Die 7 größten Herausforderungen europäischer Unternehmen in Nigeria
Die European Business Chamber (EUROCHAM) Nigeria veröffentlichte kürzlich das Ergebnis einer Umfrage, die in Zusammenarbeit mit Commercium Africa durchgeführt wurde.
Nachfolgend sind die sieben größten Herausforderungen aufgeführt, die von EU-Unternehmen in Nigeria genannt wurden:
- Devisenknappheit
Die größte Herausforderung, die von den EU-Unternehmen genannt wurde, ist der Devisenhandel. Die Volatilität des nigerianischen Naira und die mit dem Zugang zu Fremdwährungen verbundenen Schwierigkeiten stellen Unternehmen, die sich im internationalen Handel engagieren oder Gewinne repatriieren wollen, vor eine Vielzahl von Herausforderungen. Der Naira hat seit der Wechselkursreform im Juni 2023 rund 70% seines Werts im Vergleich zum USD verloren.
- Sicherheit
Sicherheitsbedenken sind laut der Umfrage unter EU-Unternehmen in Nigeria die zweitgrößte Herausforderung. Die unvorhersehbare Sicherheitslage wie auch das Risiko von Entführungen stellt ein Risiko für Personal, Betrieb und Investitionen dar.
- Steuerfragen
Die Komplexität des Steuersystems und regulatorische Änderungen tragen zu einem oft unvorhersehbaren Umfeld für Finanzplanung und Compliance bei.
- Infrastruktur
Unternehmen aus der EU nannten in der Umfrage Schwierigkeiten, die auf unzureichende Verkehrsnetze und andere infrastrukturelle Mängel zurückzuführen sind. Dies beeinträchtige den Waren- und Dienstleistungsverkehr und habe weitreichende Auswirkungen auf die Kosten.
- Korruption
Korruption behindere weiterhin die operative Landschaft für EU-Unternehmen in Nigeria.
- Regulatorische Engpässe
Komplexe und oft zeitaufwändige Regulierungsverfahren verlangsamen den Geschäftsbetrieb und erhöhen die Kosten.
- Probleme mit der Stromversorgung
Die uneinheitliche und oft unzuverlässige Stromversorgung in Nigeria stellt für die Unternehmen eine große Herausforderung dar. Häufige Stromausfälle haben dazu geführt, dass alternative Energiequellen genutzt werden, was die Betriebskosten erhöht.
Trotz all dieser Herausforderungen haben sich laut einer Studie von Commercium Africa rund 230 EU-Unternehmen in Nigeria niedergelassen und dadurch rund 130.000 Arbeitsplätze geschaffen. Die EU ist Nigerias größter Handelspartner. Die Umfrage zeigt auch, dass EU-Unternehmen im vergangenen Steuerjahr rund 2 Mrd. Euro in die nigerianische Wirtschaft investiert haben. Darüber hinaus erzielten diese Unternehmen im selben Zeitraum einen beachtlichen Umsatz von rund 4 Mrd. Euro. 80% dieser Firmen haben ihren Sitz in Lagos, der Wirtschaftsmetropole des Landes.
Das Team des AußenwirtschaftsCenter Lagos unterstützt österreichische Firmen bei Fragen rund um Geschäftsmöglichkeiten in Nigeria und anderen west- und zentralafrikanischen Ländern.