelten.

Ein Blick in die Zukunft bietet weitere spannende Anknüpfungspunkte zur EXPO: Am ehemaligen Mailänder Ausstellungsgelände entsteht gerade in beeindruckender Geschwindigkeit das „MIND Innovation District“, ein brandneues Stadtviertel als komplettes Life-Science-Ökosystem mit Klinik, führenden Forschungseinrichtungen und innovativen Unternehmen.

Fazit: Die EXPO in Mailand stärkte die Wahrnehmung Italiens als wichtigen Wirtschaftsstandort und Nahmarkt mit vielen Chancen für heimische Betriebe. Die florierenden Beziehungen und wachsenden Investitionen unterstreichen die robuste Partnerschaft zw. Österreich und Italien. 

Wirtschaftsdaten Italien
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