Oman: Wirtschaftslage

Aktuelle Lage: Wirtschaftsbericht

Das BIP des Sultanats Oman stieg 2023 um 1,2 % an. Da die OPEC die Produktionskürzungen bei den Ölförderquoten langsam wieder lockert und auch der Nicht-Ölsektor an Bedeutung gewinnt, wird für 2024 und 2025 mit einem weiteren Wachstum von 1,4 % bzw. 2,3 % gerechnet.

Dennoch ist der wichtigste Wachstumsmotor in Oman der Ölsektor, der starke Multiplikatoreffekte auf die gesamte Wirtschaft hat. Staatliche und ausländische Investitionen in die strategische Infrastruktur werden unterdessen das Wachstum im Baugewerbe ankurbeln. Ebenfalls positiv wird sich die Nachfragesteigerung bei Gas, Chemikalien und Metallen in den für den Oman wichtigen Märkten von Saudi-Arabien, den VAE und Südkorea auf die omanischen Exporte auswirken. Der private Konsum wird jedoch weiterhin eingeschränkt bleiben, da die hohen Zinssätze das Kreditwachstum dämpfen und die Verbraucherausgaben einschränken, so dass das Wachstum 2024 unter dem Potenzial liegt. Der Wachstumskurs im Tourismus wird sich fortsetzen, da mit der geplanten Einführung eines für alle GCC-Länder gültigen Touristenvisums die Besucherzahlen steigen werden, was ebenfalls einen Einfluss auf eine Reihe von Sektoren, einschließlich Einzelhandel, Gastgewerbe und Verkehr, haben wird.

Besondere Entwicklungen 

Da Oman sich die Ambition gesetzt hat, einer der größten Produzenten und Exporteure von grünem Wasserstoff weltweit zu werden, wird bis 2030 eine Produktion von einer Million Tonnen angestrebt. Hierzu hat die omanische Regierung ein neues, auf Wasserstoff spezialisiertes Energieunternehmen, HYDROM, gegründet, das sich vollständig im Eigentum des nationalen Energieunternehmens Energy Development Oman (EDO) befindet und vom Ministerium für Energie und Mineralien (MoEM) reguliert wird. Das neue Unternehmen wird die Vision des Landes für das Wachstum einer grünen, wasserstoffbasierten Energiezukunft beschleunigen und dazu beitragen, dass das Sultanat sein Versprechen, bis 2050 emissionsfrei zu werden, erfüllen kann. Das Aufgabengebiet von HYDROM umfasst die Abgrenzung staatlicher Landflächen und die Strukturierung damit verbundener großer grüner Wasserstoffprojekte von Weltrang, die Verwaltung des Verfahrens für deren Vergabe an. Entwickler sowie die Erleichterung der Entwicklung gemeinsamer Infrastrukturen und damit verbundener Ökosystemindustrien und -zentren in enger Zusammenarbeit mit der öffentlichen Behörde für Sonderwirtschaftszonen und Freizonen (OPAZ). Im Juni 2023 hat HYDROM bereits seine zweite Versteigerung von Grundstücken für die Entwicklung von grünen Wasserstoffprojekten eröffnet. Die schnellen Fortschritte sind auf Omans Bestrebungen zurückzuführen, ein bedeutender Produzent und Exporteur von Wasserstoff zu werden, um nicht mehr von Kohlenwasserstoffexporten abhängig zu sein.

Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich 

Österreichs Exporte in den Oman beliefen sich im Gesamtjahr 2023 auf EUR 58,44 Mio., was einen Anstieg von +40,3 % im Vergleich zum Vorjahr (EUR 41,65 Mio.) darstellt. Die wichtigsten Exporte Österreichs waren Kessel, Maschinen, Apparate und mechanische Geräte um EUR 21,84 Mio. (+107,3 %) und Zugmaschinen, Kraftfahrzeuge, Traktoren, Motor- und Fahrräder um 5,06 Mio. (-46,4 %). Steigerungen gab es bei den Exporten von Optischen, photographischen Geräte, Mess- und Prüfinstrumenten mit EUR 4,55 Mio. (+97,7 %) und bei Waren aus Eisen und Stahl um EUR 3,86 Mio. (+227,5 %). Bei Holzwaren gab es ebenfalls einen größeren Anstieg um 157,7 % auf EUR 2,74 Mio. Einen hohen Zuwachs gab es auch bei Luftfahrt- und Raumfahrzeugen sowie Teilen davon, von EUR 284.702 auf EUR 2,29 Mio., was 707,8 % ausmacht. Mit -50,2 % gingen hingegen die Exporte bei Möbeln, Bettwaren, Beleuchtungskörpern sowie vorgefertigten Gebäuden von EUR 3,04 Mio. auf EUR 1,52 Mio. zurück.

Die österreichischen Warenimporte aus dem Oman stiegen 2023 um +18,8 % auf EUR 5,63 Mio. gegenüber EUR 4,73 Mio. im Vorjahr an. An erster Stelle der Importe liegt die Warengruppe Aluminium und Waren mit EUR 2,66 Mio., bei welcher ein Rückgang um -11,5 % von EUR 3,00 Mio. (2022) zu verzeichnen war. Einer der wichtigsten Faktoren für den Anstieg bei den Importen ist die Einfuhr von Düngemitteln um EUR 1,19 Mio. (+ 401,1 %; 2022: EUR 236.670). Im Bereich „Andere unedle Metalle und Waren daraus“ gab es einen Anstieg von EUR 317.554 auf EUR 560.038 (+ 76,4 %). Der Import von Kunststoffen und Waren daraus liegt mit EUR 396.152 (- 8,0 %) auf Rang 4 der Importwaren Österreichs. Einen starken Rückgang von - 99,2 % auf EUR 1.092 gab es bei den Einfuhren von Zugmaschinen, Kraftfahrzeugen, Traktoren, Motor- und Fahrrädern.

Geschäftschancen für österreichische Unternehmen 

Der Oman bietet österreichischen Unternehmen vielfältige Geschäftsmöglichkeiten. Insbesondere die Bereiche erneuerbare Energien, Bau- und Infrastruktur, Gesundheitswesen aber auch Konsumgüter und Tourismus bieten gute Chancen. Der Oman ist bestrebt, seine Abhängigkeit vom Öl zu verringern und seine Wirtschaft diversifizieren, das wird auch neue Geschäftschancen in Verbindung mit Industrieinvestitionen schaffen.

Statistik: Länderprofil 

Einen kurzen Überblick über die wichtigsten statistischen Daten zu Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bietet das Länderprofil Oman der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA und der Stabsabteilung Statistik. 

Wichtige Wirtschafts- und Basisdaten und Informationen für eine Vielzahl weiterer Länder finden Sie auf den jeweiligen Länderseiten sowie in der Übersicht Länderprofile weltweit.

Maßgeschneiderte Informationen

Damit Ihre Marktbearbeitung im Oman problemlos abläuft, hat unser Team vor Ort Informationen zu außenhandels- und investitionsrelevanten Fach- und Branchenthemen, die Sie jederzeit beim AußenwirtschaftsBüro Maskat anfordern können. 

Allgemeines zu Wirtschaft, Land und Leute sowie persönliche Tipps finden Sie in unserem Länderreport Oman. 

Das AußenwirtschaftsBüro Maskat berät Sie gerne, sollten Sie weitere Fragen zum Oman haben.

Stand: 24.04.2024