Wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz 2023

Wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilte, hat die Schweiz auch im vierten Quartal 2023 eine Zunahme der realen Wirtschaftsleistung verzeichnet, und zwar um 0,3 Prozent. Damit setzt die Schweiz ihren Wachstumskurs fort.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im gesamten letzten Jahr um 1,3 Prozent. Die Befürchtungen, dass die Schweizer Wirtschaft aufgrund der Strom- und Energiekrise in eine tiefe Rezession geraten könnte, bleiben unbestätigt. Die Schweiz hat sich im Jahr 2023 wirtschaftlich besser entwickelt als die Euro-Zone, die ein reales Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent vorweist. Die Wirtschaft Deutschlands, des wichtigsten Handelspartners der Schweiz, schrumpfte sogar um 0,3 Prozent.

Im Jahr 2023 dürfte das BIP pro Kopf in der Schweiz kaum gestiegen sein. Obwohl die Wirtschaftsleistung um 1,3 Prozent gewachsen ist, hat die Einwohnerzahl fast ebenso stark zugenommen. Die Netto-Zuwanderung betrug rund 1,1 Prozent der Wohnbevölkerung. Das geringe Pro-Kopf-Wachstum dürfte die Debatte über Zuwanderung weiter anheizen. Kritiker argumentieren, dass die Schweiz nur noch in die Breite wächst, während der Wohlstand des Einzelnen kaum zunimmt. Tatsächlich aber wurde nach der Corona-Krise ein Wohlstandsanstieg verzeichnet. Die revidierten Zahlen des Bundesamtes für Statistik zeigen, dass das BIP pro Kopf in den Jahren 2021 und 2022 überdurchschnittlich stark gewachsen ist. Auch in den letzten Wochen dürfte das Schweizer Wirtschaftswachstum angezogen haben. Das Konjunkturbarometer der KOF-Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich ist seit November fast durchgehend gestiegen. Dennoch prognostizieren die Konjunkturexperten des Bundes für dieses Jahr ein reales BIP-Wachstum von 1,1 Prozent, ähnlich wie 2023. Ab 2025 dürfte die Wirtschaft wieder stärker wachsen.