Illustrierte Weltkarte in Blau mit unterschiedlich hohen Statistiksäulen
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Japan: EXPO 2025 - Investitionsboom für Osaka und neue Chancen für heimische Betriebe

Global Situation Report 5.12.2023

Lesedauer: 2 Minuten

05.12.2023

Aktuelle Wirtschaftslage und Entwicklung vor der EXPO 2025

Die derzeitigen Schätzungen für das BIP-Wachstum Japans im Gesamtjahr 2023 liegen laut EIU bei ca. 1,8 %, (Erwartungen für 2024 bei ca. 1,4 %). Die Erholung des Handelswachstums ist moderat, allerdings soll die abnehmende Inflation im Jahr 2024 den Konsum und Investitionen in strategischen Fertigungsindustrien unterstützen. Das prognostizierte Wirtschaftswachstum für 2025-2028 liegt derzeit stabil bei etwa 1,2 % pro Jahr.

Die angepeilte Inflationsrate von unter 2 % wird in den kommenden Monaten wohl nicht erreicht (aktuell 2,7 %) und ein Abweichen von der Nullzinspolitik durch die Zentralbank ist voraussichtlich nicht zu erwarten. Zusätzlich belasten die Wirtschaft, der rapide Bevölkerungsschwund bei sehr geringer Immigration sowie der stetig abnehmende Yen-Kurs (Frühjahr 2020: 120 JPY : 1 EUR , aktuell über 160 JPY : 1 EUR).

Ein Konjunkturpaket wurde durch die Regierung unter Premierminister Kishida angekündigt, welches die Auswirkungen der Inflation auf Haushalte abmildern, Lohnwachstum fördern, Inlandsinvestitionen steigern und Wege zur Bewältigung der durch den Bevölkerungsrückgang verursachten Herausforderungen beinhalten soll.

Fazit: Erholung nach COVID-19-Einbruch, allerdings weiterhin zahlreiche belastende Faktoren. Ein Konjunkturpaket wurde beschlossen, dessen Effektivität sich aber erst zeigen muss. 

Wirtschaftsdaten Japan
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Die EXPO 2025 als wichtiger Wirtschaftsfaktor für Japan

Die EXPO 2025 wird im April 2025 für 6 Monate in Osaka, dem Zentrum des zweitwichtigsten Wirtschaftsraums Japans Kansai, ihre Tore öffnen. Herausforderungen sind insbesondere steigende Material- und Arbeitskosten. So wurden die erwarteten Kosten für den Bau des EXPO-Geländes auf der künstlichen Insel Yumeshima kürzlich auf 235 Mrd. JPY (1,5 Mrd. EUR) erhöht und betragen fast das Doppelte der ursprünglich veranschlagten 125 Mrd. JPY (0,8 Mrd. EUR). Dieser Anstieg hat bereits zu erhöhtem medialen Druck und einem Ministerwechsel im EXPO-Ministerium geführt.

Bei der Weltausstellung 2025 möchte Japan im Tourismusbereich vieles nachholen, was durch das Ausbleiben von Besucher:innen bei den Olympischen Spielen im Sommer 2021 versäumt wurde. Darüber hinaus sollen die Investitionen den wirtschaftlichen Output (aktuell: 808 Mrd. USD) der Kansai-Region (21 Mio. Einwohner:innen) anregen.

Fazit: Gesteigerte Aufmerksamkeit soll auf Osaka und die Kasai-Region gelenkt werden, um für höhere Investitionen und Tourismus zu sorgen. Trotz gestiegener Kosten und medialem Gegenwind halten nationale und regionale Regierungen am Plan zur EXPO-Durchführung fest.

Österreichische Wirtschaftsbeziehungen mit Japan

Japan importierte im Jahr 2022 österreichische Waren im Wert von 300 Mrd. JPY (+21,3 % im Vergleich zum Rekordjahr 2021 (das entspricht Platz 10 unter allen EU-Staaten). Österreich behauptet somit eine starke Position in einem zunehmend schwierigen Marktumfeld. Etwa die Hälfte der österreichischen Japanexporte entfallen auf Maschinenbauerzeugnisse.

Weitere Exporthighlights der etwa 1.600 österreichischen Japanexporteure sind Holzprodukte, Laborgeräte, Pharmazeutika und KFZ-Zulieferungen, obwohl es erstaunlich wenige ausländische Firmenniederlassungen gibt. Letztere befinden sich vor allem im Vertrieb und Service.

Fazit: Exporte nach Japan wachsen und überzeugen am lokalen Markt, v.a. in den Bereichen Maschinenbau, High-Tech und Life-Sciences. Chancen in zukunftweisenden Bereichen wie KI, Mobilität, Wasserstoff oder der Kreativindustrie können durch den EXPO-Auftritt folgen.

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